Külsheim. Das Hausärztezentrum an der Prinz-Eugen-Straße in der ehemaligen Kaserne in Külsheim nimmt weiter Form an. Der Gemeinderat, Bürgermeister Thomas Schreglmann, Verwaltungsmitarbeiter und weitere an dem Projekt Beteiligte schauten sich am Montag vor der Sitzung der Mandatsträger vor Ort eingehend um. Dr. Volker Dietz informierte über den aktuellen Stand der Dinge.
Schreglmann bezeichnete das Hausärztezentrum als eines der derzeit wichtigsten Projekte der Stadt. Dr. Dietz sagte, die Idee dazu sei zusammen mit dem Bürgermeister entstanden, der Gemeinderat maßgeblich beteiligt gewesen. Er selbst habe gemerkt, dass dies der richtige Weg sei und Bedarf dafür bestehe. Auch der in Külsheim ansässige Arzt Dr. Franz Meier wirke an der Maßnahme mit.
Im Gemeinderat notiert
Bürgermeister Thomas Schreglmann informierte in der Sitzung des Külsheimer Gemeinderats über den Abschluss des Betreuungsvertrags mit der Bädergesellschaft Wertheim für das Külsheimer Schwimmbad.
Die Stadt Külsheim hat bezüglich der Abwassergebühren 2021 und 2022 Aufträge für eine Nachkalkulation (Kosten 2300 Euro) sowie die Neukalkulation für den Festpreis von 4300 Euro erteilt.
Für die frühere Prinz-Eugen-Kaserne gebe es für 2023 eine Million Euro Städtebauförderung, freute sich Schreglmann, also freie Mittel für die kommenden Projekte.
Der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer falle im ersten Quartal 2023 rund sechs Prozent geringer aus als im Vorjahr, so der Rathaus-Chef. Die Rede sei von 46 000 Euro.
Schreglmann sagte, die Toilette an der Leichenhalle in Külsheim habe Verstopfung, das Dach sei marode und man sei dabei, dies zu beseitigen.
Der Bürgermeister kündigte an, dass am 7. Juni der Kaufmannszug aus Seligenstadt gegen 17 Uhr in Külsheim ankommen werde. Dann gebe es ein Fest mit Bewirtung. Tags darauf an Fronleichnam findet um 9 Uhr ein Gottesdienst auf dem Schlossplatz mit anschließender Prozession statt. Nach dem Mittagessen ziehe der Kaufmannszug um 13 Uhr weiter. Weiter kündigte der Redner an, dass im Amphitheater am 1. Juli „Rock am Schloss“ mit „PM 60“ stattfinden soll.
Der Bürgermeister teilte mit, dass Angelika Heußlein ab 2. Mai das Hauptamt verstärkt. Das bisherige Unterkunftsgebäude Bgm.-Kuhn-Str. 18 habe die Stadt verkauft. Flüchtlinge würden nun anderweitig untergebracht. Dazu ertüchtige man das Verwaltungsgebäude der früheren Standortverwaltung. Der Gemeinderat sprach sich einstimmig für die Umnutzung des Kasernengebäudes Bgm.-Kuhn-Straße 7 zur Flüchtlingsunterkunft aus. Bauherr ist das Landratsamt. Umbauten erfolgen nur im Gebäudeinneren. Es entstehen Schlaf-, Aufenthalts-, Sanitär- und Lagerräume.
Nach einer Frage von Stefan Sack zum Spielplatz Eiersheim sagte der Bürgermeister, dieser stehe in dieser Woche im Bauhof auf der Agenda. Annette Ries meinte, der Weedbrunnen in Külsheim sehe marode aus. Bauamtsleiter Heiko Wolpert versicherte, „das haben wir auf dem Schirm“. Auch hinsichtlich des Badbrunnens sei man mit Firmen in Kontakt. Der Bürgermeister ergänzte, man brauche eine umfangreiche Dokumentation. Angesprochen wurde auch, nicht mehr vorhandene Bäume wie bei der Sparkasse in Külsheim zu ersetzen, ebenso den Basketballkorb an der Schule in Uissigheim.
Mathias Ruff fragte zum „Solarfeld Gickelfeld“, wann es „losgehe. Schreglmann sagte, „der Zaun ist gebaut, die Unterkonstruktion angeliefert, offizieller Termin ist im Mai“. Alfred Bauch sagte, bei der Veranstaltung „Puls 300“ hätten Leute den Sportplatz in Külsheim gesucht. Die Beschilderung sei zu verbessern.
Michael Adelmann irritierten Plastikbänke im Wald. Wie Schreglmann sagte, handele es sich um Bänke aus Recyclingmaterial“. Stefan Thum schlug eine Beschilderung zum Turm in Uissigheim vor. Auf die Frage, wie viele Schüler in Uissigheim von dort, aus Eiersheim oder Külsheim seien, hieß es, die Hälfte komme aus Gamburg und Niklashausen. hpw
Für die Bevölkerung sei wichtig, dass es weiter gehe., betonte Dietz. Bei einem ausgiebigen Rundgang über alle Stockwerke inklusive Keller erklärte er, was unter Einbeziehung der vorhandenen Räumlichkeiten wo hinkommen soll. Der Mediziner erläuterte seine Vorstellungen hinsichtlich EKG- und Ultraschallraum, Arztzimmer oder Feuerschutztüre. Es gebe Möglichkeiten auch für andere Gesundheitsdienstleister, stellte er dabei fest.
