DLRG Königshofen

Königshofen: Strömungsretter - ganze Kerle im Ernstfall

Mitglieder des Einsatztrupps bereits entsprechend ausgebildet. Ortsgruppe ist offen für weitere Interessenten

Von 
Klaus T. Mende
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Mehrere Aktive des Einsatztrupps der DLRG-Ortsgruppe Königshofen haben sich zum Strömungsretter ausbilden lassen. Um für den Ernstfall gewappnet zu sein, heißt es regelmäßig zu üben. © DLRG Königshofen

Königshofen. Aufgrund zunehmender Wetterkapriolen und Naturkatastrophen bekommen Strömungsretter der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) einen immer höheren Stellenwert. Jeder wird sich noch an die Jahrhundertflut im Ahrtal vor weniger als zwei Jahren erinnern. Experten sind der Überzeugung, dass sich solch ein Ereignis zu jeder Zeit und überall wiederholen kann. Deswegen haben sich die Rettungs- und Blaulicht-Organisationen auf die Fahnen geschrieben, hier vorzubeugen, um noch besser auf den Ernstfall vorbereitet zu sein.

Wenige Jahre erst ist es her, dass die DLRG die Ausbildung zum Strömungsretter aus der Taufe gehoben hat. Viele Ortsgruppen sind mittlerweile auf diesen Zug aufgesprungen – so auch jene aus Königshofen, wie Vorsitzender Jürgen Englert mitteilt. „Wir haben mittlerweile Mitglieder unseres Einsatztrupps entsprechend ausbilden lassen und auch zum größten Teil aus Eigenmitteln der Ortsgruppe für die notwendige Materialausstattung gesorgt.“

Spezialausbildung

Hierbei handle es sich um eine Spezialausbildung innerhalb der DLRG, „die den vergangenen Unwetterkatastrophen wie im Ahrtal und Noteinsätzen geschuldet ist“. Diese Extremwetterereignisse hätten gezeigt, dass es auch flächendeckend solche Einheiten bedürfe, welche die speziellen Rettungstechniken beherrschten.

„Die Strömungsretter treten dann auf den Plan, wenn Einsatztaucher oder Motorrettungsboote aufgrund der Fließgeschwindigkeit des Wassers an ihre Grenzen kommen“, erklärt der Frontmann der Messestädter DLRG-Gruppe. In entsprechend geschulten Teams und mit einer speziellen Schutzausrüstung sei der Strömungsretter in Gewässern und Wildwasser mit hoher Fließgeschwindigkeit der spezialisierte Rettungsschwimmer.

Der Einstieg auf ein Gewässer kann im Ernstfall auch etwas unorthodox erfolgen. © DLRG

Vielfach geschult

„Strömungsretter sind zusätzlich auf entsprechende Abseil- und Bergetechniken geschult, so dass sie besonders in schwer zugänglichem Gelände am und im Wasser eine entsprechende Ergänzung im bisherigen Verbund der Einsatzkräfte der DLRG darstellen“, so Jürgen Englert weiter. Sie seien als separate Fachgruppe in den Katastrophenschutz-Zügen der DLRG bereits mit angesiedelt.

Die Strömungsretter-Einheit der DLRG müsse für eine optimale Vorbereitung, Ausbildung und Übung regelmäßig Fortbildungen und Übungen veranstalten. „Einmal im Jahr fahren die Strömungsretter in die Berge und veranstalten hier gemeinsam mit den bayerischen Ortsverbänden Gmund am Tegernsee und Geretsried eine Übung im Wildwasser und nutzen die Gelegenheit auch für einen Erfahrungsaustausch.“

Die Ausbildung für Strömungsretter erfolge in der Regel durch den Landesverband – und die Lehrgänge fänden in entsprechenden Wildwasser führenden Flüssen statt. So seien die Anwärter hierfür gleich mehrfach in den Bergen. „Es werden verschiedenste schwimmerische Übungen, das Fahren mit einem Boot im Wildwasser sowie verschiedene Rettungsübungen durchgeführt“, macht der passionierte DLRGler deutlich. Ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung sei zudem, unterschiedlichste Seil- und Klettertechniken zu beherrschen. Damit die Einsatzkräfte sich der Ausbildung stellen könnten, würden sie in der Ortsgruppe schwimmerisch und technisch vorbereitet, „damit sie entsprechend fit zu den Lehrgängen antreten können“.

Aus Eigenmitteln finanziert

Die Materialausstattung der Einsatzkräfte mit ihrer persönlichen Schutzausrüstung, der notwendigen Seiltechnik und seit vergangenem Jahr auch ein Raft, habe die Königshöfer DLRG-Gruppe in den vergangenen Jahren zum überwiegenden Teil aus Eigenmitteln finanziert.

„Für Verstärkungen im Bereich Einsatz und im Speziellen zum Thema Strömungsrettung ist die DLRG Königshofen auch für Jugendliche offen. Sie können bereits in jungen Jahren mit Teilen der Fachausbildung beginnen und entsprechend auf die speziellen Fachthemen vorbereitet werden“, sagt Jürgen Englert zum Abschluss. Neben Strömungsrettern biete man im Übrigen darüber hinaus auch die Ausbildungen zum Einsatztaucher sowie Sanitäter und Drohnenpiloten im Bevölkerungsschutz an.

Redaktion Mitglied der Main-Tauber-Kreis-Redaktion mit Schwerpunkt Igersheim und Assamstadt

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