„Du hast die Wahl“

Gelebte Demokratie erfahren

Jugend in Igersheim animiert, die Stimme abzugeben

Von 
juki
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Igersheim. Politik kann oft intransparent, unpersönlich und fremd wirken. Den Bundeskanzler und einige Politikgrößen kennt man vielleicht aus dem Fernsehen oder von sozialen Medien, vielleicht hatte man auch bereits Berührungspunkte mit dem eigenen Bürgermeister – aber dann wird es schnell dünn. Viele wissen weder, was ein Gemeinderat im Detail macht, noch, wer in diesem Gremium sitzt.

Ab 16 wählbar

Durch die Wahlrechtsreform können bei der Kommunalwahl am 9. Juni bereits Personen ab 16 wählen und aktiv gewählt werden. Um den Jungwählern einen Einstieg ins Thema Kommunalpolitik zu verschaffen, hat sich die Gemeinde Igersheim mit dem Team des J.U.K.I. eine Abendveranstaltung ausgedacht, bei der Jugendliche auf die Kandidaten der Gemeinderatswahl treffen und sich mit ihnen austauschen können.

17 Erwachsene standen den Jugendlichen zur Verfügung und stellten sich und ihre Schwerpunktthemen vor. In Igersheim treten Personen von drei Parteien für die Gemeinderatswahl an: Freie Wähler, CDU und Bündnis 90/Die Grünen.

Nach einer Einführungsrunde durch Bürgermeister Frank Menikheim, erklärte Wahlleiter Christoph Hörner anhand von Muster-Wahlbögen, wie die Wahl abläuft, wie viele Stimmen zur Verfügung stehen, was Wichtiges zu beachten ist und weshalb das Wahlrecht ein hohes Gut der Demokratie ist. Im Anschluss durften die Jugendlichen entscheiden, ob sie in direkte Kurzgespräche mit den Gemeinderatsanwärtern treten oder anonyme Fragen aufschreiben möchten, die von den Fraktionen beantwortet wurden. Etwas schüchtern, aber nicht weniger motiviert, wählten sie Variante zwei.

Konstruktive Fragen

Die konstruktiven Fragen wurden auf Zettel geschrieben und an die Fraktionen gestellt, die jeweils 30 Sekunden für die Beantwortung Zeit hatten. Nach abgelaufener Zeit ertönte ein lauter Buzzer-Ton und die nächste Partei war an der Reihe. Kurzweilig, informativ und mit viel Spaß erfuhren die jungen Gäste aktives Bürgerengagement und gelebte Demokratie. Besonders erfreulich sei der hohe Anteil an Kandidaten, die auch aus jüngeren Generationen stammen, betonte Bürgermeister Menikheim. Diese gaben als Beweggrund für ihre Kandidatur fast alle gleichermaßen den Wunsch an, durch Vielfalt und aktives Engagement die Demokratie stärken und eine echte Auswahl anbieten zu wollen. Denn nur wenn die Bürgerschaft eine Wahl zwischen verschiedenen Optionen habe, sei es auch eine wirkliche Wahl.

Positiv geäußert

Die Jugendlichen äußerten sich durchweg positiv über das Konzept. Sie hätten nun das Gefühl, Teil der Gemeindepolitik zu sein, ernst genommen zu werden und wissen, welche Gesichter für die Gemeindegestaltung verantwortlich sind. juki

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