Oben ist der Personalbereich vorgesehen. Es gibt einen Raum für Teambesprechungen und eine Teeküche für beide Einheiten. Im Keller soll das Rechenzentrum untergebracht werden. Dietz sprach von einem absoluten Glücksgriff, das Projekt werde gut passen.
In der anschließenden Sitzung des Gemeinderats in der Festhalle ging es dann um die Wahl der Schöffinnen und Schöffen für die Geschäftsjahre 2024 bis 2028. Wie Heiko Wolpert von der Verwaltung erklärte, hat die Kommune drei Personen vorzuschlagen. Neun Personen hatten sich erworben, alle Auflagen waren erfüllt.
Auf die Vorschlagsliste setzten die Rätinnen und Räte die Kandidaten Alfred Bauch, Michael Schäfer und Irina Joas.
Zugestimmt hat das Gremium der Jahresrechnung für das Haushaltsjahr 2020, die von Stadtkämmerin Elke Geiger-Schmitt vorstellte. Auch in 2020 sei der Abschluss deutlich besser als der Plan, stellte sie fest. Es konnten Rücklagen aus dem ordentlichen Ergebnis und aus dem Sonderergebnis gebildet werden. Auch den über- und außerplanmäßigen Investitionsausgaben stimmte das Gremium zu.
Stadtkämmerin Geiger-Schmitt informierte über die geplanten Gebühren für die Betreuung an der Pater-Alois-Grimm-Schule ab dem 1. September. Seit 2004 besteht dieses Angebot für die Grundschüler nach dem Unterricht. Seit 2011 gibt es die beiden Module Hausaufgabenbetreuung und anschließend Nachmittagsbetreuung.
2011 buchten 20 Kinder die Betreuung gebucht. Heute seien es über 90, so die Kämmerin. Auch die Zahl der Betreuerinnen sei gestiegen. Das Angebot werde immer mehr nachgefragt, betonte Geiger-Schmitt. Die Betreuung habe bei den Eltern einen sehr guten Ruf, die Kinder gehen gerne hin. Seit einigen Jahren würden neben der Anzahl der Nutzer von außerhalb auch die Kinder mit Migrationshintergrund immer mehr. Dies sei eine besondere Herausforderung bei der Hausaufgabenbetreuung. Die Betreuerinnen sähen das Angebot als Chance, Deutsch zu lernen. Nur so hätten die Kinder eine Chance, in der Schule mitzukommen und einen entsprechenden Schulabschluss zu schaffen.
Geiger-Schmitt sagte, jedes Jahr meldeten sich mehr Erstklässler an. Mittlerweile möchten zwei Drittel der Abc-Schützen in die Betreuung. Das seien im Schuljahr 2023/2024 (Stand März) 34 von insgesamt 54 Erstklässlern. Der Gemeinderat habe vor einigen Jahren eine Prioritätenliste beschlossen, der die Aufnahme der Kinder regeln soll und für alle Eltern verständlich sei.
Folgende Betreuungsmodule werden laut Geiger-Schmitt derzeit angeboten: „Modul 1“ mit Hausaufgabenbetreuung montags bis donnerstags jeweils von 11.15 bis 14.30 Uhr, „Modul 2“ als flexible Nachmittagsbetreuung montags bis donnerstags von 14.30 bis 16 Uhr sowie „Modul 3“ als Freitagsbetreuung ab Unterrichtsende bis 13 Uhr. Wenn Eltern einen Bescheid über Wohngeld oder Hilfe zum Lebensunterhalt vorlegen, erfolgt die Hausaufgabenbetreuung kostenlos. Die Nachmittagsbetreuung ist jedoch in jedem Fall zu bezahlen.
Seit zwei Jahren seien die Personalkosten dem öffentlichen Tarif angepasst. Die deutliche Tariferhöhung im Sozialbereich komme auch den Betreuerinnen zugute, betonte die Rednerin. Die Personalaufwendungen betrugen 2022 insgesamt 117 000 Euro, 2023 gehe man von 149 000 Euro aus.
Zum neuen Schuljahr 2023/2024 würden die Preise moderat angepasst, sagte Geiger-Schmitt. 2022 gab es Zuschüsse von 49 000 Euro. Die Elternbeiträge beliefen sich auf 25 200 Euro. Das Defizit betrug in den vergangenen Jahren immer um die 50 000 Euro. Diese Summe werde von der Stadt getragen. Das bedeute, jeweils 40 Prozent der Kosten übernehmen Stadt beziehungsweise Land, 20 Prozent die Eltern.
Zurzeit arbeiten in der Betreuung 16 Personen mit verschiedenem Stundenumfang. Es sei davon auszugehen, dass in der Ganztagsschule ab 2026 das Betreuungspersonal weiterhin gebraucht werde. Bürgermeister Schreglmann sprach von einem „tollen Angebot im 20. Jahr“ und dankte wie später auch der Gemeinderat dem Betreuerteam.
Der Gemeinderat stimmte der Gebührenerhöhung zum 1. September einstimmig zu. Die Aufnahmekriterien werden beibehalten, in den nächsten Wochen zwei Teilzeitstellen für die Betreuung ausgeschrieben.
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