Klimaarbeitskreis

Beitrag zur Wärmewende

Besuch bei Bürgerenergiegenossenschaft

Lesedauer: 

Lauda-Königshofen. Der Klimaarbeitskreis Lauda-Königshofen veranstaltete eine Exkursion zu einem Besichtigungsprojekt in Bundorf im Landkreis Haßberge, das die nachhaltige Energieversorgung im ländlichen Raum demonstriert. Organisiert von Martina Appel und Armin Hambrecht präsentierte die Bürgerenergiegenossenschaft Egis ihr Fernwärmesystem, das in Kombination mit einem der größten Solarparks Deutschlands eine innovative Wärme- und Stromversorgung ermöglicht. Das Modellprojekt erhielt 2024 den „Smarter E Award“.

In der Heizzentrale erläuterte Alexander Steber von Maxsolar GmbH die technischen Details: Das System in Bundorf nutzt Wärmepumpen, einen Biomassekessel und einen großen Warmwasserspeicher, wodurch auch bei schwankender Sonnenleistung stabile Wärmeversorgung garantiert wird. Die Anlage wird rund um die Uhr überwacht und kann flexibel auf Strompreise und Wetterbedingungen reagieren. Über einen Pufferspeicher und Wetterprognosen wird der Energieeinsatz optimiert, was maximal effizient und kosteneffizient ist. Neben Privathaushalten werden auch kommunale Gebäude über das Fernwärmenetz versorgt.

Ein Novum ist die direkte Kopplung von Photovoltaik und Wärmeerzeugung. Der 125-Megawatt-Solarpark versorgt die Heizzentrale direkt, wobei ein kleiner Teil des erzeugten Stroms für das Fernwärmesystem genutzt wird. Dies trägt maßgeblich zur Reduktion von CO2-Emissionen bei. „Durch die Nutzung erneuerbarer Energie und den Ausbau der E-Mobilität wird ein wertvoller Beitrag zur Wärmewende geleistet“, erklärte Martina Appel.

Mehr zum Thema

Agri-Photovoltaik

Förderung von Biodiversität und Ökosystemleistungen

Veröffentlicht
Von
ble
Mehr erfahren
Gemeinderat Königheim

Königheim: Planungsunterlagen für „Solarpark" abgelehnt

Veröffentlicht
Von
Heike von Brandenstein
Mehr erfahren

Die Bürgerenergiegenossenschaft Egis ermöglicht es Bürgern, sich direkt am Projekt zu beteiligen. So profitieren die Einwohner nicht nur ökologisch, sondern auch finanziell von den Erneuerbaren-Energien-Anlagen. Anke Firnhaber, verantwortlich für Naturschutzmaßnahmen, stellte das ökologische Konzept des Solarparks vor: Furch naturschutzgerechte Bewirtschaftung und Ausgleichsmaßnahmen hat sich die Artenvielfalt erhöht, darunter die Population der Feldlärchen. Die Erkenntnisse fließen in den Handlungsleitfaden für biodiversitätsfördernde Solarparks des Kompetenzzentrums Naturschutz und Energiewende Berlin ein. „Das Projekt in Bundorf zeigt, dass naturverträgliche, klimafreundliche und wirtschaftlich stabile Nahwärmesysteme auch im ländlichen Raum erfolgreich sein können“, betonte Thomas Spirk von der Naturschutzgruppe Taubergrund. Die Exkursion endete mit einer positiven Bilanz und zeigte, wie auch ländliche Gebiete einen aktiven Beitrag zur Wärmewende leisten können.

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten