Schauübung

Verletzter nach Arbeitsunfall geborgen

DRK-Ortsverein Höpfingen und Abteilungsfeuerwehren Höpfingen und Waldstetten zeigten ihr Können

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ad
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Höpfingen. Lehrreich und sehenswert war die Schauübung des DRK-Ortsvereins Höpfingen und der Abteilungsfeuerwehren Höpfingen und Waldstetten, die am Samstagnachmittag zahllose Besucher anlockte: An der Ecke Wiesenstraße/Am Mantelsgraben gab es allerhand zu sehen – unter anderem eine spektakuläre Einsatzleistung in einem interessanten Einsatzszenario, das DRK-Bereitschaftsleiter Timo Häfner und Gesamtkommandant Carsten Hauk koordiniert hatten. Die örtlichen Kräfte bewiesen enorme Einsatzstärke.

Ausgehendes Szenario war ein Unfall während eines Abladevorgangs von Holzstämmen mit dem Holzrücker. Dabei platzte ein Hydraulikschlauch am Greifarm des Holzrückers – so sackte der Greifarm mit den Holzstämmen ab und erfasste eine Person, die sich im Abladebereich befand.

Person eingeklemmt

Diese wurde mit dem linken Fuß unter einem Stamm eingeklemmt und zog sich eine Unterschenkelfraktur mit stark blutender Wunde zu. Zur Befreiung der Person und zur Sicherung der auslaufenden Hydraulikflüssigkeit musste die Freiwillige Feuerwehr (Abteilungen Höpfingen und Waldstetten) hinzugezogen werden.

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pol/su
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Die Befreiung der verunglückten Person erfolgte durch Sicherungsmaßnahmen des Holzstammes und unter Hinzunahme von Lufthebekissen, mit denen die Feuerwehr den Baumstamm angehoben hatte. Bei der medizinischen Versorgung der eingeklemmten Person schlug die große Stunde der DRK-Bereitschaft Höpfingen: Sie führte blutstillende Maßnahmen sowie eine patientenschonende Rettung durch. Die Rettungsmaßnahme wurde durch die Gruppenführer des DRK und der Feuerwehr besprochen und koordiniert – wie jeder Handgriff der imponierenden Schauübung: Es kam auf nahtloses Übergreifen der einzelnen Arbeitsschritte an, um die optimale Hilfeleistung zu erbringen, nichts wurde dem Zufall überlassen.

Allerdings ergab sich während des Vorgangs ein weiterer Knackpunkt: Im Laufe der Befreiungsaktion erlitt die Begleitperson der Verunfallten einen Kreislaufzusammenbruch, der ebenfalls durch die Helfer des DRK Höpfingen medizinisch versorgt wurde. Die beiden verletzten Personen wurden nach einer medizinischen Erstbehandlung für den Transport in eine Klinik in einen Krankenwagen gebracht.

Moderiert wurde die Übung von Andy Dittrich und Helmut Häfner. So informativ wie unterhaltsam brachten sie den interessierten Gästen die einzelnen Schritte des Einsatzszenarios näher und räumten ein, dass zum Bewältigen solcher Einsätze stets eine gewisse Personalstärke nötig sei.

Das Fazit war positiv: „Alle bewiesen, wie gut DRK und Feuerwehr gemeinsam arbeiten, aber so glimpflich wie heute geht es nicht immer aus“, bilanzierte Helmut Häfner und schloss auch die segensreiche Arbeit der DLRG-Ortsgruppe in seinen Dank ein.

Leider schmälerte ein Wermutstropfen das Gesehene: Obwohl der Mantelsgraben im Bereich der Wiesenstraße im Übungszeitraum gesperrt war, missachteten wiederholt Radlergruppen die eindeutige Beschilderung und widersetzten sich der daraus abzuleitenden Regel, kein feiner Zug, der vor allem im „Falle eines Falles“ für Probleme gesorgt hätte.

Nach der äußerst interessanten Übung ging es unter Applaus in die DRK-Scheune, wo das 90-jährige Bestehen des DRK-Ortsvereins Höpfingen gefeiert wurde: Das traditionelle Scheunenfest erwies sich auch heuer als Publikumsmagnet zum Ende der Sommerferien mit buntem Programm inklusive Partystimmung mit DJ-Musik und Barbetrieb. Im geselligen Gespräch war auch die Schauübung ein Thema: Natürlich hofft man niemals auf den Ernstfall - aber es mutet beruhigend an, sich in einem Solchen auf motivierte, starke und exzellent ausgebildete lokale Hilfsorganisationen verlassen zu können. ad

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