Großeinsatz in der Becksteiner Straße in Lauda - Rund 60 Feuerwehrleute bekämpften gegen 6 Uhr am Pfingstsonntag die Flammen / Rettungshubschrauber vor Ort

Drei Verletzte bei Hausbrand in Lauda

Dramatische Szenen spielten sich in der Becksteiner Straße in Lauda am frühen Pfingstsonntagmorgen ab: Ein Mann sprang vor den Flammen fliehend aus dem Fenster. Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot zum Wohnhausbrand an.

Von 
Sascha Bickel
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Lauda. 5.43 Uhr am Pfingstsonntag: In Lauda brennt ein Wohnhaus. Eine starke Rauchentwicklung ist weithin sichtbar. Einsatzkräfte aus Lauda-Königshofen, Tauberbischofsheim und Bad Mergentheim eilen herbei.

Einsatzort ist die Ecke Becksteiner Straße und Zähringer Straße. Der Dachstuhl des dreigeschossigen Gebäudes steht in Flammen. Ein 29-Jähriger, der sich zum Zeitpunkt des Brandausbruchs laut Polizei im Dachgeschoss aufhält, sieht keinen anderen Ausweg mehr und springt aus dem Fenster. Er hat Brandwunden und erleidet schwerste Verletzungen durch den Sturz in die Tiefe.

„Personen in Gefahr“

Marko Dittmann, der stellvertretende Stadtkommandant der Freiwilligen Feuerwehr Lauda-Königshofen und Einsatzleiter, berichtet über die Abläufe wie folgt: Alarmiert worden sei man mit den Stichworten „Wohnhausbrand mit Personen in Gefahr“. Die Feuerwehr Lauda-Königshofen zieht starke Kräfte verschiedener Abteilungen zusammen und erfährt noch auf der Anfahrt über die Rettungsleitstelle, dass laut Zeugen Schreie aus dem Haus zu hören seien. Ein Löschzug aus Tauberbischofsheim samt Drehleiter und dann auch noch ein Löschzug aus Bad Mergentheim samt deren Drehleiter werden nachgefordert.

Die Laudaer sind als Erstes vor Ort und finden den schwer verletzten 29-Jährigen im Außenbereich und beginnen parallel mit der Rettung einer 64-jährigen Frau, die aus dem brennenden Gebäude getragen werden muss. Ihr 62-jähriger Mann konnte das Haus dagegen noch selbstständig verlassen. Beide werden mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus Tauberbischofsheim eingeliefert.

Der 29-Jährige wird im Rettungswagen intensiv medizinisch betreut und schließlich für den Weitertransport in eine Spezialklinik ein DRF-Rettungshubschrauber angefordert, der um 7.30 Uhr Richtung Offenbach bei Frankfurt abhebt.

Trotz größter Anspannung

Die Löscharbeiten sind über die gesamte Zeit in vollem Gange. Heiko Wolpert, der stellvertretende Kreisbrandmeister, lobt später „die zielgerichtete, ruhige und geordnete, sehr gute Zusammenarbeit“ aller Einsatzkräfte, trotz größter Anspannung. Die beiden Drehleitern bekämpfen das Feuer aus luftiger Höhe, während ebenso vom Boden aus und mit einem gezielten Innenangriff agiert wird. Und trotzdem lodern die Flammen auch noch gegen 7 Uhr unterm Dach. Erst gegen 9.40 Uhr sind die Arbeiten endgültig beendet. Das Wohnhaus ist schwer beschädigt und nach Angaben der Polizei „bis auf Weiteres nicht mehr bewohnbar“. Der Sachschaden wird auf 300 000 Euro geschätzt.

Einsatzleiter Marko Dittmann spricht in einer ersten Bilanz von einem gelungenem Zusammenspiel aller 60 Feuerwehrleute. Mit mehreren Helfern im Einsatz ist ebenso der DRK-Rettungsdienst. In der Spitze sind gar drei Notärzte vor Ort, bestätigt Josef Groß, Leitender Notarzt aus Tauberbischofsheim. Die Polizei ist mit drei Streifenwagenbesatzungen angerückt. Sie sichert die Einsatzstelle. Die Ermittlungen zur Brandursache werden nun folgen.

Bürgermeister Dr. Lukas Braun macht sich selbst ein Bild vom Geschehen und dankt allen beteiligten Einsatzkräften, auch aus Tauberbischofsheim und Bad Mergentheim. Er hofft zudem auf die rasche Genesung der verletzten Personen.

Redaktion Stellvertretender Reporter-Chef; hauptsächlich zuständig für die Große Kreisstadt Bad Mergentheim

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