Neue Bäume für den Igersheimer Wald

Igersheim: Teamarbeit trifft Klimaschutz

Mitarbeiter von Wittenstein und Gemeinde setzen ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit und Teamgeist.

Von 
Sina Rückgauer
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Viele fleißige Hände packten tatkräftig mit an, um Natur, Klima und Umwelt was Gutes zu tun. © Sina Rückgauer

Igersheim. Die Gemeinde Igersheim, vertreten durch Bürgermeister Frank Menikheim und Revierförster Klemens Aubele, setzte jetzt gemeinsam mit rund 40 engagierten Beschäftigten der ortsansässigen Firma Wittenstein ein deutliches Zeichen für Umwelt- und Klimaschutz. Die Mitarbeiter des Weltmarktführers beteiligten sich unter Anleitung von Förster Aubele an einer groß angelegten Baumpflanzaktion im Igersheimer Eichwald.

Zu Beginn lobte Frank Menikheim besonders das starke Engagement der Kommune im Bereich Nachhaltigkeit. Auch Förster Klemens Aubele, der bereits seit vielen Jahren für die Gemeinde im Wald tätig ist, brachte sich aktiv in die Aktion ein. Er vermittelte den freiwilligen Helfern sowohl theoretisches Wissen über die Bedeutung der Aufforstung als auch praktische Tipps für das richtige Pflanzen der jungen Bäume – und er packte natürlich selbst tatkräftig mit an.

In den letzten Jahren habe auch die Waldregion rund um Igersheim stark unter Trockenheit, Unwettern und Schädlingsbefall gelitten. Besonders der Borkenkäfer habe große Schäden angerichtet und weite Teile des Waldes zerstört. So seien auf einer Fläche von rund 1,6 Hektar kahle Abschnitte entstanden, die zunehmend zugewuchert seien und eine natürliche Waldverjüngung kaum mehr zugelassen hätten. Um diesem Waldsterben entgegenzuwirken, müssten regelmäßig neue, widerstandsfähigere Bäume gepflanzt werden, war von Klemens Aubele zu erfahren. Da sich das Klima in den vergangenen Jahren deutlich verändert habe, seien traditionelle Baumarten wie Fichte oder Esche mittlerweile zu anfällig für Trockenheit, Schädlinge und Pilzkrankheiten. „Wir müssen heute auf Baumarten setzen, die besser an das wärmere Klima angepasst sind“, erklärte der Förster, der die gesamte Pflanzaktion fachlich begleitete. Deshalb wurden diesmal gezielt robustere Arten gepflanzt – darunter die Baumhasel, die ursprünglich aus der Türkei und dem Kaukasus stammt, sowie Zerreiche, Tulpenbaum, Schwarznuss und Gelbkiefer. Ergänzt wurden diese durch einige heimische und widerstandsfähige Sorten wie die Hainbuche, um ein ausgewogenes Mischwaldsystem zu schaffen.

Bevor es an die Arbeit ging, erklärte Klemens Aubele den Unterstützern genau, wie die jungen Setzlinge richtig gepflanzt werden. Zunächst musste mit einem Hohlspaten ein Loch ausgehoben und der Setzling dann vorsichtig eingesetzt werden. Anschließend wurde das Pflanzloch mit Erde aufgefüllt und leicht festgetreten, damit die Wurzeln Halt finden. Zum Schluss erhielt jeder Baum eine Wuchshülle, die die jungen Pflanzen vor Wildverbiss schützt und gleichzeitig ein etwas wärmeres Mikroklima schafft, das das Wachstum der Bäume begünstigt.

Die Umsetzung des gesamten Nachhaltigkeitsprojektes wurde durch die tatkräftige Unterstützung der Mitarbeiter von Wittenstein ermöglicht. Sie hatten im vergangenen Jahr bei einem „Sustainability Hackathon“ einen Preis in Höhe von 5000 Euro gewonnen, den sie an die Gemeinde Igersheim spendeten. Diese kaufte davon 2500 Baumsetzlinge. Zudem entstand die Idee, diese Setzlinge bei einem Teamevent zu pflanzen, das somit sowohl der Umwelt als auch dem Teamgeist zugutekommt. So wurde durch Eigeninitiative die Pflanzaktion im Igersheimer Eichwald ins Leben gerufen.

An diesem Tag taten alle Beteiligten nicht nur etwas Gutes für das Klima, sondern sie stärkten auch ihren Zusammenhalt. Während die neuen Setzlinge Wurzeln schlagen, wuchs gleichzeitig auch das Gemeinschaftsgefühl – eine gelungene Verbindung von Nachhaltigkeit, Engagement und Teamarbeit.

Klemens Aubele meinte im Rahmen der Pflanzaktion treffen: „Was wir heute in den Boden setzen, wird noch in vielen Jahrzehnten sichtbar sein.“ Aus diesem Grund sehen die Gemeinde Igersheim und die freiwilligen Helfer in der Pflanzaktion unisono eine wertvolle Investition in die Zukunft. Mit den neu gepflanzten Bäumen möchten sie einen Beitrag für Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel leisten und etwas schaffen, was auch kommenden Generationen zugutekommt.

Zahlreiche Bäume wurden gepflanzt. © Sina Rückgauer

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