Gemeinderat

Massive Steigerung bei Wassergebühr

Erhöhung um fast 60 Prozent auf dann 4,35 Euro in den nächsten beiden Jahren beschlossen

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dib
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Der Wasserbezugspreis wird in Lauda-Königshofen ab 2023 massiv steigen. © Diana Seufert

Lauda-Königshofen. Mit einer massiven Gebührenerhöhung beim Wasserbezug müssen die Bürgerinnen und Bürger von Lauda-Königshofen ab dem kommenden Jahr rechnen. Von derzeit 2,75 Euro steigt die Verbrauchsgebühr je Kubikmeter Frischwasser um fast 40 Prozent auf dann 3,80 Euro im Jahr 2023. Ab 2024 müssen sogar 4,35 Euro pro Kubikmeter berappt werden. Der Gemeinderat hatte sich die Entscheidung bei der Sitzung am Montag nicht leicht gemacht, stimmte der Steigerung aber letztendlich zu. Schuld an der Misere sind nicht nur Rückstände, die ausgeglichen werden müssen, sondern auch die enorme Inflation sowie gestiegene Energiekosten, die hier zu Buche schlagen.

Keine erfreulichen Nachrichten hatten Bürgermeister Dr. Lukas Braun und Kämmerer Günter Haberkorn für die Bürger. Der Kämmerer sprach von einem dreifachen Handicap: Zwar hatte man vor zwei Jahren eine Preiserhöhung beschlossen, um die Verluste der Vorjahre auszugleichen, doch reichten die Einnahmen nicht aus. „Eine solche hohe Preissteigerung war nicht abzusehen“, verwies Haberkorn darauf, dass noch immer Rückstände vorhanden seien. Zum Jahresende verzeichnete man einen Verlust von fast 640 000 Euro, zu dem für 2022 ein weiterer Verlust von etwa 100 000 Euro käme. Zur Kostensteigerung trage auch die hohe Inflation bei, die auch bei den Kosten für die Neukonzeption durch die Wasserversorgung Mittlere Tauber WVMT durchschlägt. Deshalb komme man um die drastische Erhöhung nicht herum, um kostendeckend zu wirtschaften. Damit aber der Anstieg nicht zu extrem ausfällt, soll er auf zwei Jahre gesplittet werden. „Es ist ein schmerzhafter Prozess, der den Bürgern weh tun, das kann man nicht schön reden“, so Haberkorn.

Jörg Aeckerle (SPD/FB) sprach aus, was viele dachten: „Bei der letzten Kalkulation sind wir zu kurz gesprungen.“ Allein die Versäumnisse der Vergangenheit führten zu einer Erhöhung von 50 Cent. Er wünschte sich in Zukunft mehr Kontrolle, um solche Schritte zu vermeiden.

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Von einer „erheblichen Belastung“ sprach Angelika Tolle-Rennebarth (FBL). Sie verwies auf die erhöhten Stromkosten des Verbands auch aufgrund der Inbetriebnahme der Enthärtungsanlage. Da es kein bleibendes Defizit sei, bestehe die Chance auf eine Reduzierung des Wasserpreises. Wann die 5-Euro-Marke erreicht sein werde, wollte Herbert Bieber wissen. „Die werden wir erreichen, aber das liegt nicht am WVMT, sondern an der Preissteigerung“, so Haberkorn. Der Frage nach einer Entlastung für Winzer und Landwirte von Dominik Martin (CDU) erteilte der Kämmerer eine Absage. Dafür sehe er kurzfristig keinen Handlungsspielraum.

Vergaben

Vergeben wurden elektrotechnische Arbeiten für die Hochbehälter Unterbalbach und Sachsenflur im Rahmen der Eigenmaßnahmen für den WVMT. Den Zuschlag erhielt die Firma Elektro Hofmockel (Rohr) zum Bruttopreis von 264 645 Euro. Für die Ausrüstung des Hochbehälters Unterbalbach mit Installationstechnik wird die Firma Schuler (Mosbach) zum Bruttopreis von 6019 Euro beauftragt. dib

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