Traditionsveranstaltung

„Karschdäider Kartoffelfest“ mit viel Liebe zum Detail

Das Kartoffelfest in Gerichtstetten begeisterte mit Kulinarik, Tradition und einem starken Gemeinschaftsgefühl.

Von 
Adrian Brosch
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Das Kartoffelfest gehört inzwischen untrennbar zum „Karschdäider“ Jahresprogramm. © Adrian Brosch

Gerichtstetten. Mit dem Kartoffelfest hatte sich der Bürgerverein Gerichtstetten am Wochenende selbst übertroffen: So viel Liebe zum Detail wie im Keltendorf findet man selten. Jeder kam auf seine Kosten, fühlte sich wohl und dürfte seine Entscheidung zugunsten „Karschdäides“ nicht bereut habe.

Das Wetter spielte schließlich auch mit: Der Spätsommer zeigte sich von seiner schönsten Seite, als Karl Schretzmann am Samstagabend die schon bei der Eröffnung zahlreichen Gäste begrüßte. Als Vorsitzender des Bürgervereins bezeichnete er die Ausrichtung des Kartoffelfests als Ehre und Pflicht zugleich: „Unser Kartoffelfest gehört inzwischen untrennbar zum Karschdäider Jahresprogramm“, betonte er und dankte neben dem engagierten Aufbauteam und allen Helfern den vielen Gästen.

Gleichsam übermittelte er die Grüße von Bürgermeister Stefan Grimm und hieß einen Ehrengast willkommen: Kein Geringerer als Peter Hauk, MdL, Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, nahm den Bieranstich vor. Unter Anleitung von Moritz Bauer (Distelhäuser Brauerei) zapfte er das Pilsfass an und sparte beim Anstoßen nicht mit Lob für Konzept und Ausrichtung des Festwochenendes im Keltendorf: Als Schaufenster der regionalen Landwirtschaft zeige es eindrucksvoll auf, was dieselbe zu leisten vermöge – auch das Motto mit „Kulinarik rund um die Kartoffel“ lasse aufhorchen. Gleichzeitig stehe das Fest für den starken Zusammenhalt auf dem Dorf – eine klassische Stärke des Ländlichen Raums.

Spätestens jetzt konnte man sich niederlassen – hier konnte man sich vom ersten Moment an wohlfühlen: Man traf Freunde und Bekannte, fand schnell ein Gesprächsthema, genoss kühle Getränke und allerhand Spezialitäten mit und ohne Bezug zur Kartoffel – von Semede mit Apfelbrei über saure Kartoffeln mit Blut- und Leberwurst bis hin zu Pommes frites mit Würstchen war alles zu haben, was das Herz begehrt – und konnte sich verweilen.

Zum stilechten Ambiente trug auch die liebevolle Dekoration bei: Ein Stand klärte über die Vielzahl der Kartoffelsorten auf, historische Traktoren luden zum Bestaunen und Erinnern an die „guten alten Zeiten“ ein, herbstlich-fröhliche Gestecke erfreuten das Auge ebenso wie die friedlichen Hühner im Gatter. Natürlich lag Musik in der Luft: Als die Sonne versank, spielte der Musikverein „Bavaria“ Neunkirchen zum Tanz auf. Bis in die Nacht saß man beieinander und freute sich – so muss das sein!

Der Sonntagmorgen begann mit einem Wortgottesdienst, nach dem das Mittagessen serviert wurde – natürlich bestand die Speisekarte mit aus dem Besten rund um die Kartoffel. Am Nachmittag erfreute die Musikkapelle Bretzingen die zahlreichen Besucher mit passender Gute-Laune-Musik. An die Kleinen wurde mit dem sympathischen Kinderprogramm gedacht.

Bei alledem verstand sich das Kartoffelfest nicht nur ideales Ziel für einen Wochenend-Ausflug: Es möchte die Besucher auf den hohen Wert regionaler Lebensmittel hinweisen – und lieferte einen guten Grund, beim nächsten Einkauf einmal mehr auf lokale Produktion, kurze Transportwege und hochwertige Rohstoffe zu achten.

Mit dem Besuch zeigte sich Karl Schretzmann sehr zufrieden – zumal auch weiter entfernte Autokennzeichen unter den Parkenden zu entdecken waren: Das „Karschdäider Kartoffelfest“ ist längst kein Geheimtipp mehr – und jeder Besuch lohnt sich!

Nach dem Bieranstich wurde gefeiert. © Adrian Brosch

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