Eine stimmungsvolle Auswahl weltlicher und weihnachtlicher Stücke offerierte am Mittwoch das nahezu dreistündige Weihnachtskonzert des Musikvereins Höpfingen.
Höpfingen. Zahlreiche Besucher lockte das Weihnachtskonzert des Musikvereins Höpfingen am ersten Weihnachtsfeiertag in die Obst- und Festhalle. Das Programm beinhaltete auch Ehrungen langjähriger Aktiver.
Den ersten Teil gestaltete nach der Begrüßung von Vorsitzendem Elmar Kaiser, der an ein „von Aktivitäten, Terminen, Musikfest und Kirchenkonzert dominiertes Jahr“ erinnerte, die von Angela Bechtold dirigierte Jugendkapelle.
Auf das getragene Potpourri französischer Weihnachtslieder namens „La nuit de cloches (Fantaisie de Noell)“ folgten die von Klarinettensolistin Sarah Dörr exzellent ausgeschmückte Ode „Rocking Fantasy“, die fröhlich-mitreißende Paul-Murtha-Komposition „Forward March“ und das in die Akte „Fiesta“ und „Rock“ gegliederte, einfallsreich arrangierte Werk „Boomwhackers Party“ mit den Solisten Marisa Schell und Laurin Rechner.
Mit dem Medley „Music From West Side Story“, das die Höhepunkte aus Leonard Bernsteins Musical-Klassiker auffuhr, und der vergnüglichen Zugabe „Ma na, ma na“ verabschiedeten sich die Jungmusiker und demonstrierten mit jedem Takt ihr beachtliches musikalisches Niveau.
Gleiches gilt selbstverständlich auch für die Trachtenkapelle, die unter Leitung ihres bewährten Dirigenten Holger Dörr eine Vielzahl ansprechender Titel zum Besten gab. Dabei wechselte sich Weihnachtliches mit Ausgewähltem aus Klassik und Pop ab. Für Begeisterung sorgte gleich zu Beginn das Medley „Morgen kommt der Weihnachtsmann“, das dem Publikum ein fulminantes Wiederhören mit so einprägsamen Liedern wie „Leise rieselt der Schnee“, „Süßer die Glocken nie klingen“ und „Jingle Bells“ bescherte. „Zeitlos“ wurde es bei gleichnamiger Polka Martin Scharnagls, deren Titel auf den Charakter der Blasmusik anspielte: Auch sie gilt als zeitloses Kulturgut.
Bestens eingespieltes Ensemble
Gute Unterhaltung garantierten auch die von Solotrompeter Stefan Gerig kunstvoll ausgestalteten Variationen aus der Mini-Oper „Spaßvogel“, ehe ein Ausflug zu „Orpheus in der Unterwelt“ auf dem Programm stand. Mit jener turbulent daherkommenden, gerade durch ihr stetig anziehendes Tempo sehr anspruchsvollen Komposition des Jacques Offenbach und der bekannten „Cancan-Melodie“ leitete das bestens eingespielte Ensemble über zu den Verbandsehrungen (siehe weiteren Bericht) und der kurzen Pause, nach der mit dem ausgesprochen lebhaft dargebotenen „Radetzky-Marsch“ der nächste Glanzpunkt gesetzt wurde.
Auf der sprichwörtlichen „Zielgeraden“ trumpften Holger Dörr und die Seinen nochmals mit erstklassigen Stücken auf und rückten zahlreiche Jubiläen in den Vordergrund des Abends: Zum Einen erinnerte die zwischen Gemütlichkeit und Dramatik pendelnde „New York Overture“ nach Kees Vlak an die erste USA-Konzertreise der Höpfinger Musiker im Jahre 1979, zum Anderen wurde an das 30-Jahr-Bühnenjubiläum von Weltstar Robbie Williams erinnert. Das Medley „Let Me Entertain You“ beinhaltete einige Erfolge des Musikers.
Auf ähnliche Weise zu begeistern wussten die Musiker mit Höhepunkte von „König der Löwen“: Man konnte bei so bekannten Werken wie „The Circle Of Life“, „Hakuna Matata“ und „Can You Feel The Love Tonight“ vielleicht nicht spontan mitsingen, aber in jedem Falle mitsummen.
An den vor 75 Jahren im Dezember 1944 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommenen US-Bandleader Glenn Miller erinnerte die Trachtenkapelle mit „In The Mood“ und geschmackvollen Soloparts von Sina Kuhn, Helena Schell und Uwe Berberich sowie grandiosem Einsatz der Bläser.
Hommage an die Heimat
Als ursprünglich geplante Abschlussmelodie fungierte schließlich der von Josef Münch als ehrenvolle Hommage an die Heimat seines Vaters Paul Münch verfasste Marsch „Gruß an Höpfingen“.
Aber es kam anders: Der reiche Beifall animierte die Musiker zunächst zu den zwei ausgesprochen hörenswerten Zugaben „Wir Musikanten“ und „O du Fröhliche“, ehe die Begeisterung der Zuhörer keine Grenzen kannte und mit einer weiteren Zugabe aus dem Robbie-Williams-Medley noch ein kleines „Weihnachtsgeschenk“ bekam.
Engagement gewürdigt
So endete ein ausgesprochen charismatischer und in jeder Hinsicht bemerkenswerter Liederabend, zu dessen Gelingen gleichsam die sympathischen Moderatorinnen Helena Schell, Aline Stancl, Sarah Dörr und Marisa Schell beitrugen. Auch sie würdigte Dirigent Holger Dörr in seinem Dankesgruß, der allen Beteiligten galt.
Musikverein ehrte Mitglieder
Im Rahmen des Weihnachtskonzerts ehrte der Musikverein Höpfingen einige langjährige Mitglieder.
Durch die Verbandsehrungen führte Herbert Münkel als Präsident des Blasmusikverbands Tauber-Odenwald-Bauland.
Er zeichnete zunächst Kerstin Schuh, Bianca Haas, Stefan Häfner und Melanie Schulze für 25-jähriges aktives Musizieren aus.
Die neue Ehrung für 25 Jahre Vorstandsarbeit erhielt Irma Farrenkopf (Kassierein, Buchhaltung, Steuer), ehe eine besondere Auszeichnung das musikalische Lebenswerk Elmar Kaisers krönte: 1969 als Spieler des Flügelhorns dem Verein beigetreten, gehört er seit 1975 der Trachtenkapelle an und bekleidet seit 2000 das Amt des Vorsitzenden, nachdem er 1982 in die Vorstandschaft gewählt wurde und von 1988 an als Schriftführer gewirkt hatte. Dafür erhielt er von Herbert Münkel die goldene Ehrennadel und den persönlichen Dank für seine unermüdliche Aktivität.
In eigener Sache würdigte Münkel die Kontinuität und Treue der Höpfinger Musiker, ehe Elmar Kaiser über die Nachwuchsarbeit informierte: Derzeit durchlaufen drei Jungmusiker die Ausbildung; im Januar beginnt das Projekt „Sound Kids“ für Kinder zwischen vier und sieben Jahren. ad
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/hoepfingen_artikel,-hoepfingen-beachtliches-musikalisches-niveau-praesentiert-_arid,1577310.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.fnweb.de/orte/hoepfingen.html