Treffen der Vereinsvertreter

Hardheim: „Digitaler Dorfplatz“ als Plattform für die Bürger

Petra Swonke von der Firma „Crossiety“ stellte das Angebot vor, das es als App und als Desktop-Variante gibt.

Von 
Maren Greß
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Die Vereinsvertreter aus Hardheim und den Ortsteilen wurden in der vergangenen Woche über den „digitalen Dorfplatz“ informiert. © Maren Greß

Hardheim. Ein Ort, an dem man gebündelt Veranstaltungen und Neuigkeiten findet, sich austauschen und Kontakte knüpfen kann. Das alles bietet der „digitale Dorfplatz“. Ob auch in Hardheim eine solche Bürger-App eingeführt werden soll, wird derzeit diskutiert. Beim Treffen der Vereinsvertreter am Mittwoch in der Aula des Walter-Hohmann-Schulzentrums stellte Petra Swonke von der Firma „Crossiety“ das Konzept ihres Unternehmens vor. Der „digitale Dorfplatz“ sei sowohl als App aber auch als Desktop-Variante verfügbar. Im Gegensatz zu anderen Plattformen wie Facebook oder Instagram sei der „digitale Dorfplatz“ datenschutzkonform, so Swonke. Unter anderem müsse man sich über zwei Faktoren verifizieren. Ein weiterer Vorteil sei, dass keine Ressourcen im Rathaus notwendig seien, um den „digitalen Dorfplatz“ zu managen. Dafür gebe es das „Communitymanagement“, das die Plattform überwache.

Am Beispiel der Gemeinde Neckartenzlingen (Raum Stuttgart) erklärte Swonke die Funktionen des „digitalen Dorfplatzes“. Vom Erscheinungsbild wirkt es wie eine Facebook-Seite oder -Gruppe: Vereine und Institutionen können mit Beiträgen auf ihre Veranstaltungen hinweisen – zum Beispiel Feuerwehrfest oder Jahreskonzert. Aber auch die Gemeinde könne die Plattform als Kommunikationsmittel nutzen, um etwa auf kurzfristige Straßensperrungen oder Stromausfälle hinzuweisen.

Über den Veranstaltungspost kann man direkt zusagen

Der lokale Veranstaltungskalender biete einen Überblick über die bevorstehenden Events in der Kommune. „Falls eine Anmeldung notwendig ist, kann man direkt über den Veranstaltungspost zusagen“, erklärte Swonke. Der Organisator erhalte kurz vor Beginn dann eine Teilnehmerliste.

Über den „digitalen Dorfplatz“ gebe es zudem die Möglichkeit, mit Einzelpersonen zu chatten – ohne dass man die Handynummer oder E-Mail-Adresse der Person habe. Auch könne man Gruppen gründen. Die Gemeinde Neckartenzlingen nutze laut Swonke die Gruppenfunktion als Mängelmelder. Bürger würden Bilder der Mängel schicken und Mitarbeiter des Rathauses antworten darauf. „Ziel ist es, alles in einer Plattform zusammenzubringen“, sagte Swonke. Man könne private Gruppen gründen – beispielsweise für den Vorstand eines Vereins – und dadurch könne man künftig auf Whatsapp-Gruppen verzichten. Der „digitale Dorfplatz“ stehe auch Gewerbetreibenden offen, die dort Einblicke in ihre Arbeit geben oder Stellenanzeigen hochladen können.

Kosten: Ein Euro pro Bürger pro Jahr

Die Kosten für den „digitalen Dorfplatz“ belaufen sich nach Angaben von Swonke auf einen Euro pro Bürger pro Jahr. Darin enthalten sei auch die Unterstützung durch das Communitymanagement.

„Es ist nicht geplant, dass der ,digitale Dorfplatz‘ das Amtsblatt ablösen soll“, betonte Bürgermeister Stefan Grimm auf Nachfrage. Er sehe die Plattform eher als Ergänzung. Die Meinungen der Vereinsvertreter waren gespalten: Während einige der Auffassung waren, dass dieses Angebot zehn Jahre zu spät komme und sich die Vereine inzwischen anders organisiert hätten, glauben andere, dass es eine gute Idee sei. „Wir in Gerichtstetten würden dadurch wahrscheinlich mehr erreichen, denn einige haben kein Whatsapp oder Facebook“, sagte zum Beispiel Karl Schretzmann.

Der Bürgermeister rief die Vereinsvertreter dazu auf, dieses Thema „sacken zu lassen“ und anschließend der Gemeinde eine Rückmeldung zu geben. Man werde darüber im Gemeinderat diskutieren und alternative Angebote, die teilweise auch weniger kosten, einholen.

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