Hardheim. Die heiße Phase der Fastnacht beginnt am „elften Elften“ und endet am Aschermittwoch. Mitnichten: Über den Sommer haben Aktive der FG „Hordemer Wölf“ gemeinsam mit regionalen Unternehmen kräftig Hand angelegt, um den neuen Toilettenwagen zu bauen – ehrenamtlich, nach Feierabend und an den Wochenenden. Wer arbeitet, wird jedoch reich belohnt: Das Projekt wurde mit einer Zuwendung aus dem Regionalbudget für Kleinprojekte der Regionalentwicklung Badisch-Franken unterstützt.
Einiges zu tun
Die nunmehr pünktlich zur neuen Kampagne 2023/24 abgeschlossenen Arbeiten begannen am 22. Mai – und es war Einiges zu tun: Der gebraucht gekaufte Toilettenwagen befand sich in einem beklagenswerten Zustand. Eine neue Deichsel mit Auflaufbremse, ein neuer Bodenbelag, eine komplett neue Elektrik und neue Sanitäranlagen, aber auch neue Fenster und Türen, eine neue Kabinenanlage sowie die Malerarbeiten standen auf der Agenda. Insgesamt waren über 110 Arbeitsstunden angefallen.
Die Ausstattung ist zweckmäßig – was sich auch darin zeigt, dass der Wagen beispielsweise mit einem abwaschbaren PVC-Boden ausgekleidet ist und ganz profan mit dem Wasserschlauch gereinigt werden kann. Mit Ausnahme der Innenwände wurden alle Materialien bei regionalen Firmen erstanden. Trotz durchdachter Details, zu denen auch Halogenlampen in moderner LED-Technik gehören, ist der neue Toilettenwagen beileibe kein „Luxusprojekt“, sondern dringlicher denn je: „Bei vielen kulturellen Veranstaltungen fehlte ein vernünftiger Toilettenwagen“, erklärt Vorsitzender Michael Grimm. Wohl standen zwei Fahrzeuge zur Verfügung, doch seien diese nicht für jedermann zugänglich gewesen und weisen starke Gebrauchsspuren auf.
„Nach Gesprächen mit der Gemeindeverwaltung und anderen Vereinsvorständen keimte der Gedanke auf, einen neuen Wagen zu stellen“, so Grimm. Der Anhänger wird nicht nur für die Veranstaltungen der FG „Hordemer Wölf“ zur Verfügung stehen: Er soll – gegen einen überschaubaren Obolus – sämtlichen Vereinen der Erftalgemeinde zugänglich sein, aber auch Feste, Märkte und Messen sowie touristische Veranstaltungen bereichern.
Der Grund ist klar: „Gerade regionale Feste sind es, die für Tradition, Brauchtum und Kultur stehen und Menschen anlocken, die die Region und Hardheim besuchen. Wir als FG ‚Hordemer Wölf’ wollen dem Wegfall weiterer Veranstaltungen entgegen wirken, was auch unserer Satzung entspricht – wir haben uns eindeutig dem Ziel der Pflege alter Sitten und Volksbräuche verschrieben“, stellt Michael Grimm klar. Die FG als Verein mit generationsübergreifender wie großer Mitgliederstruktur sehe in diesem Sinne eine ihrer vornehmsten Aufgaben darin, sich um den bisherigen Missstand zu kümmern – seine Notdurft muss man nämlich überall verrichten, was entsprechende und in ihrer Qualität zeitgemäße, hochwertige Sanitäranlagen erfordert.
Nun ist der Wagen fertig – und auch die optische Ausgestaltung kann sich sehen lassen. „Die Flanken wurden mit typischen Motiven aus dem Hardheimer Ortsbild wie Schloss und Raketenmodell versehen, um seine Zugehörigkeit einerseits zur FG ‘Hordemer Wölf’ und andererseits seine Bedeutung für Hardheim optisch darzustellen“, betont der Vorsitzende.
Er erinnert an die Übergabe der Leader-Förderplakette durch Jenny Heilig: Gemeinsam mit Karlheinz Haas nahm er die Plakette entgegen, die ein besonderes Projekt krönt. ad
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