Im April geht das „Friedhofscafé“ an den Start

Hardheim. Ein „Kaffeekränzchen“ gegen die Einsamkeit scheitert oft an inneren Hemmungen: Wer einsam ist, öffnet sich in der Regel ungern. Einen anderen Weg geht die Nachbarschaftshilfe Hardheim und Umgebung: Im April geht das „Friedhofscafé“ an den Start, das sich an trauernde und einsame Menschen richtet. Das tut es am jeweils zweiten Sonntag eines Monats von 14 bis 16 Uhr und vorläufig zwischen April und Oktober – bei jeweils guter Witterung.

„Das Friedhofscafé soll der Zielgruppe Kontakt und Austausch mit Gleichgesinnten zu finden. Es versteht sich als Ort zum Begegnen und Verweilen“, betont Einsatzleiterin Christel Erbacher. Die Gemeinschaft mit anderen Menschen in vergleichbaren Lebenssituationen könne dabei helfen, die eigene Trauer zu bewältigen und zurück ins Leben zu finden. Gerade ältere Menschen und Trauernde seien Personengruppen, die die Gesellschaft oft zu vergessen scheint – durch das Friedhofscafé versucht die Nachbarschaftshilfe indes, diese Vereinsamung zu verhindern: „Der Friedhof mag als makaberer Standort für ein Café erscheinen, ist aber leider oft der einzige Platz, an dem sich die Zielgruppe außer den eigenen vier Wänden länger aufhält“, gibt sie zu bedenken. Hier setze das Projekt auf die Vernetzung. „Es kann bewirken, dass Trauernde wieder in Vereinen und sozialen Einrichtungen aktiv werden, neuen Mut fassen, sich wieder in die Gesellschaft integrieren und am sozialen Leben teilnehmen. Dann sind Treffen, Kontakte und Austausch auf privater Ebene denkbar“, schildert Erbacher. Die Idee könne sicher auf jedem größeren Friedhof umgesetzt werden, konzentriere sich aber im Falle der Nachbarschaftshilfe zunächst auf die Kerngemeinde Hardheim. „Ob und wie die Idee ausbaufähig ist, zeigt die Zeit“, bemerkt die Einsatzleiterin. ad