Harthausen. Der THW-Ortsverband Igersheim schaut auf das „ereignisreichste und anstrengendste Jahr“ seit einer Gründung zurück. Unter ihrer der Regie seien jedoch sämtliche Herausforderungen mit Bravour gemeistert worden, sagen Ortsbeauftragter Marco Wieczorek und Zugführer Rainer Stephan. Die Blaulicht-Organisation blickt voller Zuversicht nach vorn, die Zahl der motivierten Mitglieder steigt kontinuierlich. Und eben erst wurden die beiden Frontmänner für ihr Engagement mit dem THW-Helferzeichen in Gold geehrt. Dies ist aber nicht allein ihr Verdienst, von dieser Auszeichnung sollen sich alle Aktiven angesprochen fühlen. Denn Wieczorek und Stephan betonen immer wieder, dass die erfolgreiche Arbeit des Technischen Hilfswerks nur deswegen möglich sei, weil man über ein Team verfüge, in dem sich alle aufeinander verlassen könnten und viele Rädchen ineinandergreifen.
Für das Tun gewürdigt
Ende 2022 sind Stephan und Wieczorek von höchster Stelle in Person von Präsident Gerd Friedsam für ihr Tun gewürdigt worden. Unter der Regie von Marco Wieczorek habe sich der Ortsverband in den vergangenen Jahren kontinuierlich weiterentwickelt, so heißt es in der Begründung. Und Rainer Stephan übernehme schon in jungen Jahren – mit 24 – als Zugführer erfolgreich Verantwortung – etwa beim viertägigen Großeinsatz gegen die Reichsbürgerszene im vergangenen Jahr in Bobstadt. Die beiden Geehrten sehen diese besondere Anerkennung keinesfalls als Grund, sich auf den Lorbeeren auszuruhen, sondern vielmehr „als Ansporn, sich weiter tatkräftig für die Allgemeinheit einzusetzen“, wie sie unisono im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten betonen.
„Ja, 2022 ist einiges los gewesen“, blickt Marco Wieczorek zurück. Da seien seine Mitstreiter und er richtig gefordert gewesen – und hätten sämtliche Aufgaben souverän absolviert. Insgesamt stünden 16 Einsätze zu Buche – so viele wie nie zuvor. Neben der Aktion gegen die Reichsbürgerszene in Bobstadt nannte der Ortsbeauftragte eine Gasexplosion in Bad Mergentheim, die Sauerstoffanreicherung eines Sees im Raum Wertheim oder die tatkräftige Unterstützung der Landkreisverwaltung beim Auf- und Abbau der Flüchtlingsnotunterkunft in Bad Mergentheim. Nicht zu vergessen seien die regelmäßigen Großkontrollen der Polizei auf der A 81 mit Equipment und Verpflegung sowie verschiedene ehrenamtliche Einsätze im Bereich der Gemeinde Igersheim. „Alles in allem haben wir 8800 Dienststunden zusammenbekommen, davon waren nicht weniger als 2800, die wir bei Einsätzen bewältigt haben“, bilanziert Marco Wieczorek gegenüber unserer Zeitung.
Im Logistikzentrum geholfen
Nicht vergessen dürfe man die regelmäßigen Abstellungen von Aktiven an das THW-Logistikzentrum Baden-Württemberg. Eigentlich eingerichtet nach der Flutkatastrophe im Ahrtal, verrichtet es mittlerweile wertvolle Dienste bei der Hilfe für die Menschen im Kriegsgebiet in der Ukraine. Das Logistikzentrum sei hierbei Umschlagplatz für Hilfsgüter jeglicher Art, teilt der Ortsbeauftragte mit. Jeden Tag würden dort mehrere Lkw beladen, die dann ins Kriegsgebiet geschickt würden, um vor Ort die größte Not zu lindern. Auch der Igersheimer Ortsverbandes habe bereits einen Lkw in die Ukraine geschickt.
Die vielen Einsätze hätten für den Ortsverband einen überaus positiven Aspekt, so Marco Wieczorek: „Jetzt nimmt man das THW öffentlich wahr und viele wissen nun auch, wo wir uns überall einbringen.“ Dass es vorangehe, lasse sich auch an konkreten Zahlen festmachen. „Inzwischen zählen wir 35 aktive Helfer, darunter etwa ein halbes Dutzend Frauen. Und dieses Jahr bestreiten neun Kollegen ihre Grundausbildung.“ Zudem herrsche in der Jugendgruppe derzeit ein Aufnahmestopp, die Nachwuchsabteilung sei mit 20 Kindern und Jugendlichen voll.
Im Vergleich zu vielen anderen Vereinen und Organisationen sei man beim THW-Ortsverband von einer Überalterung übrigens weit entfernt. „Unser Durchschnittsalter liegt bei gerade mal 28 Jahren“, meint der Ortsbeauftragte, der schmunzelt, als der Reporter ihn damit konfrontiert, dass Wieczorek mit seinen 32 Lenzen bereits zum etwas „älteren Eisen“ gehöre. Die Truppe freue sich aber über jeden, der sich für die Arbeit des THW interessiere und mit dabei sein wolle. Ziel sei, innerhalb der Einsatzmannschaft jeden Posten zu besetzen – und davon gebe es nicht weniger als 45.
Blaulichttag im April
Die nächsten Monate seien bereits wieder voll bepackt mit Terminen – von Langeweile könne keine Rede sein, meint Marco Wieczorek. Ein Dutzend Aktive führe eine Ausbildung auf dem Gebiet Gefahrgutstoffe durch, wodurch der Ortsverband sein Portfolio erweitere. Und schon jetzt freue man sich auf Sonntag, 16. April, ab 13 Uhr, wenn sich beim ersten Blaulichttag auf dem Igersheimer Möhlerplatz THW, DRK und Feuerwehr in einer Ausstellung und einer gemeinsamen Übung der Öffentlichkeit präsentierten.
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