Lauda-Königshofen. Einen ausgeglichenen Haushalt erreicht die Stadt zwar noch nicht, doch das Defizit sinkt. Mit den Großprojekten Kita in Königshofen, Becksteiner Straße in Lauda und Umbau der Realschule soll begonnen werden.
Lauda-Königshofen. „Der harte und bisweilen unangenehme Konsolidierungs- und Sparkurs zeigt erkennbare Früchte und das Licht am Ende des Tunnels wird heller.“ Bürgermeister Dr. Lukas Braun machte bei der Beratung des Zahlenwerks deutlich, dass man den eingeschlagenen Weg weitergehen muss. Einmütig nahmen die Gemeinderäte bei der Sitzung am Montag in der Stadthalle in Lauda den Haushaltsplan an. Aus Sicht von Bürgermeister und Kämmerer Günter Haberkorn ist dieser Plan von der Rechtsaufsicht genehmigungsfähig.
Defizit wird geringer
Nachdem die Kommune 2020 die rote Karte und im letzten Jahr noch einmal einen Hinweis erhalten hatte, dass die Stadt weiterhin über ihre Verhältnisse lebt, plant man nun mit einem Gesamtergebnis von 40 760 000 Euro bei ordentlichen Erträgen von 39 650 000 Euro. Das veranschlagte ordentliche Ergebnis weist ein Minus von 1,1 Millionen Euro auf. Dieses Jahr lag man noch bei 2,8 Millionen Euro. Mit dem Blick auf die Steuerschätzung im November rücke die „schwarze Null langsam in Sichtweite“, so Braun.
Der Sparkurs mache sich auch dadurch bemerkbar, dass man spitzer kalkuliere und nur wenig finanziellen Sicherheitspuffer einbaue. Auch die Neuberechnungen von Gebühren und Steuern zeige Wirkung, ebenso ein trotz Krise gestiegenes Gewerbesteueraufkommen.
Mittelfristig tauchen in der Planung statt 155 im Jahr 2020 nur von 110 Maßnahmen auf, das Investitionsvolumen wurde von 17,8 Millionen Euro auf nun 12,1 Millionen Euro gekürzt. „Die Größenordnung von zehn Millionen Euro sollte das Ziel eines dauerhaft leistbaren Investitionsvolumens sein. Wir müssen nicht nur sehen, wie wir das finanzieren, sondern auch, wie das städtische Personal derart viele Projekte überhaupt vernünftig abarbeiten kann“, schrieb Braun dem Gemeinderat in Stammbuch.
Was soll 2022 gemacht werden? „Das Investitionsprogramm lässt sich sehen“, findet Braun. Für den Um- und Ausbau der Josef-Schmitt-Realschule ist eine Planungsrate von 800 000 Euro veranschlagt. Baukosten wurden noch nicht veranschlagt, „weil wir sie noch nicht annähernd verlässlich beziffern können“. In den Umbau der Kita „Unterm Regenbogen“ in Lauda fließen 900 000 Euro, weitere 600 000 Euro für die Arbeiten an der Kita St. Josef in Lauda.
Investition in Bildung
Der Startschuss für den ersten von zwei Kita-Neubauten in Königshofen fällt 2022. 50 000 Euro wurden für die Planungsrate vorgesehen. Die bauliche Umsetzung soll 2023 erfolgen. Zudem wurden 180 000 Euro für den Abriss des alten Hauptschulbaus an der Turmbergschule eingeplant. „Wir machen ernst mit dem angestrebten Kinderbildungscampus, wo familienfreundlich Krippen- und Kitaplätze mit der Grundschule zusammengeführt werden.“ Gleichzeitig sei dies auch der Startschuss für das erste kommunale Kita-Angebot der Stadt. Investiert wird auch in die 44 Spielplätze der Stadt.
Die städtebaulichen Sanierungsgebiete Bahnareal Lauda und Eisenbahnvorstadt/Hexenstock in Königshofen sollen mit drei Millionen Euro weiterentwickelt werden. Und gemeinsam mit dem Kreis beginnt man die millionenschwere Sanierung der Becksteiner Straße.
Für Lukas Braun stellt sich bei all den Projekten die Gretchenfrage in Sachen Schuldenentwicklung. Nachdem man 2021 keine Kredite benötigt hatte, wird das 2022 mit 4,3 Millionen Euro anders. Bei einer Tilgungsrate von 1,4 Millionen Euro stehen 16,5 Millionen Euro an Schulden zu Buche. Und darin sei das Megaprojekt Realschule noch gar nicht eingerechnet. Trotzdem blickte der Verwaltungschef optimistisch auf diese Kennziffer.
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