Königshofen. Ein verheerender Unfall mit weitreichenden Folgen hat sich am Donnerstag letzter Woche in Königshofen ereignet (wir berichteten): Ein Pkw durchbrach mit hoher Geschwindigkeit die Firmenhalle des Fuhrunternehmers Hans Dieter Utke (MDM Transporte und Baustoffe). Während die genauen Hintergründe des Vorfalls gegenwärtig noch Gegenstand polizeilicher Ermittlungen sind, steht bereits fest, dass der materielle Schaden ein dramatisches Ausmaß angenommen hat und weit über erste Schätzungen hinausgeht.
Ursprünglich war der Schaden auf rund 80.000 Euro beziffert worden. Doch das sei nur ein Bruchteil des tatsächlichen Werts, wie Firmeninhaber Hans Dieter Utke nun wissen lässt. „Die Halle ist ein Totalschaden und muss abgerissen werden“, so Utke gegenüber den Fränkischen Nachrichten. Ein Gutachter habe dies nach eingehender Prüfung festgestellt. Die aktuelle Schätzung des Gesamtschadens belaufe sich demzufolge auf 300.000 bis 400.000 Euro. Das sei eine enorme Summe, die nicht nur den Wiederaufbau betreffe, sondern auch die aufwendige Beseitigung und Sicherung des Inventars.
„In der Halle befanden sich nicht nur Büroräume, sondern auch eine Fülle von Werkzeugen, Zementpaletten, Holzbriketts und weiteren wichtigen Betriebsmitteln. All dies muss nun sorgfältig sortiert, fotografiert und von Gutachtern bewertet werden“, teilt der Unternehmer weiter mit – eine enorme logistische Herausforderung für den Betrieb. Bis Ende Juli soll eine provisorische Halle errichtet werden, um den Geschäftsbetrieb notdürftig aufrechterhalten zu können.
Die Wucht des Aufpralls war bei dem Unfall immens. Wie Vesna Pitters-Engel, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Heilbronn, mitteilt, hätten die Ermittlungen des Verkehrsdienstes Tauberbischofsheim ergeben, dass „der Wagen mit einer Geschwindigkeit von etwa 150 Stundenkilometer das massive Stahltor der Firma durchbrach“.
Hans Dieter Utke beschreibt die Szene eindringlich: „Das Auto kommt von der Kreuzung und nimmt das große Stahltor mit.“ Das massive Stahltor sei dabei wie von einem Schneepflug durch die Halle geschoben worden. Das in unmittelbarer Nähe abgestellte Fahrzeug eines Mitarbeiters sei ebenfalls beschädigt worden. Umherfliegende Trümmer und Steinschläge hätten einen Schaden von mehreren tausend Euro verursacht. „Die Halle selbst ist nach dem Aufprall total verschoben, Dachplatten sind herausgesprungen, eindringender Regen gefährdet das verbleibende Inventar zusätzlich“, sagt der Firmenchef.
„Die genauen Umstände, die zu diesem folgenschweren Unfall führten, sind weiterhin Gegenstand polizeilicher Ermittlungen“, erklärt Vesna Pitters-Engel.
Trotz des enormen Arbeitsaufwands, der nun auf den fast 70-jährigen Hans-Dieter Utke zukommt, der eigentlich seinen Ruhestand genießen wollte, sei er erleichtert, dass „bei dem Unfall keine Menschen zu Schaden gekommen sind“. Der Fuhrbetrieb selbst könne weitestgehend uneingeschränkt fortgeführt werden, da die Lkw der Firma überwiegend unterwegs oder bei den Fahrern zu Hause stationiert sind.“
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