Totale Mondfinsternis

Wenn der Mond in den Kernschatten der Erde tritt

Das Himmelsspektakel ist am Sonntagabend zu beobachten. Hardheimer Sternwarte hat deshalb geöffnet.

Von 
Maren Greß
Lesedauer: 
Eine totale Mondfinsternis ist am Sonntagabend in Deutschland zu beobachten. © picture alliance/dpa

Hardheim. Ein besonderes Himmelsschauspiel ist am Sonntagabend in Deutschland zu beobachten: eine totale Mondfinsternis. „Dabei wandert der Mond um etwa 18.30 Uhr in den Kernschatten der Erde“, erklärt Andreas Weniger im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten. Er ist Hobbyastrologe bei der Sternwarte in Hardheim. Die Totalität – der Mond ist also komplett verfinstert – beginnt gegen 19.30 Uhr. Um diese Uhrzeit ist der Mond jedoch nur im äußersten Osten Deutschlands am Horizont zu entdecken. „Ab 21 Uhr wandert der Mond wieder aus dem Kernschatten heraus, dann dürfte er überall gut zu erkennen sein“, erläutert Weniger.

Eine wichtige Rolle bei der Beobachtung am Himmel spielt das Wetter. Wenn es zu bewölkt ist, erkennt man nämlich gar nichts. „Das ist immer wie ein Glücksspiel“, weiß der Hobbyastrologe. Anlässlich der totalen Mondfinsternis hat die Hardheimer Sternwarte auf dem Wurmberg am Sonntagabend geöffnet. Durch das Teleskop haben die Besucher die Möglichkeit, den Mond zu beobachten. Weniger, der auch vor Ort sein wird, empfiehlt zudem, ein Fernglas mitzubringen. Denn auch damit sei die Mondfinsternis am Himmel gut zu erkennen.

Stärke der Verdunklung hängt von vielen Faktoren ab

Wie stark der Mond bei dieser Finsternis verdunkelt erscheint und welchen Farbton er annimmt, wird stark von den Gegebenheiten vor Ort und dem Zeitpunkt der Beobachtung abhängen, erklärt das „Haus der Astronomie“, ein Zentrum für astronomische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit in Heidelberg, auf seiner Homepage. Zusätzlich zu globalen Effekten, zum Beispiel durch Partikel von Vulkanausbrüchen oder Saharastaub in der Erdatmosphäre, würden durch landwirtschaftliche Aktivitäten aufgewirbelter Staub und Schadstoffe aus Industrie- und Autoabgasen in der Luft die Lichtdurchlässigkeit der Atmosphäre in Horizontnähe beeinflussen. Mögliche Farben des Mondes seien ein dunkles Grau, Braun, Kupfer und ein tiefes Rot.

Mondfinsternisbegeisterte müssten sich laut „Haus der Astronomie“ dann wieder eine Weile gedulden, denn die nächste totale Mondfinsternis am 6. März 2026 sei von Europa aus nicht sichtbar. Die nächste vom deutschen Sprachraum aus gut sichtbare totale Mondfinsternis finde erst am Vorabend des Jahreswechsels 2028/29 in den Abendstunden des 31. Dezember 2028 statt. Danach gehe es Schlag auf Schlag: Weitere totale Mondfinsternisse erwarten den deutschsprachigen Raum am 26. Juni 2029 und am 20./21. Dezember 2029. Etwa alle halbe Jahr findet nach Angaben von Andreas Weniger eine totale Mondfinsternis statt. Ob diese in der Region sichtbar sind, hänge jedoch von der Uhrzeit ab. Deshalb sei dieses Himmelsspektakel so selten tatsächlich zu sehen.

Kurz erklärt: die totale Mondfinsternis

Der Mond erscheint normalerweise hell am Himmel, weil er das Sonnenlicht reflektiert. Bei einer Mondfinsternis steht die Erde genau zwischen Sonne und Mond und wirft ihren Schatten ins All. Wenn der Mond in diesen Erdschatten gelangt, wird er teilweise oder ganz abgedunkelt. Man spricht von einer totalen Mondfinsternis, wenn kein direktes Sonnenlicht auf seine Oberfläche trifft. mg

Redaktion Im Einsatz für die Redaktionen Buchen und Sport

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten

VG WORT Zählmarke