Tauber-Odenwald. Brunch, Bigband-Sound, Benefiz: Im Rahmen dieses harmonischen Dreiklangs schallte swingende Musik durch die weit geöffneten Glastüren ins Freie und verströmte eine ansteckende gute Laune. Zugunsten der Lebenshilfe Main-Tauber-Kreis gab die „Tauber-Big-Band“ unter Leitung von Luk Murphy im Restaurant „RebGut“ in Lauda mit seinem anheimelnden Charme und idyllischen Ambiente ein Benefizkonzert, während die Besucher kulinarische Köstlichkeiten genießen konnten.
Ein paar schöne Stunden genießen, dabei Gutes tun und dazu beitragen, dass Menschen mit Behinderung gleichberechtigt und selbstbestimmt leben können, erklärte eingangs Bandleader Murphy seine Motivation: „Es geht um Teilhabe, Respekt und ein gutes Leben.“ Umgehend füllten „Musik und gute Laune“ den Saal und verkündeten damit gleichsam das Motto des Vormittags.
Gut zwei Stunden gute Unterhaltung geboten
Mit „Flowers“ von Miley Cyrus, einem Song über Selbstbewusstsein sowie passend zur Jahreszeit „September“ von „Earth, Wind and Fire“ stimmte die Bigband ihre Gäste auf das gut zweistündige Programm ein. Clara Murphy moderierte dieses kurzweilig und abwechslungsreich. Zudem erzählte sie Wissenswertes über Songs und Interpreten.
„Dies ist ein absolut starkes Zeichen der Solidarität“, freute sich Ottmar Dürr, stellvertretender Vorsitzender der Lebenshilfe, auch im Namen von deren Vorsitzendem, Ahorns Bürgermeister Benjamin Czernin. Es sei „hervorragend“, dass durch dieses Engagement familienunterstützende Aktivitäten, Beratung, Betreuung, Freizeiten und vieles mehr geleistet werden könnten. All das sei nur mithilfe der entsprechenden finanziellen Mittel möglich, betonte Dürr. Somit werde durch diese Veranstaltung ein wichtiger, wertvoller Beitrag geleistet.
„Wilde Tour“ durch die Musikgeschichte
In einer „wilden Tour“ durch die Musikgeschichte und über den Globus gleichermaßen reisten die Zuhörer entspannt vom Taubertal in den Dschungel bei „Probier’s mal mit Gemütlichkeit.“ Düster, unwirklich, angesichts des durch die Oberlichter schimmernden azurblauen Himmels dennoch elegant: Sängerin June Weber glänzte mit eindrucksvoller Stimme beim Bond-Filmhit „Skyfall.“ Einen Kontrast dazu bildete das Chanson „La Vie en Rose“ von Édith Piaf, brillant von Weber präsentiert. Diese schilderte anschließend in sehr ergreifenden, emotionalen Worten ihre persönlichen Erfahrungen und Berührungspunkte mit der Lebenshilfe: „Sie bietet eine sehr große Hilfe für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und auch für die Geschwister.“
Vom französischen Klassiker ging’s zu Latino-Rhythmen beim Santana-Medley, zu melancholischen Klängen bei „Harlem Nocturne“ bis hin zum unverkennbar populären „Viva la Vida“ von Coldplay mit Frontman Chris Martin. Die Big Band, die laut Verantwortlichen in dieser Besetzung erst zweimal zusammen geprobt hatte, überzeugte durch taktgenaues Spiel, ein breit aufgestelltes Repertoire durch Epochen und Genres sowie durch viel Abwechslungsreichtum, sei es durch Instrumentalsoli oder Gesang. Gänsehautfeeling zauberte das Gesangsduo June Weber und Leo Guggenmos mit „Shallow“ aus dem Film „A Star Is Born“. Beim warmen, einfühlsamen Gesang erschienen vor dem geistigen Auge Bradley Cooper und Lady Gaga und mit einem leisen, wohligen Seufzer konnte man diese Szene gedanklich genießen.
Nach ansteckenden Bossa-Nova-Rhythmen bei „The Girl from Ipamena“ ging „I’ll Never Love Again“, ebenfalls aus „A Star Is Born“, unter die Haut. Zurück in die 60er Jahre katapultierten die Musiker ihr Publikum bei „Moon River“ aus dem Filmklassiker „Frühstück bei Tiffany“, zart präsentiert wie einst von Audrey Hepburn, bevor Bandleader Murphy ans Mikrofon trat und beim klangvollen Buchstabieren von „L.O.V.E.“ entspannt und cool an die Zeit der großen Entertainer erinnerte. Mangels Tanzfläche wurde bei „Mambo Jambo“ im Sitzen kräftig gewippt, bevor mit „Hey Jude“, „The Fool on the Hill“ und „Something“ die Vielseitigkeit der „Beatles“ aufgezeigt wurde. Schwung und Selbstbewusstsein schwebten bei „Sway“, das schon von Dean Martin und Michael Bublé interpretiert wurde, sowie bei „This is me“ und „Never Gonna Give You Up“ durch den Saal. Mit „Crazy Little Thing Called Love“ und „I‘m Still Standing“ folgten zwei legendäre Songs von „Queen“ und Elton John, nach denen mit „Time After Time“ von Cyndi Lauper, der von Verlässlichkeit und Treue handelt, musikalisch der Bogen zu einer verlässlichen Gesellschaft, die sich im respektvollen Miteinander begegnet, geschlagen wurde.
Das Konzert war ein rundum gelungenes, in jeder Hinsicht harmonisches Highlight im Veranstaltungskalender des Main-Tauber-Kreises. Entsprechend der Lebenshilfe, die fest in der Region verankert ist und agiert, gilt Gleiches für die Musiker, die aus den Altkreisen Buchen, Bad Mergentheim, Tauberbischofsheim und sogar aus Miltenberg stammen und deren ansteckende Spielfreude schön anzusehen war. Stimmig war auch die Location mit ihren regionalen Köstlichkeiten. Alle Beteiligten genossen einen Morgen voller Musik und guter Laune, der lange nachklingt. Auch die gut gefüllte Spendenbox wird in der wertvollen Arbeit der Lebenshilfe ihren Nachklang finden.
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