Tierisches im Freibad

Lauda: Stockenten-Paar schwimmt mit den Badegästen

Das Terrassenbad ist ein richtiger Magnet. Die Abkühlung bei hochsommerlichen Temperaturen ist mehr als angenehm. Das dachten sich wohl auch zwei Stockenten.

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Diana Seufert
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„Ob die Menschen auch so gut schwimmen können wie wir?“: Das Stockenten-Paar fühlt sich im Laudaer Terrassenbad sichtlich wohl. © Privat

Lauda-Königshofen. Es wird nach Herzenslust geplanscht und geschwommen. Die sportlichen Schwimmer ziehen ihre Bahnen, während die Kleinen im Nichtschwimmerbecken baden und die ersten Versuche im Tauchen unternehmen.

Im Sommer ist das Bad voll, auf der Liegewiese tummeln sich große und kleine Besucher. So mancher freche Spatz nähert sich den Erholungssuchenden und versucht, ein paar Krümel vom mitgebrachten Picknick zu ergattern.

Die Enten nutzen auch mal die Treppe ins Becken, bevor sie auf Tauchstation gehen. © Privat

Seltene Gäste hat das Terrassenbad in dieser Saison jedoch auch schon. Zwei, die sich ohne Badeanzug oder Badehose ins erfrischende Nass gestürzt haben. Eigentlich ein Unding. Die beiden Nacktbader sind jedoch schnell identifiziert: ein Stockenten-Paar. Justin Köhler und seine Kollegen staunen nicht schlecht, als sich die beiden Vögel das ersten Mal genüsslich auf dem Wasser niederlassen.

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Diana Seufert
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Dem Federvieh scheint Action und Unterhaltung um sie herum zu liegen. Denn die beiden Vögel kommen nämlich nicht in den Abend- oder Morgenstunden, wenn (noch) keine Gäste da sind und das Wasser quasi „unberührt“ ist. Nein, sie lassen sich mit Vorliebe am Beckenrand und auch im Wasser – sie sind ja schließlich Wasservögel – nieder, wenn die Schwimmer das Bad bevölkern. „Mal schauen, ob die Zweibeiner auch so gut schwimmen können“, werden sich Schnatterinchen und ihr Partner vielleicht bei ihrer Safari denken. Berührungsängste? Fehlanzeige. Im Gegenteil: Die beiden sind ziemlich neugierig auf die menschlichen Badegäste.

Tierische Besucher in Form von Spatzen und Meisen auf dem Rasen ist man gewöhnt. Die beiden Enten dagegen sind als Badegäste eine Premiere. „Der Erpel und die Ente kamen oft mehrmals am Tag bei uns vorbei“, erinnert sich Justin Köhler, Fachangestellter für Bäderbetriebe, mit einem verschmitzten Lächeln. Deshalb wird auch rasch vermutet, dass das traute Paar in der Nähe ein Nest hat und brütet. Was ist aus den Eiern geworden? „Das wissen wir leider nicht. Mit Küken haben sie uns allerdings nie besucht“, sagt Köhler.

Die „neuen Fans“ des Laudaer Terrassenbads sind reinliche Zeitgenossen und sehr vorbildlich, wie Köhler findet. Ihre Notdurft verrichten sie nie im Wasser. Das Bad ist halt auch für sie zur Abkühlung und zum Tauchen da. Ob sie zumindest ordnungsgemäß geduscht haben, bevor sie ihre Schwimmfüßchen ins Becken tauchen, ist allerdings nicht verbrieft.

Ihren Schwimmkurs scheinen der stolze Erpel und seine Gattin in der Zwischenzeit wohl erfolgreich beendet zu haben. Sie haben sich verabschiedet und sind schon seit Tagen nicht mehr im Terrassenbad gesehen worden. Wo sind jetzt ihre Abkühlung suchen?

Viele Badegäste hat der tierische Besuch gefreut und die Technik wurde dadurch nicht beeinträchtigt. „Das Wasser ist gechlort und gereinigt, für die Freibadbesucher bestand zu keiner Zeit eine Beeinträchtigung“, verweist Köhler auf hygienisch einwandfreie Zustände. Schließlich sei es der Technik egal, ob sich Menschen oder Enten im kühlen Nass tummeln.

Ob sie im nächsten Jahr – vielleicht mit ihrem Nachwuchs – wiederkommen? Justin Köhler und seine Kollegen werden ihnen auf jeden Fall wieder freien Eintritt in die Wasserlandschaft gewähren.

Redaktion Hauptsächlich für die Lokalausgabe Tauberbischofsheim im Einsatz

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