Polizei ermittelt

Mammut-Fund zieht Grabräuber an

Ein seltener Mammutzahn bei Lauda-Königshofen lockt einen nächtlichen „Hobby-Archäologen“ an. Die Polizei ermittelt.

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Klaus T. Mende
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Die Polizei sucht nach einem „Hobby-Archäologen“, der auf der SuedLink-Baustelle illegal grub. © Klaus T. Mende

Lauda-Königshofen. Ein spektakulärer Fund auf der SuedLink-Baustelle bei Lauda-Königshofen sorgt derzeit für Aufsehen: Archäologen stießen dort auf einen seltenen Mammutzahn – ein echtes Fenster in die Urzeit. Da eine sofortige Bergung nicht möglich war, wurde die Fundstelle kurzerhand von einem Sicherheitsdienst bewacht. Doch offenbar zog der Fund nicht nur Wissenschaftler an.

Wie das Polizeipräsidium Heilbronn jetzt auf FN-Anfrage bestätigt, versuchte ein bislang unbekannter Mann in der Nacht vom 1. auf 2. Juni offenbar selbst sein Glück als „Hobby-Archäologe“: Mit einem Spaten bewaffnet, wollte er sich wohl eigenmächtig auf die Suche nach weiteren Relikten machen. Doch beim Anblick des Wachpersonals verließ ihn offenbar der Mut – der Mann ergriff die Flucht und ließ seinen Spaten am Tatort zurück.

TransnetBW, Betreiber der Stromtrasse, hat inzwischen Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Die Polizei ermittelt nun – wegen versuchten Diebstahls. Während der Mammutzahn bereits wissenschaftlich untersucht wird, bleibt der nächtliche „Spatenmann“ bislang ein Mysterium. Die Polizei bittet um Hinweise: Wer in der fraglichen Nacht verdächtige Beobachtungen gemacht hat, kann sich unter Telefon 09341/810 an das Polizeirevier Tauberbischofsheim wenden.

Bleibt zu hoffen, dass sich künftige „Hobby-Archäologen“ auf Führungen im Museum beschränken – und das Graben lieber den Profis überlassen.

Redaktion Mitglied der Main-Tauber-Kreis-Redaktion mit Schwerpunkt Igersheim und Assamstadt

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