Deubach

Adventskonzert ganz im Zeichen der guten Sache

30-Jahr-Jubiläum der Heissler-Orgel wird mit einem Benefizabend gefeiert. Erlös geht an die Taubertäler Hilfsgemeinschaft

Von 
Peter D. Wagner
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Mitwirkende beim Benefizkonzert sind unter anderem (von rechts) Anne Spinner (Orgel und Sopran), Regina Schurk (Sopran) und Anita Spinner (Alt). © Wagner

Deubach. Ein feierliches adventliches Benefizkonzert findet am Sonntag, 27. November, um 16.30 Uhr in der St. Antonius-Kirche in Deubach anlässlich des 30-Jahr-Jubiläums der Heissler-Orgel statt.

Musikalisch Mitwirkende sind Anne Spinner (Orgel und Sopran), Franziska Renner (Mezzosopran), Regina Schurk (Sopran), Anita Spinner (Alt), Konrad Bauer (Trompete) sowie das Eiersheimer Bläserquartett. Auf dem Programm stehen verschiedene Lieder sowie klassische Werke aus verschiedenen Zeitepochen und verschiedenen Komponisten.

Die heutige Deubacher Kirche „St. Antonius“ wurde von 1877 bis 1879 als Nachfolgerin einer Holzkirche aus dem Jahr 1706 erbaut. 1880 erhielt sie eine in Ulm gefertigte Baumann-Orgel mit elf Registern, die mit einigen Reparaturen und Instandhaltungen bis 1945 funktionierte. Als gegen Kriegsende im April 1945 die Kampffront immer näher rückte, geriet auch Deubach sechs Tage lang unter Beschuss, so dass unter anderem Einschüsse durch das hintere Rosettenfenster der Kirche die damalige Orgel zerstörten. Bereits 1948 bekam Deubach durch die Firma Franz Heissler aus Markelsheim eine neue Orgel, die teilweise mit Naturalien bezahlt wurde. Im Laufe der Jahre zeigten sich jedoch immer wieder Störungen an dem Instrument und insbesondere an der pneumatischen Traktur. Hinzu kamen Schäden an der Orgel anlässlich der Renovierung des Kirchengebäudes. Deshalb kam im Zuge der Kirchenrenovierung 1985 der Wunsch auf, eine neue Orgel anzuschaffen. Im Jahr 1992 wurde mit dem Bau die Firma Heissler beauftragt. Die Kosten von 140 000 DM wurden zu einem großen Teil durch Spenden aus der Deubacher Bürgerschaft bestritten. Um den dynamischen Wechsel zwischen „laut“ und „leise“ zu vereinfachen sowie den Klang der Orgel möglichst vielseitig nutzen zu können, wurde die Orgel mit zwei Manualen ausgestattet. Gleichzeitig orientierte sich das äußere Erscheinungsbild an der neugotischen Architektur der St-Antonius-Kirche. Die neue Heissler-Orgel wurde am 22. November 1992 in Deubach am Tag der Heiligen Cäcilia geweiht, so dass heuer das 30-Jahr-Jubiläum mit dieser musikalischen Advents- und Benefizsoiree gefeiert sowie dabei abermals das Klangvolumen des Instruments beeindruckend zum Tragen kommen kann.

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Zum Erwärmen liegen in der Kirche extra Decken bereit. Der Eintritt für das Konzert ist frei, die Solistinnen und Solisten bitten jedoch um eine Spende. Die Erlöse kommen der Taubertäler Hilfsgemeinschaft zu Gute. Im Mittelpunkt der Aktivitäten dieser Initiative steht seit einem furchtbaren Erdbeben im Januar 2010 in Haiti die Hilfe für dort lebende Menschen und insbesondere für Kinder sowie im Speziellen ein örtliches Schulprojekt und eine Krankenstation. Die „Luzia Academy“ – so die Bezeichnung der Schule – bietet gerade auch trotz des sozial und politisch schwierigen Umfeldes mittlerweile über 400 Kindern gute Lernbedingungen. „Wir waren von Anfang an überzeugt, dass eine Schulbildung der Schlüssel in eine bessere Zukunft ist. In einem Land, in dem fast die Hälfte der Menschen nicht lesen und schreiben kann, hat das eine grundlegende Bedeutung“, berichtet Jürgen Schmitt, Mitinitiator und Vorsitzender der Taubertäler Hilfsgemeinschaft.

„Wir haben in den vergangenen zwölf Jahren weit mehr als eine halbe Million Euro in den Bau und die Instandhaltung der Schulgebäude investiert“, erläutert er. Die Schule verfüge mit einer leistungsfähigen Photovoltaikanlage über eine zuverlässige Stromversorgung. Eine Filteranlage aus Deutschland sorge für trinkbares Wasser aus der schuleigenen Regenwasserzisterne. Aber auch der laufende Unterrichtsbetrieb erfordere permanent erhebliche Investitionen. „Sowohl Bücher, Schulmaterial und die tägliche Schulspeisung als auch das bescheidene Salär für die Lehrkräfte schlagenk zu Buche“, so Jürgen Schmitt.

Zugleich versichert er, dass sämtliche Spenden zu 100 Prozent an die dortigen Projekte gehen. Dafür garantieren zum einen der Vorsitzende selber mit regelmäßigen Besuchen und Aufenthalten in Haiti sowie zum anderen zuverlässige und vertrauenswürdige Projekt- und Kooperationspartner vor Ort.

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