Lauda-Königshofen. Der Abitur-Jahrgang des Martin-Schleyer-Gymnasiums Lauda hatte mit „Abi 007 - Mission erfüllt“ ein beliebtes Abimotto gewählt und damit viele Möglichkeiten für die Dekoration der Festhalle. In Anspielung auf den Superagenten 007, James Bond, lagen beispielsweise Casino Chips, Spielkarten und Zielscheiben auf den Tischen. Sogar die Garderobe der 52 Doppel-Null-Agenten hätte jedem James-Bond-Thriller Ehre gemacht, wie auch die gelungene Moderation des Abends durch die beiden Schülersprecher Aurelia Böhner und Leo Hofmann.
Zum Einzug der 52 Abiturienten alias Agenten spielte die Bigband unter der Leitung von Klaus Weiland schwungvoll das bekannte James Bond Thema. Die Band war nach langer, pandemiebedingter Pause wieder zum ersten Mal zu hören, was sehr goutiert wurde.
Die Abiturienten
Ihr Abitur am Martin-Schleyer-Gymnasium Lauda abgelegt haben: Johann App (Lauda), Henrik Appel (Kupprichhausen), Vincent Banzer (Eubigheim), Sarah Behringer (Schwabhausen), Tessa Betz (Grünsfeld), Aurelia Böhner (Königshofen), Iris Burkhart (Bernsfelden), Marie Deckert (Schönfeld), Emily Derr (Krensheim), Emma Dewor (Lauda), Maximilan Döppler (Bütthard), Alperen Durmus (Lauda), Philipp Eckard (Grünsfeld), Hanna Elzer (Unterbalbach), Emma Fenn (Lauda), Lukas Frank (Heckfeld), Johannes Geiger (Grünsfeld), Benedikt Gerstner (Zimmern), Jana Herberich (Lauda), Lilly Hiller (Lauda), Leo Hofmann (Unterbalbach), Jannik Kemmer (Lauda), Paolo Klee (Gerlachsheim), Leander Knüttel (Dittwar), Miriam Koczy (Lauda), Antonia Koke (Gerlachsheim), Janine Kramer (Schwabhausen), Maxim Krüger (Lauda), Samuel Lanig (Oberbalbach), Simon Lanig (Oberbalbach), Noah Leber (Oberbalbach), Felizia Löw (Bad Mergentheim), Helena Meissner (Unterbalbach), Sydney Mey (Moos), Manuel Milke (Kirchheim), Jule Müller (Lauda), Lucas Müller (Wittighausen), Nienke Rudolph (Lauda), Stella Rüttling (Uissigheim), Magdalena Schäfer (Külsheim), Nina Schäfer (Wölchingen), Nils Schäffner (Marbach), Julian Scheuerbrandt (Bad Mergentheim), Lisa Schneider (Heckfeld), Victor Schwägerl (Wittighausen), Jannik Sinner (Lauda), Sina Spitznagel (Schweigern), Kimmi Stöhr (Lauda), Helin Tanriverdio (Lauda), Hendrik Throm (Wölchingen), Anna-Lena Wiederroth (Schwabhausen), Naemi Wolz (Uiffingen), Zoe Wülk (Ilmspan)
In seiner Begrüßung betonte der Schulleiter Dr. Jürgen Gernert die großartige Leistung des Abijahrgangs: ein hervorragender Gesamtschnitt von 2,1 und viermal ein Abischnitt von 1,0. Daran hätten die Eltern, aber auch alle Kollegen, die schon vor der Kursstufe gezielt auf das Abitur vorbereitet hätten, großen Anteil. Namentlich nannte er die Oberstufenberaterinnen Fr. Rohe und Fr. Krebs, H. Müller und H. Hamann im Rektorat sowie die „guten Geister“ im Sekretariat, Fr. Ditter und Fr. Volenter. In einer Zeit ständig wachsender Anforderungen und Wünsche hätte sich das MSG bisher stets auf die Stadt als Schulträger verlassen können. So konnten etwa iPad-Klassen realisiert werden und das Dach, sozusagen die Hardware, wurde erfolgreich saniert. Die umfangreiche Sanierung des gesamten Schulgebäudes stehe noch aus.
Startschuss
Als Mr. Q des Abends, zuständig für Ausstattung und Sicherheit, wurde dementsprechend Bürgermeister Dr. Braun angekündigt. In seinem Grußwort betonte er die Bedeutung des Abiturs, die vielen Möglichkeiten, die sich den Abiturienten eröffnen würden, beruflich wie persönlich, sei doch das Abitur „mehr Startschuss denn Zieleinlauf“. Selbstverständlich dürften sie jetzt erst einmal den Erfolg, die große Freiheit, genießen. Zur „Teilhabe am öffentlichen Leben“, zur „Bürgerlichkeit als Lebensform“ (J. Fest) gehöre aber „nicht nur der Berufs- und Bildungsweg, sondern auch das Ehrenamt“, gesellschaftliches Engagement, das heute dringend gebraucht werde als „eine wahrhaft bürgerliche Gegenbewegung zum aktuellen gesellschaftlichen Trend der Abkopplung in eigene selbst-referentielle Blasen“. „Es geht um Ihre Zukunft, die Sie nicht jenen überlassen“ sollten, „welche Freiheit, Recht und Wahrheit demontieren wollen“.
Als „Meister seines Fachs“, der sich zum Nutzen der Schule in deren Netzwerke „einhacke“, um kleinste Fehler aufzudecken, richtete der Elternbeiratsvorsitzende H. Götzke Grußworte an die Abiturienten: „Die Bildung, die Sie sich hier auf dem Weg zum Abitur erarbeitet haben, ist Ihr stärkstes Werkzeug, um die Welt um Sie herum zu verstehen und aktiv mitzugestalten“. Der von Isaac Asimov im Jahr 1980 beklagte „Kult der Ignoranz“ in den USA, der „Anti-Intellektualismus“, sei laut ihm durch die falsche Annahme genährt, dass Demokratie bedeuten würde, „meine Ignoranz ist genauso viel wert wie dein Wissen.“ Es reiche nicht aus, nur „Meinungen und Überzeugungen zu haben“.
Werte und Wissen
Nach dem von der Bigband, unter Mitwirkung von fünf Abiturienten, mit Verve vorgetragenen Stück „Feeling Good“, eine Ode an das positive Denken, folgte die Rede der Scheffelpreisträgerin Nienke Rudolph. Ihren Rückblick auf die vergangenen neun Jahre am MSG verband sie mit den Zeilen „Auf uns“ (A. Bourani), der Fußball-Hymne der WM 2014 – eine Hymne an das Leben, die Freundschaft und die gemeinsam verbrachte Zeit. Die Realisierung der eigenen Träume nach dem Abitur sei möglich durch den Glauben an sich selbst,vor allem aber durch die Eltern und die Lehrkräfte, die „nicht nur die Werkzeuge und das Wissen vermittelt“, „sondern auch Werte und Orientierungshilfen mit auf den Weg gegeben“ hätten.
In dieser Haltung der Zuversicht bestärkte Dr. Gernert die Abiturienten, auch wenn das jahrzehntelang gültige „Fortschrittsversprechen“ heute obsolet geworden sei, das Mantra „immer mehr Wohlstand, immer mehr Konsum“ nicht mehr funktioniere. Zu dieser Entwicklung beitragen würden unter anderem der „wissenschaftlich nicht mehr zu bestreitende Klimawandel“ und zuletzt die Zerstörung der „europäischen Friedensordnung“ durch „Putins Überfall auf die Ukraine“. Dies alles führe zu einer zunehmenden Verunsicherung und bei einigen zu einer Flucht „ins Gestern“. Ein solches Denken würde aber dem „Kenntnisstand der Abiturientinnen und Abiturienten, die am Gymnasium mannigfaltig reale Probleme behandelt haben“, nicht entsprechen. Sie hätten in der Kursstufe immer wieder Szenarien durchgespielt, um „Entwicklungen einzuschätzen, Strategien und Konzepte zu überprüfen oder für Veränderungspotenziale zu sensibilisieren“. Das sei „das Instrumentarium, um Zukunft positiv zu denken und letztlich zu gestalten“. Gerade das MSG, ein allgemeinbildendes Gymnasium, biete mit seinem breiten Bildungsangebot ein belastbares Fundament für eine vielfältige Spezialisierung seiner Absolventen – notwendig, um Zukunft zu gestalten in einer immer komplexer werdenden Welt. Das Abitur komme so nicht nur den Abiturienten zugute, sondern der Gesellschaft insgesamt.
Dann folgte die feierliche Übergabe der Zeugnisse, Preise und Belobigungen durch Dr. Gernert.
