Königshofen. Seinen 80. Geburtstag kann an diesem Freitag Karl Wegert aus Königshofen feiern. Der Jubilar ist vor allem als langjähriger Unternehmer, Organisationsleiter der Agima und Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung bekannt.
Karl Wegert wurde am 3. Dezember 1941 in Königshofen als eines von drei Geschwister geboren und wuchs im elterlichen Landwirtschaftsbetrieb auf. Nach Ende der Volksschulzeit absolvierte er ab dem 14. Lebensjahr eine Ausbildung als Maschinenschlosser bei der Richard Kablitz GmbH in Lauda. Danach sammelte er als Geselle bei verschiedenen Firmen in der Region und darüber hinaus wie etwa in Villingen Praxiserfahrung.
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Nachdem er 1965 die Annonce einer Zeitung gelesen hatte, in der Australien um Arbeitskräfte und Auswanderer warb, entschloss sich Wegert, in dem „Fünften Kontinent“ seine berufliche Laufbahn fortzusetzen. Als er wenig später die Genehmigung der australischen Behörden erhalten hatte, lernte er in Bad Mergentheim seine spätere Ehefrau Helga kennen, die zum Mitkommen für dieses Abenteuer bereit war. Bevor sie im Januar 1967 übersiedelten, heirateten Karl und Helga Wegert im Dezember 1966 im Allgäu.
Der Maschinenschlosser arbeitete im südaustralischen Adelaide bei einem Schweizer Unternehmen und in einer Werkstatt der Hafenstadt Dampier (Nordwestaustralien), von wo aus das im Landesinneren geförderte Eisenerz zum Export in andere Kontinente verschifft wurde. Nebenher verdiente Wegert zusätzlich „sehr gutes Geld“, indem er zusammen mit einem Kooperationspartner Boote für Ausflüge zu den Inseln des vor der Küste gelagerten Dampier-Archipels verlieh.
In Westaustralien wurden 1968 Tochter Sylvia und im Folgejahr Sohn Dieter geboren. Beide leben ebenso wie ihre Eltern und die inzwischen jeweils zwei Enkelkinder heute in Königshofen. Von 1972 bis Frühjahr 1976 war Familie Wegert in Südafrikas Küstenstadt Durban beheimatet, bevor das Ehepaar mit den beiden Kindern in die Heimat zurückkehrte.
1980 kaufte Karl Wegert beim Besuch einer Teppichmanufaktur in einem indischen Kloster ein Exemplar für seine Tochter. Nach einiger Zeit setzte er seine Idee um, Teppiche zu importieren und zu veräußern – erst aus dem Tibet, dann auch aus anderen Ländern, insbesondere aus Indien, Nepal und Pakistan sowie über einen Großhandel aus Persien. Er baute eine Scheune zum Teppichlager und -handel aus. Vor rund 25 Jahren errichtete er das Geschäftsgebäudes in der Antoniusstraße in Königshofen. 2002 überschrieb Karl Wegert den Betrieb an seinen Sohn Dieter, der das Unternehmen erfolgreich zum Komplett-Raum- und Wohnausstatter ausbaute.
Auch die Erfolgsgeschichte der Gewerbe- und Industrie-Messe Agima – seit 1997 fester Bestandteil der Königshöfer Messe – ist wesentlich auf das Engagement und Organisationsgeschick Karl Wegerts zurückzuführen. Von 1995 an war der Unternehmer Vorsitzender des Gewerbe- und Industrieverbandes Königshofen. Gleichzeitig zählte er zu den Ausstellern der ersten Agima-Messen ab 1989 und begleitete sie ab 1997 über ein Dutzend Mal als Organisationsleiter. Seit 2001 wird die Agima von der damals gegründeten Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WIF) Lauda-Königshofen geregelt, deren Geschäftsführer Wegert bis 2011 war.
Nachdem er bereits von Südafrika aus wiederholt Messen und Ausstellungen in vielen Ländern und Kontinenten besuchte, setzte Karl Wegert das Reisen in den Folgejahren immer weiter sowohl beruflich als auch gemeinsam mit seiner Ehefrau privat fort wie unter anderem Iran, Singapur, China und Ukraine sowie etwa 30-malig nach Indien. So zieren als Erinnerungen einige indische Skulpturen den heimischen Garten in Königshofen. Als ganz besonderes Erlebnis bezeichnet Wegert ein Kurzgespräch in Neu-Delhi mit der indischen Premierministerin Indira Gandhi.
Seit seiner Südafrikazeit ist Karl Wegert ein leidenschaftlicher Golfspieler – mittlerweile vor allem beim Golfclub Bad Mergentheim. Darüber hinaus verbrachte das Ehepaar Wegert in den vergangenen etwa anderthalb Jahrzehnten im Winter mehrere Monate mit dem Wohnmobil in Marokko, was derzeit aufgrund der Coronakrise jedoch pausieren muss. Neben weiterhin Gesundheit wünscht sich der Jubilar „wieder mehr Freiheit und Reisemöglichkeiten“. Wegen Corona kann Karl Wegert, der vor zehn Jahren die Dankes- und Geschenk-Medaille des Landes Baden-Württemberg erhielt, seinen Geburtstag nur im kleinen Familienkreis feiern.
Die Fränkischen Nachrichten schließen sich den sicherlich zahlreichen Glückwünschen an.
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