Hardheim. Sascha Herwig ist begeisterter Mountainbikefahrer und europaweit auf Strecken unterwegs. Nur eins hat dem Hardheimer bisher immer gefehlt: eine Mountainbike-Strecke in der Erftalmetropole. „Die Idee kam aus meinem Hobby heraus“, erzählt er im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten.
In enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Hardheim, der Forstbetriebsleitung und den Revierförstern entschied man sich, die sogenannten Trails im Gemeindewald an der Wolfsgrubenhütte zu starten.
Fast ein Jahr Bauzeit
Im vergangenen Jahr schlossen sich einige Freiwillige der Mountainbikegruppe an, einer Abteilung des Vereins Mühlenradweg. „Fast ein Jahr haben wir an der Strecke nun gebaut“, erklärt Herwig, der als Leiter der Mountainbikegruppe fungiert. Finanziert wurde der Bau zum Großteil aus Eigenmitteln, doch auch der Naturpark Neckartal-Odenwald förderte das Projekt.
Wissenswertes
„HA 1“ ist Hardheims erste Mountainbikestrecke.
Sie ist unterteilt in: Wolfstrail 1, Wolfstrail 2, Wolfstrail 3, Margarethentrail 1 und Margarethentrail 2.
Die Gesamtlänge der Strecke beträgt 16,6 Kilometer.
Hierbei werden etwa 620 Höhenmeter überwunden.
Die 16,6 Kilometer setzen sich zusammen aus: knapp 4,1 Kilometer Trailanteil, 8 Kilometer befestigter Waldweg und 4,5 Kilometer Straße.
Die Strecke ist für Mountainbikes und E-Mountainbikes geeignet.
Weitere Informationen und eine Bildergalerie zum Mountainbike-Trail gibt es auf der Facebookseite („MTB Hardheim“) und der Homepage (www.mtb-hardheim.de). mg
In Eigenregie erbaute die Truppe fünf Trails: den Wolfstrail 1, 2 und 3 sowie den Margarethentrail 1 und 2. Alle zusammen ergeben die erste Strecke der Erftalmetropole: die „HA 1“. Es gibt unterschiedliche Schwierigkeiten, so dass die Strecke für jeden befahrbar ist.
Als Start und Ziel des 16,6 Kilometer langen Rundweges haben sich die Verantwortlichen den Hardheimer Schlossplatz ausgesucht. „Dort stehen ausreichend Parkmöglichkeiten und öffentliche Toiletten zur Verfügung. Außerdem sind Biergärten und Gaststätten in Schlagdistanz“, begründet Herwig die Entscheidung.
Fünf Trails
Vom Schlossplatz geht es quer durch Hardheim, hinaus zur Wolfsgrubenhütte. Dort startet der dreiteilige Wolfstrail. Danach geht es auf befestigten Waldwegen hinauf zur Hubertushütte. An dieser gelingt der Einstieg in den zweiteiligen Margarethentrail. Wenige Meter darauf folgt der Verbindungsweg zur Landstraße nach Miltenberg. An einer großen Haltebucht muss man die Landstraße überqueren und gelangt auf den Mühlenradweg entlang der Erfa, der zurück zum Schlossplatz führt.
Offiziell eingeweiht ist die Strecke noch nicht, denn das für Mai geplante Fest musste Corona-bedingt abgesagt werden. Eine „virtuelle Eröffnung“ ist noch für diesen Monat vorgesehen. „Die offizielle Einweihung soll dann vielleicht im nächsten Jahr erfolgen“, so der Hardheimer.
Gut angenommen wird die „HA 1“ bisher trotzdem. „Von April bis Juni hatten wir etwa 635 Befahrungen“, freut sich Herwig und fügt an: „Die Gäste kamen teilweise aus Kaiserslautern oder von noch weiter her.“
Gerade in diesem Sommer, den viele doch in Deutschland verbringen, ist die Mountainbikestrecke ein attraktives Ausflugsziel und auch eine „schöne Ergänzung für Hardheim“, von der ebenfalls die Gastronomie und Hotellerie profitieren kann: „Viele Fahrer kehren danach in eine Gaststätte ein oder bleiben auch über Nacht, um am nächsten Tag die Strecken in der Umgebung zu fahren“, vermutet der Leiter der Mountainbikegruppe.
Die rund 635 Befahrungen in etwa drei Monaten hinterlassen freilich auch ihre Spuren an der Strecke, so dass Sascha Herwig und seine Kollegen diese regelmäßig kontrollieren und instandhalten müssen. „Da wir ja selber fahren, kontrollieren wir etwa einmal in der Woche die Strecke. Wenn es stark geregnet oder gewittert hat, fahr ich oft schon am nächsten Tag hoch und schaue nach“, erklärt er.
Für die Sicherheit ist jeder Fahrer selbst verantwortlich. „Wir können nicht mehr machen, als darauf hinzuweisen, dass mit Vollschutzhelm und Protektoren gefahren werden soll“, verdeutlicht Herwig. Zu Unfällen kommt es hin und wieder trotzdem.
Rettungsplan erarbeitet
Da sich die Trails mitten im Wald befinden, hat die Mountainbikegruppe einen Rettungsplan erarbeitet. Dieser liegt der Feuerwehr und dem DRK vor, und Verletzte können so schneller geborgen werden. Herwig weist darauf hin, dass der Rundweg zwar nicht abgegrenzt ist, Fußgänger sollen sich aber dennoch von der Strecke fernhalten. „Das kann sonst gefährlich werden“, mahnt er an.
Über die „HA 1“ hinaus hat die Mountainbikegruppe noch weiter Projekte auf der Agenda: „Wir planen eine Art Jugendgruppe. Sie sollen etwas über den Trailbau lernen und natürlich trainieren. Hier wollen wir auch mehr die Mädchen mit einbeziehen“, erzählt der Hardheimer.
Zudem ist für den August ein mehrtägiger Ausflug mit der Gruppe geplant und auch neue Trails und Strecken wurden schon angesprochen.
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