In mühevoller Kleinarbeit

Geschichte der ehemaligen „Krone“ in Hardheim recherchiert

Claus Bernhard hat sich mit der Gaststätte und deren Entstehung befasst

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Im Haus der Kaufmannsfamilie Barth am Marktplatz (heute Volksbank) war über viele Jahre das Gasthaus „Zur Krone“ untergebracht. Das Bild zeigt das Gebäude mit dem alten, eisernen Brunnen auf einer Postkarte um das Jahr 1920. © Torsten Englert

Hardheim. Claus Bernhard wurde zwar wie damals üblich in Würzburg geboren, er ist aber dennoch ein Ur-Hardheimer. Seine Familie, die Bildhauerdynastie Bernhard, stammt aus der Herrschaft Kronburg bei Memmingen und ist seit 1780 in Hardheim ansässig. Er ist weithin bekannt als Kenner der Abstammung der Hardheimer Familiennamen und der Ortsgeschichte.

So hat er unter anderem die Geschichte der Hardheimer Stromversorgung aufgearbeitet und gilt als „Entdecker“ der Abstammung des Namens „Doggenbrunnen“ und verfasste hierüber sogar ein Märchen.

Mit 89 Jahren hat er jetzt die Geschichte des ehemaligen Gasthauses Krone in Hardheim recherchiert und aufgearbeitet. Die Gasthäuser, die es von alters her, etwa ab dem 17./18. Jahrhundert, in Hardheim gab, sind ihrem Namen und Standort nach dem größten Teil der Einwohner noch bekannt. Von einigen, wie „Weißes Ross“, „Sonne“, „Grüner Baum“ (ab 1842 „Badischer Hof“) sind ihre Gebäude noch heute im Ortsbild gegenwärtig, und der „Ochsen“ ist als Gasthaus wie eh und je belebt, seit Frühjahr dieses Jahres mit der neuen Wirtin Nina Engels.

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Matthias Ernst
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Zu den seit Jahren nicht mehr bekannten Gasthäusern gehört die bei nahezu der gesamten Bevölkerung in Vergessenheit geratene „Zur Krone“, gelegentlich auch „Zur goldenen Krone“ genannt. Dass bei einigen Wenigen noch eine karge Erinnerung an die einstige Existenz der Krone im Bewusstsein ist, rührt wohl daher, dass sie in Heft 1 von 1930 und Heft 2 von 1932 der „Hardheim, Bausteine zu seiner Geschichte“ von Gymnasialprofessor Julius Rapp erwähnt wird.

In mühevoller Kleinarbeit hat Claus Bernhard die Geschichte der Gaststätte „Zur Krone“ aufgearbeitet, die mit dem Ableben letzten Kronenwirts Valentin Seischab (1832-1881) 1881 erlosch. Wie Claus Bernhard feststellte, hat der jeweilige Wirt die sogenannte „Schildgerechtigkeit“, also „Zur Krone“ als Konzession erworben und etablierte das Gasthaus in seinem eigenen Wohn-Anwesen mit dem ihm eigenen Standort. Gab dann ein Wirt das Gasthaus auf, konnte ein anderer Wirt die Schildgerechtigkeit kaufen und das Gasthaus wurde an völlig anderer Stelle im Ort mit dem Namen „Zur Krone“ eröffnet und betrieben. Diese Standorte waren unter anderem in der Miltenberger Straße, am Marktplatz und in der Walldürner Straße.

Als Wirte konnte Claus Bernhard die folgenden Personen recherchieren: Johann Valentin Seeber (1690-1752), Johann Valentin Seeber jun. (1717-1800), Josef Götz, Heinrich Martin, Michael Horn, Johann Lang Franz Anton Dörr (1783-1870), Johann Alois Barth (1771-1844), Karl Anton Barth (1804-1884) und Franz Valentin Seischab. En

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