Buntes Programm ließ keine Langeweile aufkommen

In Königshofen gab es viel zu entdecken und zu bestaunen

Jubiläumsfest 50 Jahre Freiwillige Feuerwehr in Lauda-Königshofen am Sonntag.

Von 
Peter D. Wagner
Lesedauer: 
Offizielle Übergabe des neuen Drehleiterfahrzeugs an die FFW Lauda-Königshofen unter anderem mit (vorne von links) MdL Prof. Dr. Wolfgang Reinhart, Stadtkommandant Jochen Klingert, BGV-Vorstandsvorsitzender Matthias Kreibich und Bürgermeister Dr. Lukas Braun. © Peter D. Wagner

Lauda-Königshofen. Mit einem Fest zelebrierte die Freiwillige Feuerwehr (FFW) der Stadt Lauda-Königshofen am Sonntag öffentlich ihr 50-Jahr-Jubiläum. Die beeindruckend große und aufwändige Feier fand in der Tauber-Franken-Halle Königshofen sowie auf dem direkt angrenzenden Verkehrsübungs- und Messeplatz statt.

Den Auftakt bildete am Morgen ein Festgottesdienst mit Pater Joachim Seraphin. Anschließend folgte als eine der wesentlichen Höhepunkte des Tages eine Segnung des neuen Drehleiterfahrzeugs. sowie ein Festumzug durch Königshofen mit fast 20 Gastfeuerwehren, örtlichen Vereinen und der Musikkapelle Messelhausen-Oberlauda, die zuvor den Gottesdienst mitgestaltet hatte. Unter den teilnehmenden Gruppierungen befand sich auch eine kleine Abordnung der seit rund 30 Jahren befreundeten Partnerschaftsfeuerwehr aus Neschwitz (Landkreis Bautzen).

Sowohl in der Tauber-Franken-Halle als auch in einem zentralen Biergarten auf dem Festplatz gab es eine umfangreiche Bewirtung durch ein großes Helferteam. Begleitend sorgten die Heckfelder Musikanten unter Leitung von Helmut Both bis in den Nachmittag hinein für fetzige Stimmung und Unterhaltung. Darüber hinaus kamen speziell die Kinder mit Geschicklichkeitsspielen und einer Hüpfburg auf ihre Kosten.

„Feuerwehr zum Anfassen und Erleben“

Für alle Besucher galt an diesem Tag das Motto „Feuerwehr zum Anfassen und Erleben“. Ganztägig wurden auf dem gesamten Festgelände verteilt eine umfangreiche Ausstellung mit 26 Fahrzeugen der zehn Abteilungen und zwei Löschgruppen aus dem Stadtgebiet Lauda-Königshofen gezeigt, wie zum Beispiel der hochmodern ausgestattete „ELW-1“, mit dem die strategische und operative Einsatzleitung vor Ort durch vielfältige technische Kommunikations- und Koordinationsmöglichkeiten insbesondere bei Großschadenslagen unterstützt werden kann.

Als benachbarte Einheiten präsentierten die FFW Tauberbischofsheim einen Wechsellader-LKW (WLF) mit einem 10.000 Liter Wasser fassenden Abrollcontainer und die FFW Bad Mergentheim ein WLF mit dem Abrollbehälter „Rüst“. Den Unterschied zwischen Moderne und Historie veranschaulichte exemplarisch der Löschgruppen-Kommandant Deubach, Tobias Spinner, mit einem erst fünf Jahre jungen Tragkraftspritzenanhänger (TSA) einerseits und andererseits einem circa 90 Jahre alten Holzkarren aus der Gründerzeit der lokalen Wehr.

Ab späten Vormittag bot die FFW Lauda-Königshofen wiederholt Vorführungen, bei denen sie ihre Einsatzbereitschaft unter anderem bei technischen Hilfeleistungen wie etwa bei Verkehrsunfällen oder bei Absturzsicherungen eindrucksvoll vorstellte und bewies. Zusätzlich demonstrierten die Nachwuchskräfte der Kinder- und Jugendfeuerwehren am Nachmittag mit einer spektakulären Schauübung vor etlichen hundert Zuschauern ihr bereits erlerntes Können beim Löschen eines Brandes.

Ebenfalls am Nachmittag erfolgte die offizielle Übergabe des neuen Drehleiter-LKW, der von der Karlsruher Firma Rosenbauer auf Fahrgestellbasis eines Mercedes Benz Typ Atega 1630 F hergestellt wurde. Zum einen übergab Bürgermeister Dr. Lukas Braun an den FFW-Stadtkommandant Jochen Klingert sinnbildlich einen großen „Schlüssel“ für das Fahrzeug. Zum zweiten überreichte Matthias Kreibich, Vorstandsvorsitzender des Badischen Gemeinde-Versicherungs-Verbandes (BGV) einen symbolischen Spendenscheck in Höhe von 12.500 Euro an Braun und Klingert. Umrahmt wurden diese Zeremonien gleichfalls von den Heckfelder Musikanten.

Mit diesem Förderbetrag würdigt die Spezialversicherung für Kommunen die Arbeit der FFW Lauda-Königshofen und leistet einen Zuschuss für dieses Neufahrzeug mit seiner bis zu 35 Meter Höhe ausfahrbaren Drehleiter. „Wir haben alle großes Glück, dass es in Baden wie beispielsweise in Lauda-Königshofen solch engagierte und gut ausgebildete Rettungsexperten gibt, die sich teilweise schon von Kindesbeinen an ehrenamtlich für den Schutz der Bevölkerung einbringen“, betonte Kreibich im Beisein unter anderem von MdL Prof. Dr. Wolfgang Reinhart sowie des Teams der BGV-Regionalagentur Siegfried Suttner in Tauberbischofsheim.

„Diese Anschaffung nach fast fünf Jahrzehnte langen Diskussionen ist eine Investition sowohl für die Stadt Lauda-Königshofen als auch für das gesamte Mittlere Taubertal“, unterstrich Braun verbunden mit einem Dank an die BGV für die Spende sowie an das Land und den Main-Tauber-Kreis, ohne deren Unterstützungen dies nicht möglich gewesen wäre. „Eine absolut sinnvolle Investition in die

Zukunft und in die Sicherheit“, attestierte übereinstimmend Reinhart, der in seinem Grußwort der FFW Lauda-Königshofen zur „Goldenen Hochzeit“ gratulierte. „Die Förderung hängt nicht nur von der Einwohnerzahl ab, sondern vor allem von der Menge der aktiven Feuerwehrkräfte in Relation zur Bevölkerung. Hier ist der Main-Tauber-Kreis landesweit ganz weit vorne mit dran“, erklärte der Landtagsvizepräsident.

„Ich bin sehr zufrieden mit dem Verlauf und stolz auf unsere Feuerwehrkräfte“, bilanzierte gegen Ende des Jubiläumsfestwochenendes der Stadtkommandant Jochen Klingert, der sich zugleich über den enorm großen Besucherzuspruch am Sonntag freute.

Spektakuläre Schauübung der Kinder- und Jugendfeuerwehren am Nachmittag. © Peter D. Wagner
Einblicke in die Einsatzarbeit. © Peter D. Wagner
Festumzug am Sonntagvormittag durch Königshofen mit fast 20 Gruppierungen. © Peter D. Wagner

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten

VG WORT Zählmarke