Königheim. Es war wieder einmal ein musikalisches Vergnügen: Senioren- und Jugendorchester der Musik- und Feuerwehrkapelle Königheim hatten einen bunten Strauß an Melodien gebunden, den sie dem zahlreichen Publikum beim Osterkonzert in der Brehmbachtalhalle überreichten. Nach der Corona bedingten Zwangspause war der Abend für die Freunde der modernen Blasmusik wieder das Schmankerl zum Fest.
Jugendband startete
Den Auftakt machte das Jugendorchester mit bekannten Filmmelodien. Mit „Themes from Jurassic Park“ von John Williams in der Bearbeitung von Michael Sweeney, „Selections from The Lion King“ in der Bearbeitung von Paul Lavender sowie „Highlights from Aladdin“ von Alan Menken, Bearbeitung Michael Sweeney, entführten die Musiktalente die Zuhörer in die Traumfabrik Hollywoods und erinnerten an unvergessene Kino- oder Fernsehmomente.
Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Daniel Achstetter moderierte in gewohnt lässig-informativer Art Peter Lindtner den Abend. Er förderte wieder viel Wissenswertes und nicht Jedermann Bekanntes zutage. Der erste Teil des Abends mit der Seniorenkapelle unter dem Dirigat von Klaus Zimmermann war der konzertanten Blasmusik gewidmet, selbst der abschließende Marsch „Salemonia“ von Kurt Gäble war alles andere als ein trivialer Marsch, obgleich er Lebensfreude und Leichtigkeit verströmt.
Zuvor brachte das Orchester das festliche Eröffnungswerk „A Joyful Fanfare“ zu Gehör, ehe es mit den bekanntesten Melodien aus dem Stück „Die lustige Witwe“ von Franz Lehar in der Bearbeitung von Fritz Neuböck die Zuhörer in die Welt der Operette entführte. Das Medley enthält die Ouvertüre, das „Vilja Lied“, „Heut geh ich zu Maxim“, den Walzer „Lippen schweigen“ und als Abschluss den „Flotten Weiber Marsch“.
Weiter ging es mit der musikalischen Hommage von James L. Hosay Hommage an Ludwig van Beethoven. Wut, Tragik, Freude und Traurigkeit, also die komplette Gefühlswelt des großen Komponisten, galt es für die Musiker und -innen mit ihren Instrumenten herauszuarbeiten..
Komplettiert wurde der erste Programmteil mit Steven Reinekes Komposition „Die Hexe und die Heilige“. Er verwendete die verschiedensten musikalischen Stilmittel, um das turbulente Leben zweier Schwestern im Deutschland des 16. Jahrhunderts zu schildern. Als Vorlage diente ihm ein Roman von Ulrike Schweikert. Die Musik- und Feuerwehrkapelle meisterte das Stück in gewohnter Manier.
Flotter zweiter Programmteil
Nach dem eher getragenen ersten Teil zog die Kapelle im zweiten Teil das Tempo merklich an und servierte eher populärere Kost. Mit „Jadebaum“, einem flotten, etwas angerockten Marsch des US-amerikanischen Jazz-Musikers (Arrangeur, Komponist und Autor) Sammy Nestico gab man die Richtung vor. Danach führte die musikalische Reise in die Welt der Italo-Western. Wer kennt nicht die Melodien von „Spiel mir das Lied vom Tod“ oder von „Zwei glorreiche Halunken“. Mit diesen Soundtracks schuf Ennio Morricone populäre und zeitlose Erkennungsmelodien, die mittelweile genauso berühmt sind wie die epischen Italo-Western selbst. In „Moment für Morricone“ haben die Königheimer musiker und -innen fünf Themen aufbereitet.
Richtig poppig wurde es bei „Grease“. Die Ausschnitte „Summer Nights“, „Greased Lightnin“, „Beauty School Dropout“, „Born to Jive“ und „We go together“ versetzten so manchen Konzertbesucher in seine Teenager-Jahre – und machten richtig Laune.
Musikalisch verrückter ging es in den 1920er Jahren zu. Typisch für diese Zeit war der Charleston. Ein Gefühl für die „Wilden Zwanziger“ vermittelt Stefan Schwalg in seinem Medley „The crazy Charleston era“. Witzige Instrumentaleffekte und verrückte Kapriolen des Orchesters scheinen sich manchmal zu überschlagen in diesem musikalischen Parforceritt, den die Kapelle souverän bewältigte.
Zum Abschluss kredenzte die Musik- und Feuerwehrkapelle John Philip Sousas bekannten Marsch „The Liberty Bell“, der auch als Titelthema der Serie Monty Python’s Flying Circus bekannt wurde. Benannt wurde er nach der Glocke, die geläutet wurde, als die amerikanische Unabhängigkeitserklärung in Philadelphia am 8. Juli 1776 zum ersten Mal auf dem Independence Square (Unabhängigkeitsplatz) in der Öffentlichkeit verlesen wurde.
Danach gab es stürmischen Schlussapplaus vom Publikum und natürlich zahlreiche Zugabe-Rufe, die nicht ungehört verhallen sollten. Mit „Am Königheimer Kirchberg“, dem von Ehrenmitglied Alois Schreck in Auftrag gegebenen Stück, setzte das Orchester einen lokalen Schlusspunkt hinter eine Reise durch die Welt der Musik. „Musik in all ihrem Facettenreichtum macht alles ein wenig besser“, stellte Peter Lindtner in seine Anmoderation fest. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Ehrungen
Traditionsgemäß nutzte die Musik- und Feuerwehrkapelle das Konzert für Ehrungen langjähriger und verdienter Aktiver durch den Blasmusikverband Odenwald-Bauland.
Für 50 Jahre: Bernhard Faulhaber (Zweiter Vorsitzender von 1984 bis 1991), Hermann Trabold (Zweiter Vorsitzender von 2002 bis 2012) und Matthias Schneider (Beisitzer von 1992 bis 1998).
Für 25 Jahre: Margit Sauer (Kassiererin), Julia Faulhaber (ehemaliger Schriftführerin), Annika Zenkert (Jugendvertreterin), Sandra Suppinger (Jugendleiterin), Stefan Faulhaber, Jürgen Zugelder und Michael Heffner. mfk
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