Hardheim. Seit Jahrzehnten wurde es in Hardheim bedauert, dass es keinen gemeindeeigenen, ausreichend großen Festsaal für Veranstaltungen gab. Während in anderen Gemeinden gleicher Größe längst solche Räumlichkeiten vorhanden waren, war man in Hardheim auf die durch Säulen halbierte Zehntscheune angewiesen. Die Aufnahme entstand während der Leistungsschau 1949 und zeigt deutlich die Pfeiler in der Mitte des Raumes.
Ging es um die Durchführung größerer Veranstaltungen, musste man auf die Säle der Gasthäuser „Rose“ und „Prinz Karl“ oder auf den Kinoraum der „Erftallichtspiele“ zurückgreifen. Besonders die Benutzung des Kinos stieß immer öfter an die Grenzen der Machbarkeit, denn die Filme gewannen in den Nachkriegsjahren enorme Bedeutung und zogen Besucher an; die Vorstellungen waren meist ausverkauft und die Ausleihe populärer Filmstreifen kostete immer mehr Geld und musste zur Kostendeckung durch den Eintritt eingespielt werden.
Schließlich bestand in der Festhalle infolge baulicher Vernachlässigungen ein erheblicher Reparaturrückstau zumal irreparable Schäden drohten. Dabei waren zwei markante Probleme zu beseitigen. Hardheim hatte bis dahin keine Turnhalle für den Schul- und Vereinssport und andererseits fehlte eine Halle, in der Bürgerversammlungen, Feiern, Theateraufführungen usw. abgehalten werden konnten. Die Größe des Gebäudes mit einer Länge von 68 Metern und einer Breite von zwölf Metern ließ eine Lösung zu ermöglichen, die beiden Gesichtspunkten Rechnung tragen konnte.
Die Zehntscheune wurde im Rahmen der Umbaumaßnahmen geteilt in eine Turnhalle, um die sportlichen Belange zu erfüllen. Mit dem Einbau eines Stahlsprengwerkes konnte man die Herausnahme der störenden Säulen erreichen und mit dem Einbau einer nach modernsten Gesichtspunkten gestaltete Bühne mit der neuesten Bühnentechnik konnten die Bedürfnisse für einen Festsaal befriedigen, ohne dass die Sicht zur Bühne gestört war.
Der große Saal der Festhalle nach dem Umbau
Mit der Unterstützung einer Brauerei gegen langfristige Belieferungsrechte konnte eine moderne Küche eingebaut und die Bestuhlung des Festsaals beschafft werden, so dass ein Fassungsvermögen von rund 800 Personen erreicht werden konnte. Hardheim besaß danach eine der modernsten Festhallen des gesamten Landkreises.
Im Rahmen der Hardheimer Heimatwoche wurde nun dieses gelungene Werk der gesamten Bürgerschaft vorgestellt und wurde bei den täglichen Veranstaltungen auch richtig „eingeweiht“.
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