Bei der Vorstellung des Königheimer Haushaltsentwurfs für das kommende Jahr taucht oft ein Minus in der Präsentation auf. Das kann, sollte aber nicht schrecken: In der Rezession gilt es, auf Rücklagen aus den fetten Jahren zurückzugreifen.
Königheim. Keine Kreditaufnahmen bis 2027 sieht die mittelfristige Finanzplanung vor. Das verkündete Königheims Bürgermeister Ludger Krug eingangs des Tagesordnungspunkts „Vorberatung Haushaltsplan 2024“ bei der Gemeinderatssitzung am Montag in Pülfringen. Verabschiedet werden soll das Zahlenwerk am 29. Januar. Kämmerin Sabine Dörr stellte ihren Entwurf vor.
Im Finanzhaushalt zeigt sich ein sattes Minus von knapp 1,9 Millionen Euro, wozu noch mehr als eine halbe Million Euro zur Tilgung von Schulden kommen. In der Summe sind das fast 2,5 Millionen Euro, die letztlich aus den liquiden Mitteln entnommen werden müssen. Die betragen dann noch 2,5 Millionen Euro. Das ordentliche Ergebnis des Haushalts wird mit knapp Minus 943 000 Euro angegeben.
Gestiegene Personalausgaben
Ein großer Batzen, nämlich 41 Prozent der Ausgaben, entfällt auf das Personal, gefolgt vom laufenden Betrieb mit all seinen Verpflichtungen mit 25 Prozent, der Kreisumlage mit 21 Prozent und der Umlage nach dem Finanzausgleichsgesetz, die ebenfalls über eine Million Euro beträgt. Kosten, die nicht zu beeinflussen, sondern hinzunehmen sind und alle Kommunen betreffen. Für Königheim kommt erschwerend hinzu, dass ausgerechnet 2022 unerwartet hohe Gewerbesteuereinnahmen zu verzeichnen sind, die bei den Umlagen erst zwei Jahre später zu Buche schlagen.
Trotz all dieser negativen Zahlen plant Königheim dennoch, Dinge in Angriff zu nehmen und umzusetzen. So sollen die Hallenbeleuchtungen auf LED umgestellt werden, was mittel- und langfristig Geld spart und wofür auch Förderungen beantragt werden können. Für die Brehmbachtalhalle werden 55 000 Euro, für das Dorfgemeinschaftshaus Gissigheim 24 000 Euro, für das in Pülfringen 12 000 Euro und für das Bürgerhaus Brehmen 17 000 Euro bei einer voraussichtlichen Fördersumme von 43 000 Euro veranschlagt. Auch die Straßenbeleuchtung soll auf LED umgestellt werden, was abzüglich von Zuschüssen rund 87 000 Euro kosten soll.
Auch in Königheim soll der Gemeinderat künftig digitaler arbeiten. Für die Ausstattung mit Tablets von Gemeinderat und Verwaltung sind 15 000 Euro eingeplant. Die Kirchbergschule benötigt einen neuen Server für 15 000 Euro, die Sanierung des Ostflügels mit Kindergartengruppe und Räumen für die Vereine ist für die Jahre 2025 und folgende vorgesehen. Notwendig sind Brandschutzmaßnahmen für die Kindertagesstätte in Höhe von insgesamt 130 000 Euro, wobei ein Haushaltsrest von 50 000 Euro eingebucht wurde.
Auch die Freiwillige Feuerwehr wird mit 29 000 Euro für den Digitalfunk, mit 60 000 Euro für den Erwerb eines Gerätewagens Logistik und mit eingestellten 700 000 Euro für den Neubau des Gerätehauses Königheim-Gissigheim finanziert.Weitere Projekte sind die Resterschließung des Buchenwegs in Gissigheim mit den Beträgen für Straße, Kanal und Wasser in Höhe von rund einer halbe Million Euro, von denen 220 000 Euro durch die Erschließungsgebühren wieder eingespielt werden sollen.
Hochwasserschutz
Was ebenfalls ansteht, ist die Erdverkabelung der Straßenbeleuchtung „Mühläcker“ in Gissigheim für 200 000 Euro. Die Entwicklung der „Krautgärten“ in Pülfringen wurde hingegen auf 2025 verschoben. Weiterhin im Plan steht den Unterhalt von Feldwegen mit der Fixsumme von 30 000 Euro. Darüber hinaus soll ein Feldweg für 70 000 Euro saniert werden. Auch der Hochwasserschutz in Königheim und Gissigheim sowie Sanierungen im Rahmen der Wasserversorgung mit Kosten von insgesamt 100 000 Euro schlagen zu Buche.
Nachdem Bernhard Honikel angeregt hatte, im Feldwegebau mehr zu tun, und Hermann Hufnagel den Optimismus des Bürgermeisters bei vielleicht unvorhersehbaren Entwicklungen nicht ganz nachvollziehen wollte, beschied der Königheimer Gemeinderat den Haushaltsentwurf dennoch einstimmig. Jetzt haben sich die Gremiumsmitglieder detailliert mit den Zahlen und Fakten zu beschäftigen, um dann Ende Januar zu entscheiden.
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