Hardheim. „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“: Getreu dieses Mottos bewältigte die Abteilungsfeuerwehr Hardheim im vergangenen Jahr 62 Einsätze bei einer Tagesstärke von 22 Kräften. Die Jahreshauptversammlung tagte am Samstag in der Aula des Walter-Hohmann-Schulzentrums und umfasste Beförderungen sowie Ehrungen.
Abteilungskommandant Tobias Zeller leitete den Abend schwungvoll ein; nach Begrüßung und Totenehrung führte er durch seinen Jahresbericht. Er gab bekannt, dass die Wehr aktuell 48 Einsatzkräfte umfasst.
Ehrungen und Beförderungen bei der Abteilungswehr
Geehrt wurden Michael Grimm sowie Andreas und Thomas Leiblein (25 Jahre), Albert Schweitzer (45 Jahre), Manfred May und Bernhard Seeber (50 Jahre), Willibald Fürst (55 Jahre) und Leo Dahl (60 Jahre).
Vom Festakt nachgeholt wurden die Ehrungen von Christof Krzonkalla (25 Jahre) und Jürgen Löffler (45 Jahre).
Befördert wurden Sophia Paul und Jona Reinhard (Feuerwehrmann) und Andreas Leiblein (Hauptlöschmeister).
In die Jugendfeuerwehr aufgenommen wurden Alicia Arnold, Nico Friedrich, Leo Goldschmitt und Lia Karch. Neu in die Einsatzabteilung aufgenommen wurden Maik Künzer und David Proksch, der gleichzeitig zum Feuerwehrmann in Probe befördert wurde.
Ein persönlicher Dank galt Thomas Eiler, dem Volker Michel ein Präsent im Namen aller Jugendgruppenleiter überbrachte. ad
Die Tagesstärke von 22 Personen sei „am Limit“, was sich bei einigen Einsätzen in wenig ruhmreichem Maße gezeigt habe. So appellierte er zum Mitmachen – auch Quereinsteiger seien „immer gerngesehen“. Positive Akzente setzten Aktionen wie die Teilnahme an der Heißen Ausbildung in Walldürn sowie der Brandbekämpfungslehrgang auf dem IFRT-Areal in Külsheim; auch die dank Unterstützung der Arnold-Hollerbach-Stiftung angeschaffte Drohne mit Wärmebildkamera sei ein wertvolles Instrument der Feuerwehrarbeit. Das gelte auch für das neue Einsatzfahrzeug HLF-20, das im Oktober den Weg nach Hardheim fand.
Auf der anderen Seite habe sich in Sachen „Feuerwehrgerätehaus“ nichts Neues ergeben, was Zeller angesichts Platzmangels und der schlechten Bausubstanz des Bestandsgebäudes in der Jahnstraße bedauerte. „Das neue Feuerwehrgerätehaus ist dringend notwendig“, betonte er und wandte sich an die Gemeindevertreter: „Das Projekt sollte ins Rollen gebracht werden, um der Hardheimer Wehr eine solide Zukunft zu geben!“, forderte der Abteilungskommandant.
Es folgte der Blick auf die Statistik: 2022 rückten die Floriansjünger zu 62 Einsätzen aus, darunter neben Bränden auch technische Hilfsleistungen, Verkehrsunfälle und Vegetationsbrände. 24 Übungsabende zu verschiedenen Themen vertieften vorhandenes Wissen: insgesamt flossen 991,5 Stunden in Aus- und Weiterbildung, im Schnitt wohnten den Übungen 27 Personen bei.
Übung ein Höhepunkt
„Wer immer teilnimmt, ist auf dem neuesten Stand“, hob Zeller hervor und zeichnete Paul Böhrer mit einem Präsent aus – er hatte an sämtlichen Einheiten teilgenommen. Ein Höhepunkt war die dreitägige Katastrophenschutzübung auf dem Standortübungsplatz Waldstetten, bei der eine sechs Kilometer lange Wasserförderstrecke vom Riedbach bis zum Standortübungsplatz gelegt wurde, eine logistische und technische Meisterleistung.
Schriftführer Daniel Kaufmann ging auf sechs Sitzungen sowie zahlreiche Festlichkeiten ein: In Das erfolgreiche Feuerwehrfest, der Glühweinabend, die Begleitung der Lichterprozession, des Wendelinusmarkt und der Hardheimer Fastnacht, aber auch die Maiwanderung und vor allem der Festkommers zum Doppeljubiläum „160 Jahre Abteilungsfeuerwehr Hardheim + 65 Jahre Jugendfeuerwehr“ schufen bleibende Erinnerungen.
Auf die Jugendarbeit kam Saskia Stöffel-Eiler zu sprechen, die an aktuell 17 Jugendliche und vier Neuzugänge erinnerte; 24 Übungen mit der Jugendgruppe Schweinberg und die absolvierten Abzeichen „Jugendflamme 1“ und „Jugendflamme 2“ sorgten für Freude. Über die vielseitig aktive Altersmannschaft berichtete Richard Zeller, nachdem der langjährige Obmann Peter Schenkel verhindert war. Richard Zeller war es auch, der einstimmig zum neuen Obmann der Altersmannschaft gewählt wurde; Stellvertreter ist Norbert Erbacher. Die Verabschiedung Peter Schenkels werde nachgeholt. Schenkel hatte seit 2004 als Obmann fungiert und Beeindruckendes geleistet, wie Tobias Zeller erklärte.
Die Finanzlage erläuterte Kassier Julius Meister, dem die Kassenprüfer Markus Ballweg und Mathias Schweitzer einwandfreie Buchführung bescheinigten. Reine Formsache war die Entlastung.
Nach der Vielzahl an Beförderungen, Ehrungen und Neuaufnahmen (siehe Infobox) eröffnete Bürgermeister Stefan Grimm die Grußworte. Er lobte das „vorbildliche Miteinander in Hardheim“ und unterstrich, dass der Gemeinderat „geschlossen hinter dem Neubauprojekt steht“. Dabei sparte er nicht mit Dank: „Auf die Feuerwehr kann man sich immer verlassen!“, hielt er fest.
Den Kreisfeuerwehrverband des Neckar-Odenwald-Kreises vertrat Martin Kaiser, der über verschiedene Angebote wie die Führungskräftefortbildung hinwies - diese wird im November 2024 in Hardheim stattfinden. „Gute Führungskräfte müssen fachlich, aber auch emotional kompetent sein“, betonte er.
Die Blaulichtorganisationen vertraten Rainer Schwab (Polizeiposten Hardheim), Klaus Farrenkopf (DRK-Ortsverein) und Daniel Emmenecker (DLRG-Ortsgruppe). Sie dankten für die erstklassige Zusammenarbeit, die „nicht besser laufen könnte“ und als „runde Sache“ anzusehen sei. Abrundend gab Tobias Zeller bekannt, dass das Feuerwehrfest am 1./2. Juni stattfindet. ad
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/hardheim_artikel,-hardheim-neues-feuerwehrgeraetehaus-dringend-notwendig-_arid,2182536.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.fnweb.de/orte/wallduern.html
[2] https://www.fnweb.de/orte/kuelsheim.html