Hardheim. „Ich freue mich, dass der Hardheimer Kirchenchor nun wieder als ganzer Klangkörper auftreten kann und die Corona-Zeit soweit überstanden hat“, so Pfarrer Christian Wolff in der Hauptversammlung des Cäcilienvereins St. Alban. Schließlich mussten in den letzten beiden Jahren pandemiebedingt die Aktivitäten großenteils ruhen und die Gottesdienste durften nur durch einzelne Sänger unter Einbehaltung des coronabedingten Abstandes mitgestaltet werden.
Es sind wieder „normale“ Zeiten angebrochen, aber die Folgen der Einschränkungen wirken nach. So hat sich der bereits vor der Pandemie abzeichnende Nachwuchsmangel weiter verschärft. Er stellt heute das größte Problem für die Chorgemeinschaften landauf und landab – auch in Hardheim – dar. Das machte der Rückblick auf die Vereinsarbeit im Berichtzeitraum deutlich.
Ehrungen und Aktuelles
Am 1. Weihnachtsfeiertag wird um 18.30 Uhr wieder ein „Evensong“ in Hardheim angeboten. Am 2. Weihnachtsfeiertag führt der Kirchenchor St. Alban zusammen mit Bläsern des Musikvereins Sachweinberg die „Missa brevis“ des zeitgenössischen niederländischen Komponisten Jakob de Haan auf.
Zurzeit verfügt der Kirchenchor St. Alban über 24 aktive Sängerinnen und Sänger.
Für 25-jährige Mitgliedschaft wurde Ursula Götz geehrt. Sie singt im Sopran und in der Chorschola seit 1997. Zuvor war sie im Kirchenchor Gerichtstetten aktiv. Seit 2017 fungiert sie als stellvertretende Vorsitzende.
60 Jahre: Bis zu ihrem krankheitsbedingten Ausscheiden war Helga Englert aktive Sängerin im Sopran. Mitglied ist sie seit 1959, Ehrenmitglied seit 2009. Von 1985 bis 2005 hatte sie das Amt er Notenwartin inne.
65 Jahre: Ehrenmitglied Ingrid Bayer ist seit 1956 eine wichtige Stütze im Alt. Von 1983 bis 1993 übernahm sie im Vorstand als stellvertretende Vorsitzende Verantwortung und von 1993 bis 1997 als Kassenwartin.
65 Jahre: Auch Ehrenmitglied Renate Pietschmann ist seit 1957 eine wichtige Stütze im Alt. Seit 1993 gehört sie als dessen Stimmführerin dem Vorstand an. Sie wie alle Geehrten erhielten neben einem Präsent des Chores eine Urkunde beziehungsweise ein Dankschreiben vom Diözesancäcilienverband Freiburg. i.E
In Vertretung der erkrankten Schriftführerin Irmela Günther trug Vorsitzende Irmgard Farrenkopf den Jahresbericht vor. Wie bereits 2020 wurde auch 2021 auf die sonst übliche Chorversammlung zum Cäcilienfest verzichtet. Es fand nur ein Gottesdienst mit Ehrungen statt. Ebenso fielen der Weihnachtsmarkt und das Singen für die Kranken im Krankenhaus aus.
Ab November 2021 gab es coronabedingt auch keine Chorproben mehr. Einzelne Scholasänger (Wilfried Bauch, Jutta Biller, Peter und Ortrud Biller, Ursula Götz, Stefan Schmitt, Leo Mayerhöfer Brigitte Weniger aus Gerichtstetten und Stephanie Heiden an der Orgel) gestalteten wichtige Gottesdienste mit. Für den Abend des 1. Weihnachtsfeiertages 2021 hatte sich Dirigentin Jutta Biller viel Arbeit mit dem „Evensong“, einer etwas anderen Art der sonst üblichen Vesper, gemacht.
Wenn man sich auch nicht mehr regelmäßig treffen durfte, so sorgten doch verschiedene Mitglieder durch besondere persönliche Aktivitäten wie den „Musikalischen Adventskalender“ in der WhatsApp-Gruppe des Chores für ein weiterhin gutes, familiäres und Freude spendendes Miteinander sowie die Aufrechterhaltung des Kontaktes untereinander.
Zum 80. Geburtstag des langjährigen Vorsitzenden Peter Biller im April diesen Jahres trafen sich die Mitglieder zum ersten Mal wieder in geselliger Runde. Die Ostertage wie auch das Patroziniumsfest im Juni gestalteten nochmals nur einzelne Sänger mit, während beim „Evensong“ am Ostermontag die Chorschola des Cäcilienvereins in ihrer eigentlichen Zusammensetzung zu hören war.
Nach langer Zeit gab es dann am 24. Juni auch erstmals wieder eine gemeinsame Chorprobe. „Die Freude auf das gemeinsame Singen war groß“, wie die Vorsitzende zurückblickte. „Die lange Zeit der fehlenden Proben hatte den einzelnen Stimmen allerdings erheblich zugesetzt und Stimmbildungsübungen waren vonnöten.“
In der Folge gab es weitere gemütliche Beisammensein anlässlich von besonderen Geburtstagen einzelner Mitglieder. Ehrenmitglied Nelly Hollerbach erfreute die Sängerschar mit einem Ständchen zum 100. Geburtstag.
Leo Mayerhöfer wurde 60. Irmgard Farrenkopf charakterisierte ihn als einen Menschen „mit Gespür, Takt und Sinn für Zwischentöne, der so manche Feier auf seiner Gitarre und mit seinen Liedern bereichert und eine große Stütze im Tenor ist.
Nach der coronabedingten Zwangspause trat der Kirchenchor dann erstmals an Allerheiligen 2022 beim Totengedenken auf dem Friedhof wieder als Gesamtchor auf. Auch der Cäciliengottesdienst am Sonntag wurde unter der Leitung von Dirigentin Jutta Biller (Orgel Stephanie Heiden) musikalisch umrahmt. Soweit der Jahresrückblick.
Nach dem Kassenbericht von Kassenwart Thomas Weimert bestätigte ihm Kassenprüfer Wilfried Bauch eine einwandfreie Buchführung. Leo Mayerhöfer dankte vor der Entlastung des Vorstandes namens der Mitglieder der Vorsitzenden Irmgard Farrenkopf und Dirigentin Jutta Biller für ihren unermüdlichen Einsatz. Pfarrer Christian Wolff würdigte das Engagement aller, die mit ihrer Stimme die Gottesdienste bereicherten. „Sie wirken bei der Feier der Liturgie mit und bereiten ihren Mitmenschen eine Freude.“
Der Präses thematisierte auch die schwierige Mitgliedersituation. Landauf landab seien immer weniger, vor allem junge Christen bereit, die Kirchenchöre aktiv zu unterstützen und sich – im Gegensatz zu Projektchören – regelmäßig wöchentlich zu Proben zu treffen.
„Immer mehr Chöre sind mangels Mitglieder nicht mehr singfähig“, so die traurige Bilanz. Deshalb wurde nochmals an alle Sangesfreunde appelliert, sich dem Cäcilienverein St. Alban Hardheim anzuschließen.
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