Seelsorgeeinheit

Bretzingen: Mitte März soll die Sanierung der Kirche starten

Die Kosten für die Renovierung des Daches und für den Einbau einer Toilette in der Bretzinger Kirche belaufen sich auf rund 960 000 Euro

Von 
Adrian Brosch
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Insbesondere das Dach der Kirche St. Sebastian und Vitus in Bretzingen ist renovierungsbedürftig. In einer Pfarrversammlung wurden die Bürger über die bevorstehenden Sanierungsmaßnahmen informiert. Im März soll es losgehen. © Adrian Brosch

Bretzingen. Dass Pfarrer Christian Wolff am Samstag die sehr gut besuchte Vorabendmesse in der Bretzinger Pfarrkirche St. Sebastian und Vitus hielt, täuscht nicht über den sanierungsbedürftigen Zustand des über 320 Jahre alten Gotteshauses hinweg: „Um die Kirche weiterhin nutzen zu können, müssen dringend diverse Arbeiten durchgeführt werden – allen voran eine Dachsanierung“, informierte er in der Pfarrversammlung nach der Messe.

Wie der Geistliche betonte, sei das Thema nicht neu: „Bereits unter meinen Vorgängern war die Sanierung immer wieder angesprochen worden. Der lange Planungsprozess inklusive der nötigen Genehmigungen etwa durch die Erzdiözese Freiburg zog sich dann aber doch über einen längeren Zeitraum hin als gedacht“, räumte Wolff ein. Auch die einsetzende Inflation, aber vor allem größere Schäden als ursprünglich angenommen erforderten eine gründliche Neukalkulation – inzwischen liegt der Kostenrahmen bei 962 000 Euro plus Architekten- und Statikerleistungen sowie weitere Untersuchungen und Genehmigungen.

Zuschuss von der Erzdiözese

Der größte Block entfällt auf die Rückbauarbeiten im Dach: Hier werden die Kosten auf 548 000 Euro geschätzt. Der Rest entfällt auf Gerüstbau, Natursteinarbeiten, die Fenster, Dachentwässerung, Flaschnerarbeiten, die Gipser-, Maler- und Schreinerarbeiten und den Blitzschutz; der Toiletteneinbau schlage mit etwa 10 000 Euro zu Buche. „Unser Eigenanteil beläuft sich auf 700 000 Euro, rund 300 000 Euro werden über Zuschüsse aus dem Bauförderfond der Erzdiözese Freiburg finanziert“, bemerkte Pfarrer Wolff.

Er ließ wissen, dass die Rücklagen der Bretzinger Pfarrei in Höhe von knappen 130 000 Euro im Zuge der Kirchensanierung komplett aufgebraucht werden. „Den Rest des Eigenanteils decken Finanzmittel der Seelsorgeeinheit Hardheim-Höpfingen im Madonnenland“, stellte er klar.

War zunächst auch eine Renovierung des Innenraums zur Debatte gestanden, so richtet sich das Augenmerk inzwischen auf eine Dachsanierung und den Einbau der Toilette für Gottesdienstbesucher in der Sakristei. Als problematisch erwies sich bei näherer Begutachtung vor allem der Dachstuhl: „Aufgrund früherer Methoden zur Schädlingsbekämpfung ist er mit gesundheitsschädlichem Methan belastet, das komplett entfernt werden muss“, gab Wolff zu bedenken. Dringlich werde die Sanierung auch durch schadhafte Dachbalken und einen Hagelschaden: „Der Gang um das Kirchengebäude und auf den Friedhof ist durch die ständige Gefahr herabfallender Ziegel gefährlich“, so der Pfarrer.

Die Arbeiten beginnen in Kürze: „Am 20. März soll es losgehen, der Abschluss ist für Mitte Oktober geplant“, betonte er. Während dieser Zeit können Gottesdienste wie gewohnt gefeiert werden, man könne jedoch aufgrund der aufgestellten Gerüste nicht um die Kirche laufen. „Die Aktion ist uns große Freude und Herzensangelegenheit zugleich“, bekundete Pfarrer Wolff und appellierte an die Solidarität aller, die sich mit dem 1698 erbauten Gotteshaus verbunden fühlen: „Hilfe kann finanziell über Spenden erfolgen, aber auch über Mitwirken bei Arbeitseinsätzen oder am Pfarrfest am 2. Juli, das ganz im Zeichen der Kirchensanierung steht“, zeigte er auf.

Für das Gemeindeteam sprach Christin Lenk: „Wir sind für jede Idee und jeden Impuls dankbar“, bemerkte sie. Es sei von ungemeiner Wichtigkeit, die Pfarrkirche St. Sebastian und Vitus als Ort des Trostes, der Ruhe, Besinnung, persönlicher Erinnerungen und auch der Zusammenkunft zu erhalten: „Unsere Kirche soll der Mittelpunkt Bretzingens bleiben“, bemerkte Lenk abschließend.

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