Statistik

23 357 Euro stehen den Leuten im Kreis zur Verfügung

In der „Einkommens-Bundesliga“ landet der Neckar-Odenwald-Kreis laut Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen“ auf Platz 204

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Das verfügbare Einkommen ist bundesweit sehr unterschiedlich. Im Neckar-Odenwald-Kreis liegt der Wert 349 Euro unter dem Bundesdurchschnitt für 2019. © Zeitungsdienst Südwest

Neckar-Odenwald-Kreis. Inflation vor der Haustür, Gaspreise im Nacken und Heilbronner: Bei denen herrscht beim Blick auf die Preise wohl eher Gelassenheit: Denn mit einem verfügbaren Einkommen von 42 275 Euro stehen die Menschen in dieser Stadt an der Spitze der Einkommenskette. Im Neckar-Odenwald-Kreis konnte dagegen jeder private Haushalt pro Kopf zuletzt 23 357 Euro nach Verpflichtungen oder Lust und Laune ausgeben oder sparen. Das sind 55,25 Prozent des Heilbronner Wertes. In der „Einkommens-Bundesliga“ unter 401 ausgewerteten Städten und Kreisen landet der Neckar-Odenwald-Kreis damit aktuell auf Platz 204. Das niedrigste verfügbare Einkommen wird in Gelsenkirchen verzeichnet: 17 015 Euro, zwei Fünftel von Heilbronn.

Die Werte hat der Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen“ errechnet und in die Regionaldatenbank Genesis eingespeist. Der Neckar-Odenwald-Kreis und der Rest von Deutschland zeigen sich als dabei als ein weites Feld: Deutschlandweit lag das verfügbare Einkommen auf der Basis der Einkommensdaten zum 31. Dezember 2019 im Bundesdurchschnitt bei 23 706 Euro. Aber die Unterschiede sind deutlich: Im Neckar-Odenwald-Kreis lag dieses Einkommen bei 23 357 Euro, also um 349 Euro niedriger als der Bundesdurchschnitt. Und es war weniger als im landesweiten Schnitt, den die Statistiker für Baden-Württemberg, Land mit 25 730 Euro angeben. Der reine Vergleich zum vorhergehenden Jahr liefert aber nur eine Seite der Medaille. Ein umfassenderes Bild ergibt sich aus der Langzeit-Betrachtung: Nimmt man 2013 als Ausgangspunkt, lag das verfügbare Einkommen seinerzeit im Neckar-Odenwald-Kreis im Schnitt bei 20 169 Euro (Bund: 20 730 Euro). Und nimmt man zur Entwicklung der verfügbaren Einkommen als zweiten Maßstab die Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes pro Einwohner, ist zu sehen, dass dieses im Neckar-Odenwald-Kreis um neun Prozent von 28 826 Euro (Jahr 2013) auf 31 410 Euro (Jahr 2019) gewachsen ist. Damit lässt sich Folgendes feststellen: Die verfügbaren Einkommen sind im selben Zeitraum mit 15,8 Prozent um 6,8 Punkte stärker gewachsen als das lokale Bruttoinlandsprodukt.

Das verfügbare Einkommen ist eine Nettoeinkommensgröße, die sowohl Einkommen aus unselbstständiger Arbeit als auch Einkünfte aus freiberuflicher beziehungsweise unternehmerischer Tätigkeit sowie Vermögenseinkünfte beinhaltet, so die Erklärung der Statistiker. Eingerechnet werden bei der sogenannten „Umverteilungsrechnung“, auf der die Angaben beruhen aber auch Sozialtransfers wie Arbeitslosengeld, Kindergeld und andere staatliche Leistungen. Abgezogen wiederum sind Steuern und Sozialbeiträge. Es ist also das Geld, das Mann und Frau tatsächlich für ihre Bedürfnisse ausgeben oder anlegen können.

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