Kreuzwertheim. Der Marktgemeinderat Kreuzwertheim beschäftigte sich am Dienstag mit zahlreichen Bauanträgen, die Mehrheit davon im Sanierungsgebiet Altort. Dabei gab es Diskussionen um Befreiungen und die Einschränkungen durch die Gestaltungssatzung allgemein.
Größtes Projekt dabei der Bauantrag zum Umbau der ehemaligen Stuhlfabrik, Bereich Lackiererei, in ein Gebäude mit fünf Wohneinheiten. Dazu erklärte Bürgermeister Klaus Thoma, im Hinblick auf die geplante Umstrukturierung im Bereich des Quartiers der ehemaligen Stuhlfabrik sei ein erster Schritt, die frühere Lackiererei in ein Wohngebäude umzubauen.
In der Sitzung des Kreuzwertheimer Gemeinderats notiert
In der Sitzung des Kreuzwertheimer Gemeinderats wurde ein Parkverbot im Bereich Seebrich beantragt, da die Zufahrt zum landwirtschaftlichen Weg zugeparkt werde. Geprüft werden soll, ob die Straßenbeleuchtung früher ausgeschaltet werden kann, da sie morgen noch bei Helligkeit brenne.
ZUm Glasfaserausbau durch die Telekom erklärte Bürgermeister Klaus Thoma, dass diese nach Problemen mit den Baufirmen in Lohr verlässlichere Unternehmen suche. Der Ausbau starte in Schollbrunn.
Zur Einführung einer „Dorf-App“ hieß es, man wolle die Erfahrung anderer Mitglieder der Kommunalen Allianz Marktheidenfeld abwarten. Andreas Schmidt forderte, nicht mehr abwarten, sondern im Gremium über das Thema zu diskutieren.
Im Kindergarten Röttbach sind ab September drei Plätze frei.
Mit der Planung der Sanierung der Straße „Im Steiggraben“ Kreuzwertheim wurde das Büro Kohl (Würzburg) für rund 79 600 Euro beauftragt.
Der Auftrag für Grünflächenarbeiten im Bereich des Markts Kreuzwertheim im Jahr 2024 ging erneut an die Mainfränkischen Werkstätte. Die Angebotssumme für die reinen Mäharbeiten beträgt rund 75 300 Euro brutto.
Eine Exkursion in die Waldabteilung „Talze“ erfolgt am Dienstag, 23. April, um 19.30 Uhr (Start am Waldbrunnen). Im Rahmen der Seminarwoche der Hochschule Weihenstephan stellen Professor Dr. Zahner und seine Studenten die Ergebnisse der Kartierung „Natura 2000“ vor. Am Freitag, 26. April, stellt das Team von 10 bis 12 Uhr im Fürstin-Wanda-Haus die Ergebnisse der Untersuchung „Evaluierung nach zehn Jahren“ vor. Geleitet werden beide Veranstaltungen von Revierförster Wobschall. bdg
Im Erdgeschoss ist vorgesehen, die Stellplätze in das Haus zu integrieren. Das Gebäude ist bislang zweigeschossig und verfügt über ein Flachdach. Geplant ist die Errichtung eines Satteldachs mit einer Neigung von 40 bis 45 Grad. Das Vorhaben liegt innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile, im Bereich des Sanierungsgebiets und der Gestaltungssatzung. Der gemeindliche Städteplaner hat die Antragsunterlagen im Hinblick auf die Vorgaben der Gestaltungssatzung geprüft.
Thoma fasste dessen Ergebnis zusammen: Es seien mit Blick auf die Gestaltungssatzung nicht alle Planungen befürwortet worden. Vom Büro „Rüger + Tröger“ gab es Kompromissvorschlage.
Laut Gestaltungssatzung dürfen Gauben maximal 2,40 Meter breit sein. Die jeweils mittleren Gauben auf jeder Dachseite haben eine geplante Breite von 4,50 Metern. Als städtebaulich vertretbarer Kompromiss wurde vorgeschlagen, diese auf höchstens 3,50 Meter zu reduzieren und eine Befreiung von der maximal zulässigen Einzelbreite zu erteilen.
Kompromissvorschläge gab es auch zur Fenstergestaltung. Weitere Abweichungen wie die Position der Öffnung für die integrierten Pkw-Stellplätze, die Fassadenöffnung und Giebelverglasung Richtung Main seien gestalterisch vertretbar, heißt es in der Stellungnahme. Bei bei Materialauswahl, Farbgebung, Dacheindeckung und Fassadengestaltung seien die Vorgaben der Gestaltungssatzung zu beachten.
Gremiumsmitglieder hatten bei diesem und bei weiteren Bauanträgen mit Befreiungswünschen von der Satzung die Sorge, Präzedenzfälle zu schaffen. Gleichzeitig wurde das Stuhlfabrik-Projekt begrüßt. Es sehe toll aus und bereichere den Ort, hieß es. Thoma erklärte, man müsse bei der Zustimmung zu Befreiungen jeden Einzelfall betrachten. Bei der Überarbeitung der Gestaltungssatzung wegen Photovoltaikanlagen könne man überlegen, was man sonst noch anpassen sollte.
Andreas Schmidt schlug vor, die Satzung weg von Vorschriften, hin zu Empfehlungen zu ändern. Thoma betonte, Änderungen seien mit der Regierung von Unterfranken abzustimmen. Weiter wurde grundlegend diskutiert, die Satzung auf das Wesentliche zu beschränken oder die Vorschriften auf Projekte zu konzentrieren, für die eine Förderung beantragt wird.
Letztlich stimmte das Gremium bei vier Gegenstimmen dem Bauvorhaben zu. Zu den vom Städteplaner vorgeschlagenen Abweichungen von der Gestaltungssatzung wird einer Befreiung erteilt.
Mit 13 Ja- und zwei Gegenstimmen befürwortete das Gremium dem Antrag auf sanierungsrechtliche Genehmigung zur Anbringung einer Werbeanlage an einem Geschäft in der Hauptstraße. Deren Auslegung soll mit 0,60 Meter den in der Satzung festgelegten Wert um zehn Zentimeter überschreiten. Ebenso mit 13 zu zwei Stimmen zugestimmt wurde dem Antrag auf Befreiung von Gestaltungssatzungsvorgaben bei der Fenstergestaltung eines Anwesens in der Maingasse. Einstimmig wurden die weiter vorliegenden Bauanträge beschieden.
Der Bürgermeister berichtete über zusätzliche Arbeiten des Bauhofs. Dazu gehörten neue Schlösser für das Archiv Kreuzwertheim und die Scheune Röttbach, Reinigungsaktionen, das Anlegen von Pflanzbeeten und die Entsorgung einer illegal im Wald entsorgten Waschmaschine. Zudem äußerte sich Thoma zum Wertheimer Krankenhaus. „Für uns ist die Entwicklung genauso ein Schock und Entsetzen.“
Man habe als Gemeinde Unterstützungsbereitschaft signalisiert, erinnerte Thoma: „Es geht um die Notversorgung, um die sich auch bei uns die Bürgerinnen und Bürger sorgen.“ bdg
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