Neue Entwicklungen in Hardheim

Erfapark: Bisheriges Konzept ohne Zukunft, und „Edeka“ kommt

Die Hoffnungen auf ein modernes Einkaufszentrum mitten in Hardheim sind massiv gesunken. „Schoofs“ räumt dem bisherigen Konzept keine Zukunft mehr ein und hat das „Eirich-Areal“ an „Edeka“ verkauft.

Von 
Michael Fürst
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Das alte "Eirich-Areal" ist verkauft: Der Lebensmittelhändler „Edeka“ ist der neue Eigentümer. Dies bestätigte Muhamed Younis, Geschäftsführer von „Schoofs“, den FN. © Michael Fürst

Hardheim. Es kommt Bewegung in das Projekt „Erfapark 2.0“: Das alte „Eirich-Areal“ ist verkauft. Der insolvente Investor „Schoofs“ hat dieses Gelände an eine Supermarkt-Kette veräußert – und zwar an „Edeka“. Eigentlich wollte „Aldi“ aus dem bisherigen Gebäude ausziehen und im Hardheimer Ortszentrum neu bauen. Doch dieser Verkauf an „Edeka“ zieht Konsequenzen nach sich, denn nun muss das Einzelhandelsgutachten, das schon vor zwei Jahren einen Schiefstand aufwies, wieder völlig neu gedacht und überarbeitet werden. Dazu gibt es Neuigkeiten zum Erfapark an sich. Doch der Reihe nach.

„Edeka“ auf dem „Eirich-Areal“: „Schoofs“-Geschäftsführer Mohamed Younis bestätigte den Verkauf auf Anfrage der Fränkischen Nachrichten mit einem klaren „Ja“. Der Lebensmittelmarkt selbst tat das nicht und ließ durch Stefanie Schmitt (Vorstandsassistenz und Unternehmenskommunikation) diese Antwort übermitteln: „Gegenwärtig können wir uns jedoch nicht dazu äußern. Grundsätzlich liegt es immer in unserem Interesse, unser Filialnetz zu optimieren und auszubauen.“ Weshalb seitens „Edeka“ Geheimniskrämerei betrieben wird, könnte am folgenden Punkt liegen.

Einzelhandelsgutachten: Schon jetzt hat Hardheim, gemessen an der Einwohnerzahl zu viel Verkaufsfläche für Lebensmittelmärkte. Die Problematik wurde vor zwei Jahren auch im Beisein von Sylvia M. Felder, der Präsidentin des Regierungspräsidiums Karlsruhe, neu geregelt. Sollte „Edeka“ in Hardheim tatsächlich einen Vollsortimenter planen, ploppt das Thema von neuem auf. Nach FN-Recherchen stellt sich der Sachverhalt wie folgt dar: Wenn sich ein Vollsortimenter mit tendenziell höherem Verkaufsflächenbedarf auf dem „Eirich-Areal“ ansiedeln wollte, wäre das kein Selbstläufer. Das Areal wurde für einen Discounter mit maximal 1200 Quadratmeter Verkaufsfläche entwickelt. Beim Erfapark kann größer gebaut werden. Beide Verkaufsflächen so genehmigt zu bekommen, war damals sehr viel Arbeit für die Gemeindeverwaltung und hat enorm viel Zeit gekostet. Solch eine Arbeit kann nun wieder auf die Gemeinde zukommen.

Bauliche Mängel erschweren die Revitalisierung

Zukunft des Erfapark: Die FN haben mit Muhamed Younis gesprochen, dem Geschäftsführer von „Schoofs“. Er sprach beim Projekt „Erfapark 2.0“ „von einer kritischen Entwicklung“, und konkret auf die Zukunfts-Chancen angesprochen, antwortete er: „Der Erfapark an sich in der aktuellen Konzeption hat sicherlich wenig Zukunft und ist eine Last für eine Entwicklung an diesem Standort. Wir haben sehr viel investiert. Der bauliche Zustand mit vielen Mängeln erschwert eine Revitalisierung. Allein das Thema Brandschutz ist eine riesige Herausforderung. Ich habe mich stets für den Erhalt und die Sanierung eingesetzt. Ich muss aber inzwischen zugeben, dass meine Mitarbeiter und die Fachgutachter recht hatten und das aktuelle Gebäude keine Zukunft haben kann. Das bedeutet keineswegs, dass das ,Erfapark-2.0-Projekt‘ keine Zukunft hat. Mit einer komplett neuen Entwicklung hat man mehr Chancen, eine wirtschaftliche Lösung zu finden.“

Rums, das sitzt erst einmal. Sollten all die Hoffnungen, die bei den Hardheimern und den Bürgern aus der Umgebung geweckt wurden, ein schickes Einkaufszentrum zu erhalten, nun zerplatzen wie eine Seifenblase? Noch gibt Younis ein wenig Hoffnung. Er sagt: „Wir suchen mit der finanzierenden Bank einen neuen Investor, der diese neue Entwicklung begleitet und umsetzt. Wir sammeln gerade Ideen und Impulse. Es gibt konkrete Ansätze. Es wäre aber zu früh, darüber konkret zu berichten. Wir müssen die Gemeinde und die Bürger erneut einbinden. Und es muss eine wirtschaftliche Lösung sein. Wie gesagt: Es setzt vermutlich eine komplette Neuorientierung voraus.“

So reagiert die Gemeinde: Bürgermeister Stefan Grimm sagte auf FN-Nachfrage: „Wir sind in viele Gespräche eingebunden, bei anderen werden wir informiert. Wir sind auch noch mit einem anderen Investor im Gespräch. Aber da ist es noch zu früh, öffentliche Statements dazu abzugeben. Es tut sich einiges, das sieht man, dass es einige Interessrenten gibt.“ Überrascht war Grimm also keineswegs von der Entwicklung. Er wirkte im FN-Gespräch entschlossen, den weiteren Weg aktiv mitzugestalten.

Ressortleitung Reporterchef und Leiter der Sportredaktion

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