Holzbau Schumann in Igersheim

Vom traditionellen Sägewerk zum High-Tech-Abbundzentrum mit fast 100 Jahren Erfahrung

Aus einer kleinen Sägerei ist ein moderner High-Tech-Betrieb entstanden, der mit CNC-Präzision hochwertige Holzbausätze für Dachstühle, Häuser und Carports fertigt.

Von 
Bernd Hellstern
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Millimetergenaue Arbeit: Im Abbundzentrum der Firma Schumann werden Holzbalken auf einer CNC-gesteuerten Abbundanlage präzise zugeschnitten – Grundlage für hochwertige und passgenaue Holzkonstruktionen aus Igersheim. © Bernd Hellstern

Igersheim. Seit fast 100 Jahren besteht in Igersheim die Holztradition der Familie Schumann, deren Holzbearbeitungsbetrieb sich im Laufe der Zeit von einer einfachen Sägerei zu einem modernen High-Tech-Unternehmen entwickelt hat. Dort produziert man im modernen Abbundzentrum auf einer CNC-gesteuerten Abbundanlage hochwertige Holzbausätze für Dachstühle, Holzhäuser, Carports und Pergolen. Dabei sind die Bearbeitungsmöglichkeiten fast unbegrenzt. Das Ziel ist es, so Firmeninhaber Georg Schumann im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten, diesen Zuschnitt mit Holz zu einem Bausatz, den sogenannten Abbund, so innovativ und prozessoptimiert wie möglich anzubieten. Im Holzbau beschreiben die Begriffe „Abbund“ und „Abbinden“ den Prozess der präzisen Bearbeitung von Bauholz und dessen effizienter Vorbereitung für Konstruktionen aus Holz. Heutzutage finden diese Prozesse von der Konstruktion am CAD-Modell bis hin zur CNC-gesteuerten Bearbeitungsanlage vermehrt automatisiert statt, um auch die höchste Genauigkeit sicherzustellen.

Dabei wird über eine spezielle Holzbau-Software die grafische Arbeitsvorbereitung für die jeweilige Holzkonstruktion erstellt, die im nächsten Schritt an die vollautomatische CNC-Abbundanlage übergeben wird. Im Vergleich zum Abbund per Hand ergeben sich für die Handwerker vor Ort viele Vorteile wie Kosten- und Zeitersparnis, Kalkulierbarkeit und Passgenauigkeit.

Zahlreiche Zimmerei- und Holzbaubetriebe schätzen nicht nur die hohe Qualität der Firma Schumann, sondern auch die Schnelligkeit der Ausführung. Ob Bausätze für Dachstühle, Wandabbund, Fachwerkkonstruktionen, Carports und sonstige Holzkonstruktionen – die Firma Schumann versteht sich als zuverlässiger Partner ihrer Kunden. Nicht von ungefähr gleichen die Bewertungen der Kundschaft einer wahren Hitliste. Dort ist u.a. zu lesen: „in Terminen sehr zuverlässig“, „faire Preise“, „perfekte Beratung“, „kompetenter und zuverlässiger Partner“, „das Team arbeitet professionell und ist hochqualifiziert“.

Georg Schumann: „Wir legen großen Wert darauf, die Bausätze so zu konzipieren, dass die Zeiten auf der Baustelle so gering wie möglich gehalten und die Montage so einfach wie möglich durchgeführt werden kann.“ Man spürt förmlich seine große Wertschätzung und die Liebe für den Werkstoff Holz, wenn er sagt: „Das Arbeiten mit Holz ist unsere Leidenschaft“. Holz, so Schumann, sei der natürlichste Baustoff, nichts sei vielseitiger, nichts robuster und wohnlicher. Kein Stück gleiche dem anderen – eben ganz Natur. So würden viele Gründe für den Werkstoff Holz sprechen, der im Vergleich zu anderen Werkstoffen immer wieder nachwächst, also auch ein Werkstoff mit Zukunft.

Auch wenn man bereits bundesweit ausgeliefert hat, setzt sich ein Großteil der Kundschaft, davon zum großen Teil aus zufriedenen Handwerker-Stammkunden aus der näheren und weiteren Region, zusammen. Dies bedeutet kurze Wege vom Lieferanten zum Kunden. Es bedeutet aber auch, dass man kurzfristig auf spezielle Kundenwünsche eingehen und reagieren kann, wenn es mal klemmt. Durch die räumliche Nähe entsteht auch ein partnerschaftlicher Verbund, der auf gegenseitigem Vertrauen und Qualität basiert. Angefangen vom sortengerechten Holzeinkauf, dem passgenauen Abbund, bis hin zur holzgerechten Lagerung. Denn die Kunden der Firma Schumann müssten wiederum gegenüber ihren Kunden, den Bauherren, halten, was versprochen und vertraglich vereinbart wurde. Dazu leiste seine Firma ihren Beitrag, denn zu guter Qualität gebe es keine Alternative.

