Ausstellungen mit Werken von Ruth Roth

Mit „echten Wertheimern“ das Bürgerspital unterstützen

Künstlerin Ruth Roth präsentiert ihre Werke in Kreuzwertheim und Wertheim. Spontane Vernissage in der Marktgemeinde.

Von 
Birger-Daniel Grein
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Die Künstlerin Ruth Roth unterstützt unter anderem mit dem Verkauf ihrer „echten Wertheimer“ den Förderverein des Bürgerspitals Wertheim. Ihre erste Ausstellung dazu ist im Rathaus Kreuzwertheim zu sehen. Darüber freut sich Bürgermeister Klaus Thoma. © Birger-Daniel Grein

Kreuzwertheim/Wertheim. Die Wertheimer Künstlerin Ruth Roth setzt sich mit zwei Ausstellungen in Kreuzwertheim und Wertheim für die Notfallversorgung im Bürgerspital Wertheim ein. Die Gewinne aus dem Verkauf ihrer „echten Wertheimer“ sowie einiger weiterer ihrer Werke spendet sie an den Förderverein des Krankenhauses. Grundlage der besonderen Kunstwerke sind Stöcke, die die Künstlerin auf Wegen und Plätzen findet. Sie arrangiert die „echten Wertheimer“ zu „lebendigen“ Bildern und fotografiert diese. Die wiederum aus den Aufnahmen gefertigten Drucke, teils digital, teils manuell bearbeitet, wecken beim Betrachter viele Assoziationen von Freude, Zusammenhalt, Tanz und mehr.

Im Rathaus Kreuzwertheim ist seit Montagvormittag die erste der beiden Ausstellungen zu sehen. Dies feierte man mit einer spontanen Vernissage. Eine weitere Präsentation findet ab Dienstag, 7. Oktober, im Wertheimer Rathaus statt. Außerdem sind Roths „echte Wertheimer“ über die Internetseite der Künstlerin (ruth-roth.com) erhältlich.

Roth betonte bei der Vernissage, die Stöcke nutze sie so, wie sie diese in der Umgebung entdecke: „Ich habe Kunst auf der Straße gefunden und setze diese zu Paaren zusammen.“ Sie sehe in diesen liegende Menschen, die sie aufleben lassen müsse.

In Kreuzwertheim zeigt die Ausstellung neben den „echten Wertheimern“ Acrylgemälde und Collagen auf Leinwand zum Thema „Dem Fluss entlang“. Diese sind nur in der Marktgemeinde zu sehen. Die Leinwände zeigen Landschaftsimaginationen, die durch die hiesige Region inspiriert sind.

Mit der Spendenaktion wolle sie Wertheim etwas zurückgeben, betonte Roth. Das Bürgerspital sei ihr besonders wichtig. Auch sie könnte einmal davon profitieren. „Mein Wunsch ist, dass in jedem Wertheimer Haushalt ein ,echter Wertheimer‘ hängt.“

Kreuzwertheims Bürgermeister Klaus Thoma, der auch Vorsitzender des Fördervereins des Bürgerspitals Wertheim ist, freute sich über das Engagement von Roth und die Ausstellung. Beim Blick auf die Vita der Künstlerin stellte er fest, dass diese unter anderem mit ihren Arbeiten über „Imaginäre Landschaften“, „Körperlandschaften“ und den „Weibsbildern“ bekannt geworden sei. Ihre schnellen Zeichnungen beeindruckten den Betrachter genauso wie ihre Tonplastiken. Die Künstlerin sei eine wahre Meisterin der Vielseitigkeit. „Sie hat schon mit verschiedensten Materialien gearbeitet und jetzt verwandelt sie gar Holzstöckchen in Kunstwerke.“

Als er die Kunstwerke aus den Holzästchen erstmals betrachtet habe, sei ihm gleich der norwegische Kinderfilm „Knerten“ in den Sinn gekommen, erklärte Thoma weiter. Dieser erzähle die Geschichte des kleinen Lillebror. Dieser ziehe mit seinen Eltern aufs Land. Dort gebe es leider weit und breit keine Spielgefährten. Da treffe er auf Knerten, eine sprechende Holzfigur, die eigentlich ein vom Baum gefallener kleiner Ast und ein Kerlchen zum Liebhaben sei. „Das ist der Beginn einer einzigartigen und ungewöhnlichen Freundschaft.“ Gemeinsam seien Knerten und Lillebror stark und könnten das Leben meistern. Denn egal was kommt, das unschlagbare Duo habe immer eine Lösung parat.

„Gemeinsam stark sein und das Leben meistern“

Dies passe zum Einsatz in der Region für das Bürgerspital, stellte Thoma fest: „Gemeinsam stark sein und das Leben meistern.“ Die Lösung für die Notfallversorgung im Bürgerspital Wertheim habe man nicht so einfach parat. „Um die Notfallversorgung zu finanzieren, benötigt die Stadt Wertheim jährlich 2,75 Millionen Euro.“ Dazu brauche es die Hilfe der umliegenden Gemeinden, des Landkreises, der Firmen und vieler Bürgerinnen und Bürger. „Wir versuchen darüber hinaus, mit kreativen Ideen so viel finanzielle Unterstützung wie irgend möglich herbeizuschaffen, damit wir künftig eine Notfallversorgung rund um die Uhr an sieben Tagen der Woche anbieten können.“ Zudem wolle man so viel Aufmerksamkeit wie möglich für das Krankenhaus und das Thema Notfallversorgung erzeugen. „Mit den geschaffenen Werken wie denen aus natürlichem Holz, den ,echten Wertheimern‘, hat Ruth Roth eine wahnsinnig fröhliche und positive Art gefunden, mit Kunst das Bürgerspital zu unterstützen“, schwärmte der Redner. Er forderte die Kunstfreunde auf, genau hinzuschauen: „Kaufen Sie die Kunst, unterstützen Sie somit unser Bürgerspital und retten Sie Leben!“

Die Ausstellung im ersten Obergeschoss des Rathauses in Kreuzwertheim kann zu dessen Öffnungszeiten besucht werden. Der Eintritt ist frei.

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