Für alle nicht Eingeweihten dürfte es eine Überraschung gewesen sein: Ralf Schmollinger verkörpert erneut „Ritter Wolf von Hardheim“ – und Sandra Erhard seine Gemahlin, „Ihre Lieblichkeit Margarethe“.
Hardheim. Wie eh und je gleich zum Auftakt vollauf beschwingt und närrisch, zudem ehrgeizig und mit derzeit notwendigem, gewaltigem Aufwand im Bemühen um vollkommene Corona-Konformität, gelang der FG „Hordemer Wölf“ am Samstag der Einstieg in die neue Kampagne anlässlich des „Elften im Elften“ bestens.
Viele vom närrischen Brauchtum angetane Wolfsheimer waren auf den stimmungsvoll illuminierten Schlossplatz gekommen, um das fesche Herrscherpaar in Person des „Ritters Wolf von Hardheim“ und seiner Gattin „Margarethe“ kennenzulernen.
Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Michael Grimm bildete der Einzug der Aktiven der FG „Hordemer Wölf“ zusammen mit den für die musikalische Gestaltung des Abends zuständigen Gruppen – wie dem Spielmannszug Tauberbischofsheim und den „Umpferpforzern“ aus Boxberg – den beeindruckenden Start in den stimmungsvollen Abend.
Das „Geleit“ übernahm FG-Präsident Daniel Weber in der von ihm gewohnten souveränen Form. Er begeisterte die Besucher mit seinen in gekonnte Verse und Reime gekleideten närrischen Grußworten und Betrachtungen und lief gleich zum Auftakt zu großer Form auf. Ihm war es eine Genugtuung, ankündigen zu können: „Am Elften Elften, elf Uhr elf – steigen sie empor die Wölf“. Er freute sich: „Endlich ist es soweit, es beginnt die fünfte Jahreszeit“. Dies müsse allerdings unter Beachtung der durch die Pandemie verursachten Vorschriften in Form „dunkler Wolken“ geschehen, denen sich die FG ganz selbstverständlich beuge.
Deutlich machte der Präsident denn auch mit seinen Versen, dass man sich erst nach Abwägung aller Argumente für fastnachtliches Feiern entschieden habe und betonte: „Wir wollen unsre Fastnacht hegen, den alten Brauch mit Liebe pflegen.“ Zudem ließ er deutlich werden, wie die FG dies unter Beachtung aller Vorschriften bei den Veranstaltungen tun wird. Er sah die FG „aus dem Dornröschenschlaf erwacht“ und „gut gemischt aus Alt und Jung, was verleiht der Fastnacht Schwung“. Denn, so, der Präsident: „Jeder ist am rechten Platz, vom Senior bis zum Hosenmatz“.
Weber freute sich, das große Wolfsrudel mit seinen rund 150 Aktiven in Form von Bambini, Kinderschautanzgruppe, Juniorengarde, Wolfsgarde, Erftalhüpfern, Goldstücken, Wurmberg Rockets, Elferrat, Ehrenmitgliedern und Vorstandschaft bis hin zur „Reserve“ benamen zu können. Diese alle stellte er freudig in Dienst und nannte als Ziel: „Packen wir’s gemeinsam an, jede Frau und jeder Mann, mit Toleranz und Achtung jederzeit, dass keiner auf der Strecke bleibt. Hebt unsre Fahnen nunmehr hoch, von nun an bis Aschermittwoch“.
Gemäß der Tradition der seit fast 68 Jahren bestehenden Fastnachtsgesellschaft formulierte dann Vizepräsident Dominik Ebert fastnachtlich engagiert den Prolog zum „Elften im Elften“ mit Verdeutlichung der närrischen Ziele in der zur Verfügung stehenden Zeit, ehe der Präsident nochmals betonte, dass eine erfolgreiche Kampagne mit den rund 150 Aktiven der verschiedenen Gruppen gelingen könne und mit dem Hinweis schloss: „Wir brauchen jeden Mann und jede Frau, bei Deko bis zum Wagenbau, bei Tanz, Gesang und in der Bütt, bringt euch ein, macht alle mit“.
Folgen ließ Weber seinen Dank an das zauberhafte Ritterpaar der letzten Kampagne, Sandra Erhard und Ralf Schmollinger, das unter den Klängen des Spielmannszugs einzog und für seinen Einsatz mit Beifall bedacht wurde.
Fulminantes Feuerwerk
Danach wartete Bürgermeister Volker Rohm mit ebenfalls in närrische Verse gekleideten Betrachtungen zur neuen Kampagne, zu deren Beeinträchtigung durch die Corona- Pandemie und zu Hinweisen und Empfehlungen zu deren Bewältigung durch närrische Aktivität auf. Er gab auch seinen Tipp in Sachen neues Ritterpaar ab.
Dessen Einzug wurde mit einem fulminanten Feuerwerk eingeleitet. Gardemädchen holten es unter den Klängen des Spielmannszugs am Schlosseingang ab. Präsident Daniel Weber ließ eine Vorstellung des Paares mit Angaben zu Lebenslauf sowie zu beruflicher und fastnachtlicher Karriere folgen. Und spätestens damit machte er den Besuchern deutlich, dass es sich bei dem „neuen“ Ritterpaar mit Sandra Erhard und Ralf Schmollinger um das Ritterpaar der letzten Kampagne handelt, das seine Bereitschaft zur erneuten Übernahme der Regentschaft bekundet hatte.
Der Präsident verband mit dessen Vorstellung die Auflösung der Tipps, die in den vergangenen Tagen in den FN zu finden waren, ehe das Ritterpaar mit seinem Prolog seine Vorstellungen von den Zielen seiner fastnachtlichen und verbindlich zugesagten milden närrischen Herrschaft verdeutlichte.
Daniel Weber zeigte sich davon überzeugt, eine tolle Wahl getroffen zu haben und wünschte dem Ritterpaar, dass in der kommenden Kampagne mehr möglich sein möge als in der letzten.
Dann leitete er mit seinem Dank an den Spielmannszug aus Tauberbischofsheim und an die für die Technik zuständigen Akteure Nico Flachs und Patrick Lakeit über zu den ebenfalls begeisternden Auftritten der „Guggemusik Umpferpforzer“.
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