Tagung

Trauerreaktionen von Kindern

Fachkräfte erhielten Infos zu Unterstützungsangeboten

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pm
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Main-Spessart-Kreis. Um „Verlust und Trauer im Kindes- und Jugendalter“ ging es beim Fachtag, zu dem das Gesundheitsamt Main-Spessart gemeinsam mit dem Bezirkskrankenhaus Lohr (BKH) eingeladen hatte. Es war bereits der 12. Fachtag aus der Veranstaltungsreihe „Vom Dialog zum Trialog“, der sich gezielt an pädagogische Fachkräfte aus dem Landkreis richtete. Die praxisnahen Tipps und die Vorstellung der Unterstützungsangebote in Main-Spessart stießen auf großes Interesse.

Was Verlust bedeutet

Rund 130 Teilnehmende beschäftigten sich im Festsaal des BKH damit, was ein Verlust von nahestehenden Personen im Leben von Kindern und Jugendlichen bedeutet und welche langfristigen Auswirkungen ein Trauerfall bewirken kann. Wenn Trauerreaktionen länger als sechs Monate anhalten, spreche man von einer anhaltenden Trauerstörung.

In seltenen Fällen könne dies zu posttraumatischen Belastungsstörungen oder Depressionen führen, erläuterte Tobias Stolle, Leiter der Psychologischen Abteilung des BKH.

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Erfahrungen aus der Hospizarbeit mit Erwachsenen brachten Diplom-Sozialpädagogin Gudrun Weigand und ihr Team vom Hospizverein Main-Spessart ein. Über „Trauerverarbeitung und -reaktionen mit hilfreichen Interventionen im Kindes- und Jugendalter“ informierte die Leiterin des ambulanten Dienstes des Kinderhospiz Sternenzelt Marktheidenfeld, Dagmar Pfeuffer. Sie stellte zudem „Aktuelle Trauermodelle zum praktischen Einsatz in Einzel- und Gruppensettings“ vor.

Anlaufstellen

Ein zentrales Anliegen der Veranstaltung war es, die pädagogischen Fachkräfte über Unterstützungsangebote und Anlaufstellen im Landkreis zu informieren. Deshalb waren neben dem BKH der Hospizverein Main-Spessart und das Kinderhospiz Sternenzelt mit eingebunden, die in der Pause ergänzende Materialien bereithielten. Diese Organisationen begleiten betroffene Familien ab der Diagnosestellung bis zur Genesung oder im Trauerfall bis über den Tod hinaus in der Trauerverarbeitung.

In Vorträgen und Diskussionen wurde thematisiert, was man bei Trauer tun kann: Mit anderen Menschen ins Gespräch kommen, über die eigene Trauer berichten sowie Erlebnisse und Gefühle teilen. Es wurde betont, wie wichtig es ist, schöne Gedanken zuzulassen und Gefühle wie Schock und Wut anzunehmen. Darüber hinaus wurde geraten, dem Körper und Geist etwas Gutes zu tun, Schlafgewohnheiten und positive Routinen beizubehalten und sich von anderen helfen und umsorgen zu lassen. pm

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