134. Stiftungsfest der Kolpingsfamilie Hardheim

„Verantwortlich leben, solidarisch handeln“

Der Verein spendete 1000 Euro an das Walldürner Odenwald-Hospiz. Berichte und zwei Vorträge

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© Brosch

Hardheim. Bei ihrem 134. Stiftungsfest bewies die Kolpingsfamilie Hardheim am Freitag, dass der Leitspruch „verantwortlich leben – solidarisch handeln“ keinesfalls eine Worthülse ist: Der Verein spendete 1000 Euro an das Walldürner Odenwald-Hospiz.

Neben der Spendenübergabe gehörten Berichte aus dem Vereinsleben und zwei Vorträge zum Programm. Voraus ging dem Festakt im Pfarrheim der Gottesdienst im Erftaldom St. Alban mit Pfarrer Christian Wolff.

Im Pfarrheim freute sich Vorsitzender Alexandre Ost über zahlreiche Gäste und hob hervor, dass die Vereine – auch die Kolpingsfamilie – 2023 immer noch den „Corona-Nacheffekt“ spürten. Andererseits habe man bereits zum Josefsmarkt den Neubeginn feststellen können: „Die Menschen waren ausgehungert nach Geselligkeit und Festlichkeiten“, betonte er. Sein Dank galt allen Mitgliedern und Unterstützern. Jahresrückblick und Neujahrsgedanken kombinierte Schriftführer und 2. Vorsitzender Adrian Brosch. Er erinnerte an Veranstaltungen wie das Josefsmarktspektakulum, zwei Angebote zum Ferienprogramm, die Osterwanderung und die „Zukunftswerkstatt“ des Diözesanverbands Freiburg. In diesem Sinne bezog er sich auf die mögliche Zukunft des Vereinslebens, dankte dem Vorstand und sprach beste Wünsche aus.

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Über die Finanzlage informierte Kassier Rudi Gärtner.

Grußworte kamen von Bürgermeister-Stellvertreter Eric Bachmann und Pfarrgemeinderatsvorsitzendem Manfred Weihbrecht. Ersterer dankte für die regelmäßigen Angebote zum Wohle aller Generationen; letzterer bezeichnete die Kolpingsfamilie als „Aktivposten der Gemeinde“, die das kirchliche und gesellschaftliche Leben gerade in Zeiten stark zurückgehender Gottesdienstbesuchszahlen mit am Leben erhalte.

Herzstück des Abends waren zwei Vorträge. Zunächst stellte Sabina Heck-Kuhn sich und ihr Wirken als Ehrenamtskoordinatorin der Seelsorgeeinheit Hardheim-Höpfingen im Madonnenland vor. Die Höpfingerin bekleidet eine von 16 Planstellen innerhalb der Erzdiözese Freiburg und fungiert als Ansprechpartnerin für alle ehrenamtlich tätigen Personen und Gruppen im Raum der Seelsorgeeinheit. Sie berät Vereine bei Nachwuchsmangel ebenso, wie sie bei zwischenmenschlichen Missklängen einschreitet; ebenso zeigt sie Interessierten für die passenden Möglichkeiten zum Ehrenamt auf und gestaltet das „Nestcafé“. Sie verwies auf über 500 Ehrenamtler in der Seelsorgeeinheit; Kooperationspartner ist der Verein „Dienst am Nächsten“. Die gute Zusammenarbeit spiegelt sich unter anderem in der „Türöffner-Initiative“ wieder. Zum Schluss ihrer Ausführungen erwähnte sie die „Kirchenentwicklung 2030“: Hier werde der Fokus stärker als bislang auf dem gelebten Ehrenamt liegen. „Das erfordert aber auch dessen Wertschätzung“, hielt Heck-Kuhn fest.

Sodann wartete Pfarrer Christian Wolff – Präses der Kolpingsfamilie – mit einem weiteren Referat auf. Er thematisierte, was Sabina Heck-Kuhn kurz angeschnitten hatte: Sein Schwerpunkt war das Projekt „Kirchenentwicklung 2030“, das er verständlich aufbereitete. Zum 1. Januar 2026 sollen 220 Seelsorgeeinheiten der Erzdiözese Freiburg in 36 große Pfarreien verschmelzen, wobei hier zwischen dem großen Gefüge „Pfarrei“ und der „Gemeinde vor Ort“ unterschieden werde.

Der Raum Hardheim-Höpfingen werde mit fünf weiteren Seelsorgeeinheiten einer Pfarrei unterwiesen, die in Buchen stationiert wird. Die Vorgeschichte sei im Priestermangel zu finden. Angst sei unbegründet: „Für die Gemeinden ändert sich wenig“, bemerkte Wolff. Dazu trage auch bei, dass Hardheim voraussichtlich weiterhin über ein Pfarrbüro verfügen werde und es bei den bekannten Gesichtern bleibe. Im Bereich von Projekten wie Firmung und Erstkommunion könne man Synergieeffekte durch Vernetzungen schaffen. „Viele Dinge sind aber noch nicht final geklärt“, ließ der Geistliche wissen.

Auf die Pause folgte das Totengedenken: Diakon Franz Greulich als Vizepräses des 1890 gegründeten Vereins fand einfühlsame Worte und erinnerte auch an den Tod des überregional bekannten Landes- und Diözesanvorstandsmitglieds Hans-Jürgen Bundschuh (Hochhausen), der oft in Hardheim zu Gast war.

Nach der Spendenübergabe von 1000 Euro an das Walldürner Odenwald-Hospiz – Vorsitzender Alexandre Ost betonte den hohen Wert der Einrichtung, der mit den Idealen der Kolpingsfamilie harmoniere – ergriff Pfarrer Wolff das Wort. Er animierte die Besucher dazu, „sich auf den Glauben zu konzentrieren und Kolpings zeitlose Ansätze in die Zukunft zu tragen“. Mit der fröhlichen Tombola wurde im Anschluss der gemütliche Teil eingeleitet. ad

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