Königshofen. Ein blonder Wirbelwind in silber glänzenden Cowboystiefeln eroberte am Donnerstag die Königshöfer Tauber-Franken-Halle im Sturm: Gaby Baginsky war in diesem Jahr Stargast der Messe. Festwirt HP Küffners Entscheidung, sie zu engagieren, war goldrichtig, wie sich schnell erwies.
Bei den Klängen von „Dixie Eight“ aus Tauberbischofsheim konnten die Gäste schon mal vorglühen, und für eine freudige Überraschung sorgten die Ehrungsrunden von Bürgermeister Lukas Braun, der gemeinsam mit dem Festwirt die ältesten Gäste des Nachmittags mit jeweils einer Falsche Wein beglückwünschte. Punkt 15 Uhr gehörten die Halle und Bühne dann aber Gaby Baginsky. Mit einem ihrer großen Hits, dem „Rum von Barbados“, legte sie los und bewies in der nächsten Stunde eindrucksvoll, dass sie in Sachen Entertainment und Professionalität nichts verlernt hat. Erst vor Kurzem war sie bei einem Auftritt gestürzt, doch die Schmerzen lächelte sie in Königshofen einfach weg.
Abwechslungsreiche Mischung aus eigenen Hits und Evergreens
Die Künstlerin, einst Dauergast in der „ZDF-Hitparade“ von Dieter Thomas Heck, hielt sich nur selten auf der Bühne auf, sondern mischte sich viel lieber unters Publikum. „Ich möchte bei euch sein“, sagte sie und schüttelte viele Hände, streichelte Köpfe und ließ ihre Gäste gerne auch in ihr Mikrofon mitsingen. Sehr clever hatte sie auch ihre Lieder zusammengestellt: eine abwechslungsreiche Mischung aus eigenen Hits wie „Diebe kommen am Abend“ oder„Männer versteh‘n nur, was sie woll’n“ und Evergreens wie „Spiel‘ noch einmal für mich, Habanero“, „Volare“ oder „Eviva Espana“ - dem Anlass entsprechend in „Eviva Königshofen“ abgewandelt. Den Text von Caterina Valentes „Ganz Paris träumt von der Liebe“ dichtete sie kurzerhand um: „Wer verliebt ist in die Liebe, kommt nach Königshofen zurück“.
„Nicht zu Hause sitzen und warten, bis man alt ist“
Ihr Lied „Älter werden können wir später“ nutzte die Sängerin für einen Appell an ihre Gäste: „Ich sehe hier nur jung gebliebene Menschen. Man darf einfach nicht nur zu Hause sitzen und warten, bis man alt ist, denn mit 70 geht das Leben erst los.“ Gaby Baginsky selbst ist das beste Beispiel: Sie wurde im Februar 71. Das hielt sie aber nicht davon ab, auch mal auf einem Tisch zu singen oder eine Polonaise durch die Halle anzuführen, die immer länger wurde. Kein Wunder, dass nach ihrem einstündigen Auftritt lautstark nach einer Zugabe verlangt wurde. Diesen Wunsch erfüllte sie sehr gerne und bedankte sich aufrichtig für ihre „tolle Aufnahme“ in Königshofen: „Es hat mir sehr viel Spaß gemacht bei euch!“
Danach stand sie bereitwillig und immer noch strahlend für Autogramme und Selfies zur Verfügung. Ein gerne auch mal kritischer Gast meinte gegenüber den FN: „Als ich erfuhr, dass Gaby Baginsky hier auftritt, war ich sehr skeptisch, ob sie die Halle in den Griff bekommt. Doch nach dem, was sie hier abgeliefert hat, kann ich nur sagen: Alle Achtung!“
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/lauda-koenigshofen_artikel,-lauda-koenigshofen-koenigshofen-gaby-baginsky-erobert-publikum-im-sturm-_arid,2330604.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.fnweb.de/orte/tauberbischofsheim.html