In Manpower investieren

Klaus T. Mende zu den Zugausfällen bei der Frankenbahn

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Klaus T. Mende
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Als Zeitungsreporter kann ich mich über die Deutsche Bahn wahrlich nicht beklagen, denn sie bietet mir gegenwärtig genügend Stoff für interessante Geschichten . . .

Weniger ist bekanntlich mehr – und ehrlich gesagt würde ich viel lieber weniger, dafür aber positiver über den Konzern schreiben. Doch die Vorkommnisse der letzten Zeit lassen leider tief blicken.

Wenn ich nur daran denke, was im Bereich der Frankenbahn und im Gebiet der Westfrankenbahn derzeit alles nicht wie geplant funktioniert, ist das aus Sicht der Bürger und Kunden in der betroffenen Region schlicht unzumutbar.

Aktuelles Beispiel sind die kurzfristigen, krankheitsbedingten Zugausfälle vom vergangenen Wochenende zwischen Bad Friedrichshall und Lauda.

Wenn am Freitagabend um 21 Uhr via DB-Homepage mitgeteilt wird, dass am Samstag und Sonntag auf besagtem Streckenabschnitt keine Züge unterwegs sind, ist das alles andere als kundenfreundlich. Denn es ist keinem Bahnfahrer zuzumuten, auf Verdacht hin jeden Abend im Internet nachzuschauen, ob denn am nächsten Tag seine Verbindung klappt.

Hier ist vielmehr der Konzern gefragt, personell umgehend aufzurüsten und gerade bei Fahrdienstleitern und Lokführern für eine „stille Reserve“ zu sorgen, die bei Bedarf rasch rekrutiert werden kann.

Ansonsten lautet das künftige Motto: „Verlässt du dich auf Bahn und Bus, bist du verlassen, gehst lieber zu Fuß . . .“

Die Deutsche Bahn ist gut beraten, nicht nur in Bauprojekte zu investieren, sondern auch in ausreichend Manpower. Denn das ist mindestens genau so wichtig, um Missstände wie die am Wochenende in Zukunft zu vermeiden.

Redaktion Mitglied der Main-Tauber-Kreis-Redaktion mit Schwerpunkt Igersheim und Assamstadt

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