Lauda-Königshofen. Bodo mit dem Bagger – wie von Mike Krüger 1984 besungen – war am Montagvormittag im Bereich des künftigen Wohnquartiers „Am Ententeich“ nicht zu sehen. Sein Erscheinen war aber auch nicht zwingend erforderlich. Denn Wolfgang Reiner, Peter Vogel (beide Sparkasse Tauberfranken), Dr. Lukas Braun (Bürgermeister) sowie weitere Mitstreiter gaben am Spaten (auch wenn die „Arbeitsmontur“ nicht ganz die passende war) solch eine hervorragende Figur ab, dass Bodo überhaupt nicht vermisst wurde. Mit dieser konzertierten Aktion außerhalb der angestammten Büro-Umgebung fiel in Lauda der Startschuss für ein 8-Millionen-Euro-Vorhaben, an dessen voraussichtlichem Ende im Sommer 2025 22 Mitwohneinheiten realisiert worden sind.
Freude und Selbstverständlichkeit
Für Rathauschef Dr. Lukas Braun war es gleichermaßen Freude und Selbstverständlichkeit, dem Spatenstich beizuwohnen. „Dieses Projekt kommt zur rechten Zeit am rechten Ort“, betonte das Stadtoberhaupt. Er wies explizit darauf hin, dass der „Wohnungsmarkt in der Stadt derzeit leer gefegt ist“. Umso erfreulicher sei der Umstand, dass sich die Sparkasse Tauberfranken auf die Fahnen geschrieben habe, den Geschosswohnungsbau zu fördern, „um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen“. Derzeit sei es kaum vorstellbar, dass verstärkt Einfamilienhäuser gebaut werden. Stattdessen gehe der Trend hin zu Eigentumswohnungen oder – wie hier in der Oberlaudaer Straße – zur Realisierung von Mietwohnraum. Dr. Braun zeigte sich überzeugt, dass es dafür großes Interesse gebe, und er habe keinerlei Bedenken, dass die Nachfrage ausbleibe. Zudem habe sich die Industriebrache mit einer Fläche von 2389 Quadratmetern in zentraler Lage im Sinne der Nachhaltigkeit geradezu für derartige Pläne angeboten.
Auch Peter Vogel, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Tauberfranken, hob in seiner kurzen Rede die Wichtigkeit hervor, für die Gesellschaft bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Er blickte kurz zurück und lobte die gute und unkomplizierte Zusammenarbeit aller Beteiligter – vor allem mit der Stadt Lauda-Königshofen. Wenige Wochen, nachdem der Verwaltungsrat des Kreditinstituts grünes Licht für Kauf und Beplanung des Grundstücks gegeben habe, sei Anfang Januar 2022 der Erwerb auch bereits notariell beurkundet worden. Während anderweitig oftmals viele bürokratische Hürden zu überwinden seien, habe in dieser Angelegenheit alles wie am Schnürchen geklappt, so Vogel weiter – bis Ende Juni im Gemeinderat der städtebauliche Vertrag inklusive Satzungsbeschluss unterzeichnet worden sei.
Auf dem Areal in der Oberlaudaer Straße entstünden demnach zwei Wohngebäude mit zusammen 26 Tiefgaragen- und 16 Außenstellplätzen. Die 22 Einheiten hätten, so der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse, eine Wohnfläche von 78 bis 100 Quadratmeter. Den Mietern stünden nach Fertigstellung darüber hinaus 44 Fahrradstellplätze zur Verfügung. Die Häuser würden zudem mit einer Photovoltaik-Anlage ausgerüstet.
Viertes Projekt
Das Projekt in Lauda ist das vierte derartige der Bank, bei dem die Schaffung von Mietraum im Fokus steht – nach Igersheim, Hardheim und Wertheim. Mit Spannung wird erwartet, wann und wo Wolfgang Reiner, Peter Vogel und weitere Projektbeteiligte das nächste Mal zum Spaten greifen . . .
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