Regierungspräsidentin Susanne Bay versprüht Optimismus

Doppelbahnübergang: Schritt für Schritt geht’s in Richtung Beseitigung

Wenn alles gut läuft, könnte in Königshofen 2028 das Planfeststellungsverfahren starten.

Von 
Klaus T. Mende
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Vom Doppelbahnübergang in Königshofen sind viele genervt. Startet 2028 die Planfeststellung? © Christoph Kraus

Königshofen. Der tägliche Dauerstau auf der B292 am Doppelbahnübergang in Königshofen ist seit vielen Jahren ein bekanntes und belastendes Ärgernis. Unzählige Verkehrsteilnehmer stehen hier Tag für Tag minuten- und stundenlang vor geschlossenen Schranken, brauchen Geduld – und pusten dabei tonnenweise Kohlendioxid in die Luft.

Doch nun bewegt sich etwas. Zwar wird es bis zur endgültigen Lösung noch einige Zeit dauern, doch das Projekt steht auf der Agenda. Im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten in Stuttgart hat jetzt Regierungspräsidentin Susanne Bay zum aktuellen Stand der Planungen Stellung genommen.

„Aktuell werden Verkehrsgutachten und Kartierungen der Natur durchgeführt“, erläuterte Bay. „Die detaillierten Untersuchungen sollen im kommenden Jahr beginnen. Danach könnte das Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden.“ Konkrete Bauarbeiten seien jedoch vorerst nicht zu erwarten. „Das dauert schon noch etwas“, so Bay. Wenn alles in geordneten Bahnen verlaufe, sei ein Beginn des Planfeststellungsverfahrens frühestens im Jahr 2028 realistisch.

Die Regierungspräsidentin betont, dass das Ziel von allen geteilt werde: „Das Ende des Doppelbahnübergangs ist genau das, was alle wollen. Und die Maßnahme wird vonseiten des Bundes auch als eine von vordringlichem Bedarf angesehen.“

Die Suche nach der besten Trassenführung gestaltet sich allerdings hochkomplex. „Viele Faktoren wie Wasserentnahmegebiete und Umweltschutz müssen berücksichtigt werden“, machte Bay deutlich. Eine vorschnelle Entscheidung sei daher nicht möglich.

Eng mit dem Projekt verbunden ist auch die seit langem geforderte Ortsumfahrung für den Lauda-Königshofener Stadtteil. „Die Umsetzung der Umfahrung ist direkt an den Fortschritt des Bahnübergangsprojekts gekoppelt“, erklärte Bay. Ohne Lösung an der Engstelle sei ein Weiterkommen bei der Umfahrung nicht machbar.

Auch zur verkehrspolitischen Debatte vor Ort nahm die Regierungspräsidentin Stellung. In Königshofen gilt inzwischen großflächig Tempo 30 – eine Maßnahme, die viele Anwohner und Pendler kritisch sehen, weil sie nach deren Überzeugung den Verkehrsfluss verlangsame und paradoxerweise den Lärmpegel erhöhe. „Hier sind dem Land jedoch durch Lärmaktionspläne und Gerichtsurteile die Hände gebunden“, so Bay.

Trotz aller Komplexität blickt die Regierungspräsidentin optimistisch nach vorne. „Wo ein Wille ist, da gibt es auch immer irgendwie eine Lösung“, sagte sie. Der Schlüssel liege nach ihrer Überzeugung in einer konstruktiven Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure – von der Kommune über das Land bis hin zum Bund.

Für die Bürger von Königshofen heißt das: Der ungeliebte Doppelbahnübergang bleibt vorerst noch Realität. Doch immerhin ist klar, dass an seiner Beseitigung gearbeitet wird. Bis das Nadelöhr endgültig Geschichte ist, braucht es allerdings weiterhin Geduld – im Stau wie auch beim Blick in die Zukunft.

Versprüht Optimismus: Regierungspräsidentin Susanne Bay. © Klaus T. Mende

Redaktion Mitglied der Main-Tauber-Kreis-Redaktion mit Schwerpunkt Igersheim und Assamstadt

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