Kinderbetreuung

„Notgruppe“ für Kindergarten St. Josef in Lauda-Königshofen

Die kurzfristige Einrichtung einer weiteren Gruppe diene einerseits dazu, die Zeit bis zur Inbetriebnahme des neuen Kindergartens zu überbrücken und andererseits dazu, den festgestellten Nachfrageüberhang zu egalisieren.

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Klaus T. Mende
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Im Kindergarten St. Josef in Lauda wird für die Dauer von drei Jahren eine „Notgruppe“ etabliert, um die derzeit fehlenden Plätze für Kinder über drei Jahren fürs Erste zu kompensieren. © Klaus T. Mende

Lauda-Königshofen. Einstimmig gab der Lauda-Königshöfer Gemeinderat in seiner montäglichen Sitzung im Rathaus grünes Licht, im Kindergarten St. Josef in Lauda im Rahmen der Fortschreibung der Bedarfsplanung eine weitere Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten einzurichten. Vorbehaltlich der Zustimmung des Pfarrgemeinderats – die katholische Kirchengemeinde betreibt die Einrichtung –, soll dies für drei Kindergartenjahre bis 31. August 2026 gelten.

Vom Bedarfsplan überrumpelt

„Wir haben Sie überrumpelt, sind aber auch selbst vom Bedarfsplan überrumpelt worden“, meinte Bürgermeister Dr. Lukas Braun an die Adresse des Erzieherteams gerichtet vor dem Hintergrund, dass für 2023/24 im Stadtgebiet gegenwärtig 34 Plätze für die über Dreijährigen fehlten. Dieser Abmangel sei „nicht vorhersehbar gewesen“, weswegen „eine schnelle Lösung gesucht werden musste“, zumal der Zeitpunkt zweifellos nicht der günstigste sei, auch weil mitten im Prozess die Kindergartenleitung gewechselt habe.

Die kurzfristige Einrichtung einer weiteren Gruppe diene einerseits dazu, die Zeit bis zur Inbetriebnahme des neuen Kindergartens in Königshofen (voraussichtlich im Herbst 2024) zu überbrücken und andererseits dazu, den festgestellten Nachfrageüberhang zu egalisieren.

Investition in Kindergarten-Gebäude

Die Stadt hatte in das Gebäude, in dem der Kindergarten St. Josef untergebracht ist, zuletzt mehr als eine Million Euro in dessen Ertüchtigung investiert. Im Hinterkopf habe auch immer wieder mal der Gedanke gespukt, dass hier die Errichtung einer „Notgruppe“ ermöglicht werden könne, wenn es denn erforderlich sei – was nun der Fall ist, ließen Bürgermeister Dr. Lukas Braun und Stadtbaumeister Tobias Blessing unisono durchblicken. Nun werde man vorübergehend Nägel mit Köpfen machen und kurzfristig die Voraussetzungen dafür schaffen, dass diese zusätzliche Gruppe eingerichtet werden kann – und zwar im bisherigen Turnraum.

Bedenken wegen Temperaturen in Sommer

Grundsätzliche Bedenken, dass die höheren Temperaturen im Sommer ein Problem darstellen könnten, würden von der Stadtverwaltung ernst genommen – und über entsprechende Maßnahmen mache man sich auch Gedanken, um die Arbeit des Erzieherteams sowie das Spielen der Kinder zu fördern. Eventuell könnten sogar mobile Klimageräte zum Einsatz kommen, wobei auch am Gebäude die eine oder andere Maßnahme durchgeführt worden sei, für angenehmere Bedingungen zu sorgen. Schlussendlich sei man zuversichtlich, bis zum Beginn des kommenden Kindergartenjahres eine für alle tragfähige Lösung zu finden. Hierfür würden auch noch Gespräche geführt mit allen Beteiligten von Kirche und Kommune.

Die Erzieherinnen, die der montäglichen Sitzung beiwohnten, appellierten an alle Mitwirkenden, als direkt Betroffene künftig in solche Entscheidungen mit involviert zu werden. Ihr Bestreben sei auf der einen Seite, mit allen gut zusammenzuarbeiten, auf der anderen Seite, an einer guten Lösung mitzuwirken, um den augenblicklichen Engpass zu beseitigen.

Kommunikation wichtig

Für den Rathauschef ist es wichtig, den Bedarfsplan immer weiter fortzuschreiben, schließlich sei man „nicht vor Überraschungen gefeit“, wie die Gegenwart zeige. Doch auch diese Kuh werde man vom Eis kriegen, so der allgemeine Tenor im Plenum. Für Marco Hess ist „die Kommunikation wichtig“, um vieles bereits im Vorfeld abzuklären. Anja Günther erkannte die Notwendigkeit zur vorübergehenden Schaffung dieser „Notgruppe“. In diesem Zusammenhang hob sie die sehr gute Arbeit aller Erzieher in den Kindergärten explizit hervor. Tobias Sauer sprach von einer „schwierigen Entscheidung“, erkannte aber die Wichtigkeit dieser Maßnahme. Und Herbert Bieber meinte, dass „die Stadt alles tut, um die Kinder im gesamten Stadtgebiet optimal zu betreuen“.

Redaktion Mitglied der Main-Tauber-Kreis-Redaktion mit Schwerpunkt Igersheim und Assamstadt

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