Effizientes und sicheres Holz-Handling: Mit dem Vakuumkran werden bei Schumann in Igersheim schwere Holzbalken mühelos und präzise bewegt – moderne Technik im Dienst der fast 100-jährigen Holztradition. © Bernd Hellstern

Aus der Schreinerei wurde ein Sägewerk

Angefangen, so Firmenchef Georg Schumann, hat alles Ende der 20er Jahre im letzten Jahrhundert, als sein Opa Johann Schumann auf dem Areal der jetzigen Firma neben der Landwirtschaft eine kleine Schreinerei aufbaute. Die Schreinerei wurde mit den Jahren immer größer, und irgendwann meldete er die zuvor quasi als Hobby betriebene Schreinerei als Gewerbe an. Und da man zum Schreinern Holz und Bretter benötigt, schaffte er sich eine kleine Säge an, um sein Holz selbst zu sägen. So ergab es sich, dass aus der Schreinerei schließlich ein Sägewerk wurde.

Der Zweite Weltkrieg unterbrach die unternehmerische Tätigkeit von Johann Schumann, der im Jahre 1948 die „Johann Schumann KG“ gründete, die dann immer weiter ausgebaut wurde. Nach dem plötzlichen und frühen Tod des Firmengründers leitete zuerst seine Gattin Anna Schumann den Betrieb weiter. Ende der sechziger Jahre traten nun die drei Kinder von Johann und Anna als Gesellschafter ein. Nach wechselvollen und arbeitsreichen Jahren trat der jetzige Inhaber Georg Schumann in der dritten Generation als Mitarbeiter in die Firma ein, die er 1996 mit gerade mal 27 Jahren als alleiniger Firmenchef übernahm und bis heute weiterführt.

In den 30er, 40er und 50er Jahren habe man natürlich noch alles von Hand gemacht. Das Holzgeschäft war eine schweißtreibende Arbeit. Um auch hier wettbewerbsfähig zu bleiben, wurde die Firma ständig auf den jeweiligen technischen Stand gebracht. Neue Säge- und Holzförderanlagen in der Sägehalle und auf dem Rundholzplatz verbesserten stetig den Materialfluss im Unternehmen.

Nach der Übernahme der Firma erkannte Georg Schumann schnell, dass sich in der „Säge-Industrie“ in allen betrieblichen Bereichen gewaltige Veränderungen anbahnten, mit erhöhtem Kalkulations- und Preisdruck für die Mittelstandsbetriebe, so auch für die Firma Schumann. Er entschied sich, in das vollautomatische Abbundgeschäft einzusteigen, was gleichbedeutend war mit der Investition von mehreren Millionen Euro im Lauf der Jahre. So wurde aus einem traditionellen Sägebetrieb ein High-Tech-Abbundbetrieb, in dem in der eigenen Konstruktionsabteilung die CAD-Modelle für die Holzbausätze erstellt und auf der CNC-gesteuerten Abbundanlage produziert werden.

Weit über die Region einen guten Namen gemacht

Jedes Holzbauteil wird von einem eigens entwickelten Beschriftungsroboter beschriftet und in einem automatischen Stapelprozess in das jeweilige Paket abgelegt. Längst hat man sich weit über die Region hinaus einen guten Namen gemacht, auch aufgrund der schon oben beschriebenen Qualitäten.

Durch die vorausschauende Firmenpolitik des Chefs, durch hoch motivierte und qualifizierte Mitarbeiter behauptet sich die Igersheimer Firma auch gegen größere Mitbewerber am Markt. Somit wird durch die persönliche Beratung und Betreuung, welche von der Kundschaft so geschätzt wird, aber auch durch innovative Produktionsprozesse die Tradition zum Werkstoff Holz auch in Zukunft aufrechterhalten.

Zimmermeister Kühlwein errichtet die neue Dachkonstruktion – passgenau gefertigt aus den hochwertigen Holzbausätzen des Igersheimer Traditionsbetriebs Schumann. © Bernd Hellstern

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