Gemeinderat

Königheim: Wasserspielplatz soll Generationen verbinden

Gremium sprach sich einstimmig für neue Spielgeräte und die Einbindung des Brehmbachs als Wassertretanlage aus.

Von 
Heike von Brandenstein
Lesedauer: 

Königheim. Die Tagesordnung der Gemeinderatssitzung am Montag war übersichtlich. Dennoch beherrschte ein Thema die Gemüter: Feldwege. Bürger im Zuschauerraum mahnten schlechte Wege an, an denen seit Jahren nichts mehr getan worden sei. Hoch kam das Thema bei der Information zum Brückenkonzept mit Feldwegsanierung „Am Hussenbach“. Bürgermeister Ralf Dörr hatte als ständigen Anrainer Revierförster Frank Löffler zur Sitzung gebeten, um zu berichten, inwieweit der Forst diese Brücke brauche.

Löffler erläuterte, das Areal Hussenbach gehöre zu einem der größten Waldgebiete Königheims, in dem regelmäßig Holz geerntet werde. Man habe die Verpflichtung, das Holz so schnell wie möglich aus dem Wald zu fahren und verfüge dazu über vier Möglichkeiten. Die funktionierten in Absprache mit den Unternehmen alle sehr gut. Natürlich sei es praktisch, die Brücke zu nutzen, aber es gebe eben auch andere Wege, so Löffler. Zusammenfassend meinte er: „Wir brauchen die Brücke nicht unbedingt.“

Abbruch und Neubau der Brücke sollen nach Schätzungen aus dem vergangenen Jahr rund 500.000 Euro kosten. Bei der Sanierung der beiden an die Brücke anschließenden Feldwege sei eine Fördersumme von maximal 100.000 Euro möglich. Zusammen mit der Feldwegsanierung würde das die Gemeinde immer noch 430.000 Euro kosten. Dies sei unter Berücksichtigung der Finanzsituation allerdings nicht vertretbar.

Vielmehr wies er auf eine Tatsache hin, die gerade bei Starkregen immer wieder auftritt. Und das sind Wege, die durch nicht abfließendes Wasser regelrecht geflutet werden. Früher habe es Wegewarte gegeben, die das durch kleine Eingriffe wieder ins Lot gebracht hätten. So seinen durch einen geringen Aufwand große Schäden abgewendet worden.

Bernhard Honikel (CDU) monierte, dass die Hussenbachbrücke seit 25 Jahren Schäden aufweise und nichts passiert sei. „Wollen wir diese Ruine nachfolgenden Generationen überlassen“, frage er und schlug vor, sie dann doch, einschließlich der dorthin führenden Wege abzubauen. Sich dem Revierförster anschließend, monierte auch er die sukzessive Zerstörung von Wegen durch Starkregen. Andreas Geier (CDU) gab an, dass er seit längerem versuche, an die Bankettsäge heranzukommen, um Feldwegränder zu bearbeiten. Er hoffe, dass er dies bald präsentieren könne.

Bei den sich anschließenden Wortmeldungen von Bürgern musste der Bürgermeister durchgreifen, denn neben persönlichen Angriffen auf einzelne Personen fiel auch der Vorwurf, dass der Gemeinderat nur Entscheidungen zum eigenen Nutzen fälle. Ralf Dörr verwahrte sein Gremium vor solchen Anwürfen und beharrte auf Sachlichkeit.

Die war zuvor bei den anderen Tagesordnungspunkten gewahrt worden. So wurde die Anpassung der Essenspreise an der Kirchbergschule einstimmig gebilligt. Zum Schuljahr 2025/26 werden sie für Schüler und Kinder in Tagesstätten von derzeit 3 Euro auf 3,80 Euro erhöht. Erwachsene zahlen 4,80 Euro. Als Begründung wurden gestiegene Lebensmittelpreise und Personalkosten genannt.

Ebenfalls einstimmig vergeben wurden die Aufträge für das Bürgerprojekt „Wasserspielplatz Königheim“. Eine Wasserpumpe samt Montage, eine Röhrenrutsche, eine Sandbaustelle und eine Nestkorbschaukel wird die Firma Seibel Spielgeräte zum Angebotspreis von rund 44.500 Euro liefern. Das Holzwasserfass mit Stahlfüßen wird bei der Firma Richter Spielgeräte für rund 3100 Euro bestellt, die Sanierung des vorhandenen Kletternetzturms soll die Firma espas übernehmen. Die Arbeiten sollen unter Einbeziehung von Bürgern und Vereinen im September beginnen und sind Bestandteil des Stadtsanierungsprojekts. Inwieweit der Brehmbach als Wassertretstelle einbezogen werden kann, müsse zunächst mit dem Wasserwirtschaftsamt geklärt werden.

Die Sanierung der Erfelder Straße im Bereich der Bushaltestelle auf 120 Quadratmetern billigte der Gemeinderat ebenfalls einstimmig sowie die Vergabe der Tiefbauarbeiten, um die Wasserversorgung DN 100 zum neuen Feuerwehrgerätehaus in Gissigheim zu gewährleisten. Beim Thema Feuerwehr wies Gerald „Raldy“ Daumberger (Bürgerliste) auf die 40 aktiven Pülfringer Feuerwehrleute hin, die einen Mannschaftswagen benötigten, um zu ihren Einsätzen zu kommen. Der sei gebraucht für 15.000 bis 20.000 Euro zu bekommen, gab er das Anliegen der Wehr weiter.

Aus dem Publikum monierte Thomas Withopf den schlechten Zustand der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Pülfringen und Hardheim vor und nach dem sanierten Stück. Das müsse dringend angegangen werden.

Redaktion Zuständig für die Kreisberichterstattung Main-Tauber

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten

VG WORT Zählmarke