Zahlreiche Preise und Belobigungen an Abiturienten vergeben
Am Martin-Schleyer-Gymnasium erreichten 52 Abiturientinnen und Abiturienten einen Notendurchschnitt von 2,1. 18 Schülerinnen und Schüler waren besser als 2,0.
Folgende Schülerinnen und Schüler erhielten ein Lob oder einen Preis für herausragende Leistungen:
Johann App: Fachpreis Gemeinschaftskunde.
Henrik Appel: Lob für besondere schulische Leistungen.
Vincent Banzer: Lob für besondere schulische Leistungen.
Sarah Behringer: Geschichtspreis des Historischen Vereins für Württembergisch Franken; Lob für besondere schulische Leistungen; Fachpreis Religion.
Aurelia Böhner: Fachpreis Religion.
Iris Burkhart: Fachpreis Musik.
Emily Derr: Lob für besondere schulische Leistungen; Fachpreise Musik und Religion.
Philipp Eckard: Preis der Stiftung Humanismus Heute; Preis für besondere schulische Leistungen; Fachpreise Englisch, Mathematik, Latein, Musik, Gemeinschaftskunde und Religion
Johannes Geiger: Fachpreise Biologie, Gemeinschaftskunde, Religion
Lilly Hiller: Otto Dix Preis für herausragende Leistungen im Fach Bildende Kunst; Preis für besondere schulische Leistungen; Fachpreise Bildende Kunst, Chemie, Religion
Leo Hofmann: Lob für besondere schulische Leistungen; Fachpreise Englisch und Mathematik.
Paolo Klee: Srivastava-Preis (Jahrgangsbester im Fach Französisch); Südwestmetall-Schulpreis Ökonomie; Preis für besondere schulische Leistungen; Fachpreise Französisch, Mathematik, Wirtschaft, Gemeinschaftskunde, Religion.
Leander Knüttel: Ferry-Porsche-Peis für herausragende Leistungen in Mathematik und Physik; Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker; Fachpreis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft; Preis für besondere schulische Leistungen; Fachpreise Mathematik, Physik, Chemie und Ethik.
Antonia Koke: Fachpreise Gemeinschaftskunde und Musik.
Maxim Krüger: Lob für besondere schulische Leistungen; Fachpreis Chemie.
Samuel Lanig: Fachpreis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft; Preis für besondere schulische Leistungen; Fachpreise Englisch, Mathematik, Physik, Religion.
Simon Lanig: Fachpreis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft; Preis für besondere schulische Leistungen; Fachpreise Englisch, Mathematik, Physik und Religion.
Noah Leber: Fachpreis Chemie.
Helena Meissner: Preis der Stiftung Humanismus Heute; Preis für besondere schulische Leistungen; Fachpreise Deutsch, Englisch, Latein, Musik, Religion, Gemeinschaftskunde.
Jule Müller: Lob für besondere schulische Leistungen.
Lucas Müller: Fachpreis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft; Preis für besondere schulische Leistungen; Fachpreise Mathematik, Biologie und Physik.
Nienke Rudolph: Scheffelpreis für besondere Leistungen in Deutsch.
Stella Rüttling: Fachpreis Englisch.
Nils Schäffner: Preis der Stiftung Humanismus Heute; Fachpreis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft; Preis für besondere schulische Leistungen; Fachpreise Mathematik, Physik, Latein, Gemeinschaftskunde und Religion.
Lisa Schneider: Preis der Stiftung Humanismus Heute; Landessportpreis für hervorragende Leistungen im Fach Sport; Preis für besondere schulische Leistungen; Fachpreise Mathematik, Sport, Latein, Gemeinschaftskunde und Religion.
Sina Spitznagel: Fachpreis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft; Preis für besondere schulische Leistungen; Fachpreise Englisch, Mathematik, Physik, Gemeinschaftskunde und Religion.
Kimmi Stöhr: Fachpreis Bildende Kunst.
Naemi Wolz: Preis der Stiftung Humanismus Heute; Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker; Preis für besondere schulische Leistungen; Fachpreise Mathematik, Chemie, Latein, Gemeinschaftskunde und Religion.
Zoe Wülk: Lob für besondere schulische Leistungen; Fachpreise Deutsch, Wirtschaft und Religion.
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/lauda-koenigshofen_artikel,-lauda-koenigshofen-viermal-wurden-die-traumnote-10-vergeben-_arid,2223731.html