Königshofen. „Der Bürgermeister hatte zwei Jahre Schonfrist, jetzt erlebt er eine g’scheide Mess’.“ Jürgen Englert, Vorsitzender der DLRG Königshofen, freute sich über das volle Haus im „Gooden“. Die Vorstellung des Festprogramms der Königshöfer Messe durch Bürgermeister Dr. Lukas Braun und Marktmeister Jan Raddatz fand traditionell im Vereinsheim der DLRG statt. Dabei wurde auch das speziell eingebraute Festbier für das tauberfränkische Volksfest, das vom 16. bis 25. September stattfinden, probiert.
Die Stimmung bei den Verantwortlichen ist gut, alle freuen sich auf die Messe nach Corona. „Es wurde ein tolles Programm auf die Beine gestellt“, lobte der Bürgermeister das Engagement aller Beteiligten. Für ihn und für den Marktmeister, die bisher wegen der Pandemie einen abgespeckten Messemarkt erlebten, wird es eine Premiere. So war es nicht ganz einfach, ein entsprechendes Programm auf die Beine zu stellen. Personalmangel und Kostensteigerung, aber auch die Entwicklungen bei Schaustellern und Marktbeschickern mussten berücksichtigt werden, wie der Marktmeister verdeutlichte. Froh ist Raddatz, dass Festwirt Hans-Peter Küffner mit Sohn Marcel und der ganzen Mannschaft dabei ist. Der Marktmeister dankte allen, die zum Gelingen der Messe beitragen.
„Es wurde eine schöne, abwechslungsreiche und sichere Messe organisiert, mit vielen Höhepunkten.“ Für Raddatz gehören die Feuerwerke am Eröffnungs- und am Abschlusstag um 21 Uhr dazu. Rund 30 Schausteller haben sich im Vergnügungspark angesagt. Ein Symbol für die Messe ist nicht nur für Raddatz das Riesenrad, das weithin sichtbar das Gelände überragt. Neben den klassischen Geschäften wie Los- und Wurfbude, Kinderkarussell und Kettenflieger warten als Fahrgeschäfte auf die Besucher das „Hupferl“ und der Superscooter. Gespannt darf man auf den 7D-Simulator sein. In die Welt der Piraten entführt das „Pirates Adventures“. Ergänzend kommen rund 90 Markthändler im „größten Freiluftkaufhaus der Region“ dazu sowie weitere 15 gewerbliche Aussteller im Freigelände. „Viele neue Stände sind mit dabei, die Markthändler freuen sich auf die Messe“, so Raddatz. Ein wichtiger Teil des Volksfests ist auch die Agima, bei der sich in zwei Hallen die heimische Wirtschaft präsentiert (wir berichteten).
Stattfinden wird auch wieder die „Backstage-Tour“, die, wie Werner Baumeister als Vertreter der Marktkaufleute und Schausteller mitteilte, einen Einblick hinter die Kulissen der Stände und Schaustellerbetriebe bietet.
Festwirt Hans-Peter Küffner will Vollgas geben: „Die Leute sind hungrig auf Party und Fest.“ Mit einem großen Musikprogramm in der Tauber-Frankenhalle wird die Messe bereichert. „Es wird in der Halle wieder ein Bild wie vor Corona geben“, ist er überzeugt. Der Festwirt kündigte als Stargast zum Tag der Generationen den Sänger Bata Illic an, der das Publikum begeistern wird. Musikkapellen aus der Region werden das Programm bereichern. An beiden Wochenenden sind die Balbachtaler zu hören, ebenso die Musikkapellen aus Eiersheim, Oberbalbach und Impfingen. Für den Seniorennachmittag wurden von der Stadt mehr als 3000 Bürgerinnen und Bürger über 67 Jahren eingeladen. Küffner wies auf eine Besonderheit hin: Es werden in der Halle keine Tischreservierungen vorgenommen, dafür soll es im Außenbereich einen Biergarten geben.
Zur Messe gehört das Festbier, das von der Herbsthäuser Brauerei und der Distelhäuser Brauerei eingebraut wurde. 9,50 Euro wird die Maß kosten. „Der Festwirt bürgt für Qualität“, so Klaus Wunderlich von der Herbsthäuser Brauerei. Das Küffner wieder mit an Bord sei, freute nicht nur den Brauereichef. Das malzbetonte Festbier konnten die Messe-Verantwortlichen auch gleich probieren. Rund vier Quadratmeter Getreibe werde für zehn Maß Bier benötigt, so Wunderlich. Roland Andre von der Distelhäuser Brauerei lobte die gute Zusammenarbeit. „Das ist eine der wenigen Messen, bei der zwei Brauereien sich einvernehmlich das Fest teilen.“ Er freute sich auf den Start der Herbst-Messen-Saison.
Die Parkplätze werden, so Jürgen Englert von der DLRG, von örtlichen Vereinen bewirtschaftet. Der Erlös kommt deren Jugendarbeit zugute. Bernd Brander von der Polizei kündigte an, dass seine Kollegen an allen Tagen auf der Messe präsent sind. Auch die Feuerwehr Königshofen ist vielfältig im Einsatz, etwa bei Brandwachen für die Feuerwerke.
Ausstellung und Lauf
Das Rahmenprogramm für die Königshöfer Messe vom 16. bis 25. September wurde bei der Pressekonferenz im „Gooden“ vorgestellt.
Der Festgottesdienst am Sonntag, 18. September, um 10 Uhr in der Halle wird mit dem Glockengeläut von St. Mauritius bereichert. Zelebrant ist Pfarrer Martin Fuchs, ehemaliger Leiter der katholischen Zirkus- und Schaustellerseelsorge.
Der 30. Messelauf findet am Samstag, 17. September, statt. Günter Fading vom ausrichtenden ETSV Lauda hofft auf viele Teilnehmer, nachdem zwei Jahre lang „kein richtiger Lauf“ möglich war. Start am Messeplatz ist um 13.30 Uhr mit dem Bambini-Lauf. Den Team-Lauf hat man von zehn auf fünf Kilometer reduziert. Meldeschluss ist am 13. September, aber es werden noch Nachmeldungen am Wettkampftag entgegen genommen. Fadig und die rund 200 Helfer, die beim Lauf im Einsatz sind, hoffen wieder auf rund 1000 Teilnehmer.
Die Gruppe Historisches & Kulturelles Königshofen beteiligt sich mit einer Ausstellung im Rathaus in Lauda am Rahmenprogramm. Die Schau steht unter dem Titel „Ansichtssache? – Die Stadt Königshofen und ihre Stadtteile Deubach, Messelhausen, Sachsenflur“. Beleuchtet werden die 1970er Jahre mit dem kommunalen Zusammenschluss. Im Mittelpunkt stehen Ansichten, historische Fotografien, aber auch Postkarten und Souvenirs. Zu sehen ist dieser „Mix aus Geschichte und Politik“ an den Messewochenenden, samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr, wie Bernhard Geisler erklärt.
Der Heimat- und Kulturverein Phönix Königshofen wird sich aufgrund des Todes von Agnes Haas und Werner Keppner nicht am Programm beteiligen. Das machte Dieter Ilg deutlich.
Mit neuen Ideen will sich der Kunstkreis Lauda-Königshofen an der Messe beteiligen, wie Anatolij Schelhorn erklärt. Vor allem die jüngeren Mitglieder erhalten dabei die Möglichkeit, ihre Werke auszustellen. Bilder, Plastiken und andere Exponate sind im Rathaus zu sehen. „Die Besucher sollen kommen und sich von den Kunstwerken inspirieren lassen“, wünscht sich Schelhorn.
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