Weinfest „Schöpple“

Kreuzwertheim: Ein Fest der Solidarität und Freude

Kreuzwertheim feiert Premiere des „Schöpple“: Das Weinfest bot ein neues Ambiente und stärkte die Verbindung zwischen Wertheim und Kreuzwertheim.

Von 
Birger-Daniel Grein
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Alle Beteiligten des Weinfests Schöpple freuten sich, dass die Veranstaltung als Variante on Tour auch dieses Jahr angeboten wurde. © Birger-Daniel Grein

Kreuzwertheim. Am Wochenende fand bereits das zehnte Weinfest „Schöpple“ statt, und dieses Mal gab es viele Neuerungen. Erstmals wurde das Traditionsweinfest ins benachbarte Kreuzwertheim verlegt. Hintergrund ist, dass im Haushalt der Stadt Wertheim auch Mittel für das Weinfest eingespart wurden. Dies war Teil der Sparmaßnahmen, auch im Zusammenhang mit dem Defizitausgleich der Notfallversorgung für das Bürgerspital.

Der Besuch des Fests in der Nachbargemeinde bot ein Weinfest im schönen Ambiente des Weinguts Alte Grafschaft, stärkte das Miteinander der beiden Gemeinden und inspirierte zu neuen Ideen, von denen viele profitieren werden. Ganz traditionell waren alle Winzer vertreten, die das Fest auch sonst schon lange prägen. Erstmals beteiligte sich der Landgasthof zum Kaffelstein am Fest. Daniel Schröder vom Landgasthof erklärte, der Standort des Fests direkt neben ihrem Gasthof sei für sie optimal. „Wir wollen mit dem Schöpple etwas Einfaches, Fränkisches und Leckeres bieten“, sagte er. Er könne sich auch vorstellen, mitzuwirken, wenn das Fest wieder in Wertheim stattfindet. Die Marktgemeinde hatte das Fest unter anderem durch Bauhof und Verwaltung unterstützt. Die Stadt Wertheim finanzierte die Bands. Am Freitag spielten die Cavallinis. Am Samstag unterhielt die Band „Eight4Fun“.

Beim Schöpple trifft Genuss auf Gemeinschaft

Kreuzwertheims Bürgermeister Klaus Thoma sagte in seiner Begrüßung, man starte ein Fest, das den Wein und das gute Essen feiere, aber auch das Miteinander, die Lebensfreude und unsere wunderbare Region. Es treffe Genuss auf Gemeinschaft. Er dankte allen, die das Schöpple on Tour in Kreuzwertheim möglich machten. Er nutzte die Gelegenheit, um dem Landgasthof zum Kaffelstein mit einem Geschenk zu zwei hochrangigen Auszeichnungen zu gratulieren – dem Michelin-Stern und einer Auszeichnung durch den Bib Gourmand.

Beim Weinfest wurde eine besondere Aktion mit dem Motto „Weingenuss und Gutes tun“ vorgestellt. Die am Schöpple beteiligten Winzer hatten aus ihren Weinen einen gemeinsamen Cuvée entwickelt, den Zehnt. Zehn Prozent des Handelsverkaufspreises von 10 Euro pro Flasche, also einen Euro, werden an den Förderverein des Bürgerspitals zur Unterstützung des Defizitausgleichs der Notfallversorgung gespendet.

Das Motto des Weins lautet: „Ein Schöpple für mich. Ein Zehntel fürs Spital.“ Der Zehnt war früher eine Naturalienabgabe an Kirche und Adel gewesen. Beim gleichnamigen Wein sei er eine Spende zugunsten des Bürgerspitals. „Ein Schluck, der Gutes bewirkt.“ Es handle sich um einen Taubertäler Landwein in Form eines Weißwein-Cuvée, fein abgestimmt, ausgewogen und mit zwölf Volumenprozent ein echter Alltagsheld im Glas. Damit passe er zu den Alltagshelden im Bürgerspital: den Ärzten und Pflegekräften. Dr. Gerhard Schüder, ärztlicher Direktor des Bürgerspitals, zollte allen Beteiligten Dank für die Idee und die Unterstützung.

Traditionelle Partner wieder mir dabei

Christiane Förster, Geschäftsführerin der Tourismus Region Wertheim, betonte: „Was hier geschieht, ist gelebte Solidarität.“ Für Wertheim sei es finanziell schwierig, alles zu stemmen. Da sei es schön, wenn man Nachbarn habe, die bereit sind, zu unterstützen und das Schöpple zu übernehmen. Sie freute sich, dass das Fest hier gelang und die traditionellen Partner wieder dabei sind. Sie hätten alle sofort gesagt, sie machen wieder mit, egal wo es stattfindet.

Wertheims Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez dankte der älteren, reicheren Schwester Kreuzwertheim, dass sie der etwas klammen Stadt Wertheim hier unter die Arme greife. Der Gedanke, mit einem Wein den Förderverein des Bürgerspitals zu unterstützen, sei großartig. Die Idee zeige das große Engagement, mit dem sich der Kreuzwertheimer Bürgermeister für das Bürgerspital einsetze. In Zukunft werde man sehen, wie es mit dem Schöpple-Standort weitergehe, vielleicht finde es auch im Wechsel der Gemeinden statt. Bei den Besuchern kamen der Standort in Kreuzwertheim und der Flair im Weingut sehr gut an.

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