Lauda-Königshofen. Dominik Kuhn, bekannt als „Dodokay“, sprach beim Wirtschaftsforum der Stadt Lauda-Königshofen über die Chancen und Risiken Künstlicher Intelligenz (KI).
Er habe sich dagegen entschieden, seine Begrüßungsrede beim Wirtschaftsforum der Stadt Lauda-Königshofen mit einem KI-generierten Witz einzuleiten, so Bürgermeister Dr. Lukas Braun vor rund 30 Unternehmerinnen und Unternehmern: „Dieser Witz war so flach, dass ich ihn Ihnen nicht zumuten wollte.“ Damit sei bewiesen, dass Künstliche Intelligenz (KI) bei allen Chancen ihre Grenzen habe, „bei menschlichen Eigenschaften wie Humor, Taktgefühl und Kreativität ist sie meiner Erfahrung nach noch lern– und ausbaufähig.“ Weiter stellte er dar: KI sei kein Selbstzweck, sondern sie müsse dazu beitragen, das Leben übersichtlicher zu gestalten.
Diskussion um KI wird oft sehr oberflächlich geführt
Im Hauptvortrag an diesem Abend im i_Park sprach Dominik Kuhn über KI und die Frage: „Leuchtende Zukunft oder Leben in der Matrix?“. Der Filmproduzent, Dozent an der Universität Tübingen und Comedian („Dodokay“) gab an, die Entwicklung von KI schon seit Ende der 1980er zu verfolgen. „Die aktuelle Diskussion um KI wird von den meisten allerdings sehr oberflächlich geführt, die wenigsten wissen, was KI wirklich ist.“
Bei der Diskussion würden drei Themenbereiche vermischt: Emotion, Bewusstsein und Intelligenz. Die ersten beiden Begriffe gehörten ins Reich der Philosophie. „Nur Intelligenz ist etwas Technisches, es geht darum, Informationen autonom in einem physikalischen System zu verarbeiten.“ Außerdem sei wichtig, zwei Arten von KI zu unterscheiden: die „schwache“ KI, die für die Lösung eines bestimmten Problems entwickelt wurde – wie Alexa, Siri oder ChatGPT. Demgegenüber stünde die „starke“ KI, die „Super KI“, eine Universalmaschine, die jedes Problem lösen kann. Beispiele finde man nur in der Science Fiction – wie Data aus Star Trek oder HAL9000.
Erstmals geben die Menschen ihre Sprache an etwas weiter
Dominik Kuhn erläuterte, dass mit ChatGPT oder KI, die Bilder und Grafiken erstelle, es in der Arbeitswelt erstmalig „White Collar Jobs“ betreffe, die reduziert werden – beispielsweise die gesamte „kreative Zunft“, die Rechtsbranche, im Bildungssystem, Programmierende, in der Medizin („In einigen Jahren werden wir mehr pflegendes als diagnostizierendes Personal haben“) und so weiter.
Er betonte, dass das Einzigartige an KI sei, dass wir erstmals in der Menschheitsgeschichte unsere Sprache an etwas abgeben, außerdem ein Tool entwickelt hätten, das Entscheidungen treffe und neue Ideen erschaffe sowie sich selbst verbessern könne. Und das könne nun schon „schwache“ KI – was passiere, wenn eine „starke“ KI, an der von mehreren Unternehmen weltweit geforscht werde, auf der Bildfläche erscheine? Das sei für viele gruselig.
Die KI muss klar definierte Werte kennen
Die KI müsse unsere Werte kennen, allerdings seien die bei uns selbst nicht „clean“ definiert. Dennoch schloss er ab, dass die Chancen überwiegen, und es an uns selbst liege, wohin die Reise gehe: „Beschäftigt euch damit. KI wird an niemandem vorübergehen“, plädierte er zum Abschluss seines unterhaltsamen Vortrags an die Anwesenden.
Arbeitsmarktdrehscheibe für Fachkräftegewinnung
Die Arbeitsmarktdrehscheibe sei in Zusammenarbeit des Landratsamtes Main-Tauber, der Agentur für Arbeit Schwäbisch-Hall – Tauberbischofsheim und dem Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft entstanden, erklärte Marcel Stephan beim Wirtschaftsforum in Lauda. Der Leiter des Amtes für Wirtschaft und Klimaschutz führte aus, das Format zur Fachkräftegewinnung ermögliche, offene Stellen bei Unternehmen durch Personalaustausch zu besetzen: Beschäftigungspotenziale würden sichtbar gemacht und ein nachhaltiges Netzwerk zwischen den Unternehmen sowie den Mitarbeitenden und Auszubildenden aufgebaut.
Die nächste Veranstaltung im Rahmen des Formats finde am 6. Oktober statt. Infos gibt es unter www.main-tauber-kreis.de/arbeitsmarktdrehscheibe.
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