Hardheim. Fast zwei Jahre lang haben Madeleine Franzwa und Elena Dittmann nach Räumen für ihre eigene Hebammenpraxis rund um Hardheim gesucht. Sie hatten die Hoffnung schon fast aufgegeben, doch dann wurde im Krankenhaus etwas frei. Die beiden Hebammen haben am Montag in ihrer Praxis die ersten Frauen empfangen, am Donnerstag fand die offizielle Eröffnung im Beisein von Bürgermeister Stefan Grimm und Krankenhausverwaltungsleiter Lothar Beger statt.
„Es freut mich sehr, dass Sie den Mut hatten, Ihre eigene Praxis in Hardheim zu eröffnen“, sagte das Gemeindeoberhaupt. Die Hebammen würden das Angebot in der Erftalgemeinde gut abrunden. „Das war ein absoluter Glücksgriff“, betonte Lothar Beger. Die Räume, in denen zuvor Orthopäde und Unfallchirurg Arne Bieling seine Patienten behandelte, werden nun „absolut sinnvoll genutzt“.
Großes Einzugsgebiet
In weniger als zwei Wochen wurde umgebaut, Wände gestrichen und zusätzliche Türen eingebaut. Aus den ehemaligen Behandlungszimmern wurde eine Hebammenpraxis. Neben einem Wartebereich haben Madeleine Franzwa und Elena Dittmann jeweils ihr eigenes „Büro“ und einen gemeinsamen Raum für das CTG sowie Lagermöglichkeiten. Es könnten außerdem weitere Hebammen in die Praxis im Erdgeschoss mit einsteigen.
Das Einzugsgebiet der beiden erstreckt sich über die Gemeinden rund um Hardheim – bis nach Külsheim und Königheim im Main-Tauber-Kreis. Hebammen seien im Nachbarlandkreis laut Elena Dittmann nämlich Mangelware. Die Hardheimerin wird deshalb auch weiterhin als Beleghebamme im Caritas-Krankenhaus in Bad Mergentheim angestellt sein.
Für die beiden Hebammen geht mit der Praxis in Hardheim nicht nur ein jahrelanger Wunsch in Erfüllung. Sie können dadurch auch ihr Angebot erweitern. Das Refektorium des Krankenhauses können sie für Geburtsvorbereitungs- und Rückbildungskurse nutzen. Dittmann wird im Sommer außerdem eine Weiterbildung beginnen, um künftig auch Schwangeren- und Rückbildungsyoga anzubieten. „Die Praxis ist für uns eine Riesenchance“, fasste Madeleine Franzwa zusammen.
Man wolle die Synergieeffekte, die das Krankenhaus mit sich bringe, nutzen. Zwei Stockwerke über den Hebammen haben beispielsweise die Gynäkologen Vera Schoeder und Martin Teichmann ihre Praxis. „Das ist ein großer Vorteil, dass wir alles aus einem Haus anbieten können“, betonte Bürgermeister Grimm und wünschte viel Erfolg.
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